Emmerich. In den letzten zwei Wochen wurden in Emmerich zunehmend Befälle durch den Eichenprozessionsspinner gemeldet. Probleme bei privatem Baumbestand.
In den vergangenen zwei Wochen ist die Zahl der Bürger, die an Nesselsucht verursacht durch die Härchen des Eichenprozessionsspinners leiden, gestiegen: „Es gab in den vergangenen zwei Wochen verhältnismäßig viele Meldungen“, bestätigt Stadtsprecher Tim Terhorst. Offenbar bildeten sich neue Populationen.
Simone Reinhart-van Gülpen aus Hüthum hat sich bei der NRZ gemeldet. In Hüthum und Elten sei es besonders schlimm. In ihrer Nachbarschaft am Hoher Weg, Höhe am Kieferbusch, etwa. Das Problem: Bei den Eichen auf Privatgrund sind die Eigentümer selbst dafür verantwortlich die Bäume zum Schutz gegen die Rauben behandeln zu lassen. Macht aber ein Nachbar nicht mit, haben die Eichen-Besitzer umsonst knapp 400 Euro pro Baum einmal im Jahr investiert.
Auf privaten Flächen ist die Stadt nur beratend aktiv
„Wir können nicht im Garten sitzen. Und fällen darf man die Eichen auch nicht“, klagt Reinhart-van Gülpen. Sie würde sich wünschen, dass die Stadt eine konzertierte Präventivaktion im Frühjahr ins Leben ruft, bei der auch die Bäume auf Privatflächen per Helikopter besprüht werden.
Die Stadt ist zuständig für Bäume auf öffentlichen Flächen und lässt dort die Bäume besprühen. Im Wald möchte die Försterin dies nicht, da ihr dabei zu viele andere Insekten mit absterben, so Terhorst. Aber auf privaten Flächen sei die Stadt nur beratend tätig. „Wir können die Eigentümer nicht zwingen aktiv zu werden“, sagt Terhorst. Eine öffentliche Gefährdung sei nicht so einfach nachzuweisen. Hier gebe es rechtliche Hürden: „Wir können die Eichenbesitzer nicht unter Generalverdacht stellen.“
Es gibt auch Kritik an Helikopter-Akionen
Öffentlich sensibilisiert habe die Stadt schon häufig. Auch müsse mit abgewogen werden, dass es durchaus auch kritische Stimmen gegen das Sprühen per Helikopter gebe. Die Stadt bittet jedenfalls um Hinweise, wenn Bäume befallen sind. Am besten über den Mängelmelder der Stadt auf der Internetseite www.emmerich.de. Dann werde im Einzelfall beraten. Aber die Kosten für Maßnahmen werden auf den Eigentümer zukommen.