Rees. . CDU-Politiker Stefan Rouenhoff, MdB, besucht das Regionalzentrum für Bildung und nachhaltige Entwicklung am Reeser Meer.

„Nicht, dass da ein falscher Eindruck entsteht“, sagte Stefan Rouenhoff mit Blick auf die Pressevertreter. Man bespiele seitens der CDU nicht erst nach der Europawahl ökologische und nachhaltige Themen. „Diesen Termin haben wir schon im Januar vereinbart“, teilte der Bundestagsabgeordnete für den nördlichen Kreis Kleve mit. Der CDU-Politiker informierte sich am Dienstag auf dem Wahrsmannhof, dem Regionalzentrum für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung am Reeser Meer über die dortige Arbeit.

Rouenhoff beobachte Insekten unter der Stereolupe

Eine kleine Delegation, angeführt von Dr. Ulrich Werneke, Geschäftsführer des Kreis-Naturschutzzentrums und des Wahrsmannhofs, sowie Tuve von Bremen, Projektleiter des Wahrsmannhofs, ging gleich ins Gelände. Dort war eine kleine Gruppe von Umweltassistenten der Lebenshilfe Unterer Niederrhein damit beschäftigt, Tiere aus den dortigen Gewässern zu keschern und zu bestimmen. Rouenhoff nahm gleich das Angebot an, selbst unter einer der sechs Stereolupen die gekescherten Wasserinsekten zu bestimmen. Umweltassistent Maurice wies Rouenhoff kurz in die Bedienung des Geräts ein. „Man sieht die Fühler ganz deutlich, sehr interessant“, kommentierte Rouenhoff wenig später. „Das ist eine Köcherfliege“, erklärte ihm Maurice. Immer wieder wiesen Werneke und von Bremen darauf hin, wie wichtig das „händische Lernen“ am Objekt ist. „Wer hier aktiv alles selbst gemacht hat, wird das so schnell nicht wieder vergessen“, so Werneke.

Jährlich besuchen mehr als 2000 Teilnehmer die Kurse

Seit rund zehn Jahren gibt es das Umweltbildungszentrum. Jahr für Jahr kommen 120 Gruppen mit über 2000

Seit 2010 gibt es den außerschulischen Lernort

Mit dem Wahrsmannshof entstand im Jahr 2010 der erste barrierefreie außerschulische Lehrort am Niederrhein. Seither können hier Menschen mit und ohne Handicap und jeden Alters die Natur erkunden. Natürlich geschieht das unter fachlicher Anleitung.

Die Initiative steht in Zusammenhang mit der Auskiesung Norderweiterung Reeser Meer. Für die Laufzeit der Kiesgewinnung steuert das Kiesunternehmen Holemans jährlich einen Anteil von 25.000 Euro bei. Der Löwenanteil in Höhe von 80 Prozent finanziert das Land NRW. Weiterer Geldgeber für das Projekt ist die Volksbank Emmerich-Rees (2500 Euro).

Teilnehmern dorthin, um sich über Umweltthemen zu informieren – vom Kindergartenkind über Schüler bis hin zu Lehrern. „Wir haben sogar zwei Stammkunden der Uni Köln“, teilte Werneke dem Gast aus Berlin mit. Obendrein gibt es eine Kooperation mit der Uni in Siegen. Werbung für die Einrichtung müsse man, so Werneke weiter, nicht machen. „Wenn wir das täten, würde das unsere Möglichkeiten sprengen.“ Hier werden Tiere und Pflanzen erforscht, die Wasserqualität von Teich und Baggersee untersucht, Vögel und Fledermäuse beobachtet, mit dem Schiff „Wilde Gans“, das mit mit professionellen Messgeräten ausgestattet ist, geforscht.

Rouenhoff sprach die Experten auch auf die anhaltende Dürre ab, „Es müsste schon wochenlang Dauerregen geben“, um wieder ein normales Niveau zu erreichen, so Werneke. Die aktuelle Trockenheit sei noch ein Relikt des vergangenen äußerst trockenen Sommers.