Anholt. In Anholt ist beim 41. Tractor-Pulling wieder viel los. Die aktiven Fahrer haben das Event zum besten in Deutschland gekürt. Erste Ergebnisse.
Wenn in Anholt die Erde bebt, laut dröhnende Motoren in den Ohren von Traktor-Liebhabern wie Musik klingen und Rauchschwaden schon von weitem zu sehen sind, dann ist auf der Regniet wieder Tractor-Pulling angesagt. Und zwar zum 41. Mal.
Was vor mehr als 40 Jahren als kleine Veranstaltung begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Spektakel entwickelt, zu dem Tausende von Besuchern und Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands, den Niederlanden, Belgiens und in diesem Jahr sogar aus Großbritannien an den kleinen Ort am Rande des Münsterlandes anreisen.
Es soll eine familienfreundliches Event bleiben
„Anholt hat mittlerweile einen guten Ruf“, wusste Mitorganisator Jan Bernd Peters zu erzählen“, es ist die größte Veranstaltung dieser Art und auch was die Organisation anbelangt.“ Bei einer Abstimmung unter allen deutschen aktiven Fahrern hat Anholt mit Abstand den ersten Platz gemacht von 16 Veranstaltungsorten.
Wichtig sei es den Anholtern, dass die es ein familienfreundliches Event bleibe. Insgesamt 120 Helfer hätten mitgewirkt, dass alles auch in diesem Jahr wieder hervorragend geklappt habe. Die Hauptorganisatoren fangen bereits im August wieder an, sodass der Tractor-Pulling auch im nächsten Jahr wieder ein Erfolg wird.
Tobias Borkes und Andrew Kamps holen sich den Tagessieg
Trecker mit bis zu 1000 PS zwischen 500 kg und 6 t machten bereits am Samstag die Gewinner unter sich aus. Unter ihnen auch die beiden Anholter Tobias Borkes und Andrew Kamps auf einem ICH 1246 in den Klassen 4,6 und 6 t-Hobbysport.
„Es macht einfach Spaß Trecker umzubauen und Leistung reinzubringen“, erklärte Borkes. Zweimal waren die zwei bereits Deutscher Meister – 2016 mit 6 t und 2018 mit 4,5 t. Auch in diesem Jahr erwarten die beiden hervorragende Ergebnisse. Und in der Tat schafften die Loktalmatadoren mit dem 4,5 t Hobbysport den Tagessieg.
Frau in Wehen: Fahrer aus Marburg schaffte trotzdem den „Full Pull“
Sichtlich nervös war Hartmut Henke aus Marburg, der mit einem 600 kg Kompaktdiesel ins Rennen gegangen war. Zwei Wochen vor der errechneten Zeit war seine Frau am Samstag mit Wehen ins Gelderner Krankenhaus eingeliefert worden. „Meine Frau wollte unbedingt, dass ich in Anholt mitfahre“, erzählte der werdende Vater, „aber es kann noch ein paar Stunden dauern und ich kann in Ruhe den zweiten Lauf starten.“ Denn im ersten hatte er mit 100 Meter einen „Full Pull“ über die komplette Distanz geschafft, so dass ein Stechen angesagt war.
Was am Sonntag noch ansteht
Am Sonntag geht das Spektakel weiter mit Kraftprotzen mit 6, 12 oder sogar 18 Zylinder angetrieben von Turbinen, Panzer oder V 8-Motoren. Unter anderem hat sich der zweimalige britische Champion Daniel Whittingham mit seinem Aftermath angesagt. Angetrieben von bis zu fünf Century VA Dragster-Motoren auf Methanol mit 8500 PS. Bekannt ist der Aftermath für seinen spektakulären Fahrstil, ganz nach dem Motto: „The Show must go on“.
So mancher kleine Kerl bestaunte die Traktoren mit offenem Mund. Sicherlich träumt nicht nur der sechsjährige Jan davon irgendwann einmal an Tractor-Pulling in Anholt teilzunehmen.
Die Ergebnisse dieser zwei Tage findet man auf der Facebook-Seite Tractor-Pulling Anholt oder auf www.trecker-treck-anholt.de.