Rees. Im Bürgerhaus verabschiedeten sich die Musiker mit einer gelungenen Mischung aus verschiedenen Genres. Das Publikum forderte drei Zugaben.

Am Ende machte es den Anschein, als wollte das Reeser Publikum „seine“ Musiker gar nicht mehr gehen lassen – so ausgiebig wurde seitens des Auditoriums geklatscht, dass den Ensembles nichts anderes übrig blieb, als drei Zugaben zu spielen. Georg Werner, Begründer der ganzen Idee der Tage der Musik, meinte nur: „Darauf kann die ganze Stadt stolz sein.“

Für die Stadt hatte der Vorsitzende des Kulturausschusses, Georg Beenen, stellvertretend für den abwesenden Bürgermeister Christoph Gerwers, den kulturellen Beitrag seitens der Aktiven für Rees – insbesondere Orchesterleiter Klaus Lohmann und Georg Werner als Vater des Projekts – gewürdigt. „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, zitierte er Victor Hugo.

Nur neun Wochen Vorlaufzeit

In den 80 Konzert-Minuten hatten das Halderner Blasorchester, die Haldern Strings und das Vokalensemble Time Out zusammen mit einer vierköpfigen Band ein Abschlusskonzert hingelegt, das mit seiner Wucht, seiner Power, einprägsamen Melodien und Stimmen für die Zuhörer zu einem besonderen Konzert wurde.

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Dass man gerade mal einen Vorlauf von gut neun Wochen hatte, konnte man den Musikern unter der Gesamtleitung von Klaus Lohmann im Ergebnis nicht anmerken – so kompakt, so teilweise groß und hymnisch und zugleich auf den Punkt und melodisch ergänzten sich die vier Klangkörper. Das begann schon mit dem „March of the Toys“, in den das Orchester mächtig Zug hineinlegte. Veronika Kosen ließ ihre Stimme bei „Blind vom Licht der vielen Kerzen“ erklingen, Tobias Lohmann bei „The Long and Winding Road“. Sarah Lümen ersetzte bei „Save the Best for Last“ die erkrankte Maike Bettray würdevoll.

Gänsehaut bei „Time to Say Goodbye“

Danach zeigte der Chor bei „Hit the Road Jack“ und der Band als Backup ihre Neigung zu Swing und Rock’n’Roll. Bei „Vidda“ brillierte Mitorganisator und Trompeter Christian Lehmann mit einer solistischen Einlage. Den Song „Vida la Vida“ interpretierten die Haldern Strings und der Chor nicht ganz so wuchtig wie das Original, aber gekonnt. Auch bei Elton Johns „Don’t Let the Sun Go Down on Me“ brauchte es für die erkrankte Maike Bettray Ersatz. Für sie sprang ganz kurzfristig Dietmar Wissen ein. „Ich habe den Anruf Samstag gekriegt und kannte den Song gar nicht“, erzählte er danach. Und so vollbrachte er zusammen mit Oliver Dahmen im Duett eine wahre Meisterleistung. Dafür erhielt er zu Recht den anerkennenden, begeisterten Beifall.
Veronika Kosen und Tobias Lohmann lösten im Verbund mit den Musikern und dem Chor dann zum Abschluss mit „Time to Say Goodbye“ Gänsehautgefühle aus – und somit folgten die Zugaben: Totos „Rosanna“, „Pomp and Circumstances“ , bei dem das Publikum wie im Vorjahr mitsingen durfte, bis zum erneuten Elton John-Männerduett.

Buena Ressa Club will Konzertmuschel aufstellen

Mitorganisator Christian Lehmann zog ein positives Fazit der Tage der Musik: Die Verstaltungen seien gut angenommen worden, ob die Haldern Strings in der evangelischen Kirche, die Väter Mülheims als Sieger des Bandcontestes 2018 im Buena Ressa Music Club oder auch die Straßenmusik. „Wir überlegen, demnächst eine Konzertmuschel auf dem Platz aufzustellen. Das will die Stadt eh in Zukunft da machen“, blickte er in die Zukunft.
Bei dem Bandcontest am Tonstudio Keusgen setzte sich unter zwölf Bands am Samstag die Crossover-Formation Struve & Hugoonion durch, die wie auch der Zweitplazierte Philipp Hemmelmann live im Buena Ressa Music Club spielen werden. Der Vorsitzende Egon Schottek sprach von einem „sehr hohen Niveau“ der Darbietungen.

Die Veranstalter haben sich besonders über den gelungenen Blumenschmuck im Bürgerhaus gefreut, den das Blumen-Center Cornelissen zusammengestellt hat.