Emmerich/Wesel. Die Künstlerin Ingrid Kirschke ist neu in Emmerich. Ihre maritimen Werke sind nun in einer Dauerausstellung in der Galerie Kappelhoff zu sehen.

Die Leinwand mag flach sein, aber der Betrachter bekommt fast das Gefühl, das Schiff kommt ihm entgegen. Das dreidimensionale Malen ist eine Stärke von Ingrid Kirschke. Auch wenn der Name vertraut wirkt, die Künstlerin ist neu in Emmerich. Die Werke ihrer maritimen Malerei sind ab sofort in der Galerie Kappelhoff an der Steinstraße 4 in einer Dauerausstellung zu sehen und zu erwerben.

Die gebürtige Weselerin hat zwölf Jahre in Brunsbüttel gelebt, wo sie eine Galerie für maritime Kunst und nautische Antiquitäten betrieb. Zudem pendelte sie fast 20 Jahre zwischen der portugiesischen Algarve und Deutschland. Sie war mit dem 2001 verstorbenen Bocholter Künstler und Hotelier Adolfo liiert. „Im Sommer war ich hier, im Winter dort“, schildert die 62-Jährige.

In einer Nachbarschaft mit Donald Trump und Rod Stewart

Ingrid Kirschke hat immer schon am Wasser gelebt. Nun zog es die Künstlerin an die Rheinpromenade Emmerich.
Ingrid Kirschke hat immer schon am Wasser gelebt. Nun zog es die Künstlerin an die Rheinpromenade Emmerich. © Christian Creon

Ein vergleichbares Pendelleben zwischen Palm Beach und Deutschland erlebte sie für weitere zehn Jahre, verbrachte ihre Zeit in Florida in illustrer Nachbarschaft zu Promis wie Donald Trump oder Rod Stewart. „Mit meinem letzten Lebensgefährten habe ich dort auch eine Galerie betrieben“, schildert Kirschke.

Aus familiären Gründen, die Mutter ist in Bocholt im Pflegeheim untergebracht, zog es sie wieder an den Niederrhein: „Das Wasser war immer schon mein Element“, sagt die 62-Jährige, die vor anderthalb Jahren an die Rheinpromenade in Emmerich zog und den inspirierenden Blick auf die Schiffe am Rhein genießt.

Bei Magis in Wesel gelernt

Die Bilder von Ingrid Kirschke sind jetzt in der Galerie Kappelhoff in Emmerich zu sehen.
Die Bilder von Ingrid Kirschke sind jetzt in der Galerie Kappelhoff in Emmerich zu sehen. © Christian Creon

Gelernt hat Kirschke einst ihren Traumberuf Schaufenster-Gestalterin beim Textilhaus Magis in Wesel: „Die machten die schönsten Schaufenster“, erinnert sie sich. Eine Tätigkeit, die ihr für ihr späteres künstlerisches Wirken sehr half. In Brunsbüttel ermutigten sie die Menschen, ihrer Malerei stärker nachzugehen. Bei dem Künstler Jens Rusch durfte sie einen einwöchigen Intensivkurs absolvieren, in dem sie viel lernte. „Das Maritime kam immer wieder durch“, erinnert sich Kirschke.

Schon am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel „haben mich die Riesenpötte fasziniert“, die dort entlang fuhren. Besonders die Details der Schiffe haben sie aus künstlerischer Warte interessiert. Irgendwann kamen Kapitäne in die Galerie und fragten: „Können Sie mein Schiff malen?“ Klar doch. Das ist für Kirschke keine Arbeit, sondern reines Vergnügen. So hat sie etwa das Forschungsschiff „Ary Rongel“ mit fast fotografischer Präzision verewigt.

Ihr zweiter Faible: Tierporträts

Ingrid Kirschke hat neben der maritimen Malerei noch einen zweiten Faible: Tierporträts. Und damit sind nicht nur Möwen gemeint, die gut ins maritime Thema passen. Auch Hund, Katz oder was der Mensch sonst noch liebt, kann sie als Auftragsarbeit auf Leinwand bringen.

Für Galerist Herbert Kappelhoff passt die neue Dauerausstellung „Eine maritime Reise“ perfekt: „Wir haben in Emmerich viele Menschen, die dem Thema aufgeschlossen sind.“ Wer Kontakt zur Künstlerin aufnehmen möchte, kann sich an den Galeristen wenden. Rund 15 Acryl-Bilder werden derzeit ausgestellt. Die Preise für die Werke liegen zwischen 190 und 800 Euro. Für den richtigen (Bilder-)Rahmen sorgt natürlich Kappelhoff.