Der Gemeinde ein Gesicht geben. Die Pfarrei St. Vitus will Talente der Laien mehr für das Gemeindeleben nutzen. Über fünf Jahre wurde am neuen Pastoralplan gefeilt.

Elten/Hüthum. Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Der Pastoralplan der Pfarrei St. Vitus zum Beispiel. Vor fünf Jahren hat sich die Pfarrei für Elten, Hochelten und Hüthum auf den Weg gemacht, diesen neu zu erstellen.

„Wir wollten kein Werk haben, dass nur allgemeine Ziele formuliert“, so Heinz Peelen, Vorsitzender des Pfarreirates. Daher galt hier: Gut Ding’ will Weile haben. Druckfrisch liegt der neue Pastoralplan nun seit einigen Tagen vor. Und wurde bereits der Gemeinde vorgestellt.

Das Bistum Münster hatte die Gemeinden zu Beginn des Prozesses vor fünf Jahren angehalten, aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen ein Gesicht zu geben. Dieses Gesicht der Gemeinde ist nun im Pastoralplan umzeichnet.

Kurzum: Der Pastoralplan zeigt auf wie sich die Pfarrei – also alle Mitglieder – die Seelsorge vor Ort vorstellt. „Wir haben den Pastoralplan unter einen biblischen Gedanken gestellt“, so Pfarrer Theo van Doornick. „Die Menschen der Pfarrei befähigen, selbst verantwortlich für den Glauben zu sein“, lautet der Leitgedanken.

Vermehrt Freiwillige einbinden

Damit dies – in einem Prozess, der so Peelen, sicherlich lange dauern wird – auch schon kurzfristig eine Umsetzung erfährt, will man in der Pfarrei vermehrt Freiwillige finden, ihre Talente aufdecken und so koordinieren, „dass sie in der Pfarrei genutzt werden können“, erklärt van Doornick.

Mit der Einbindung der Laien will er natürlich nicht an seinem eigenen Stuhl sägen. Nein. „Priester werden auch weiterhin erforderlich sein“, ist er überzeugt. Schließlich können nur von ihnen bestimmte Aufgaben übernommen werden.

Für viele andere braucht es aber „Charismen“, wie Peelen und van Doornick betonen. Gemeindemitglieder sollen künftig darin gestärkt werden, als Berufene durch die Taufe an der Gestaltung der gemeinsamen Kirche Hüthum und Elten mitzuarbeiten. Laien und Hauptamtliche sollen sich gemeinsam auf den Weg machen.

Viele Talente heben

Die Steuerungsgruppe des Pfarreirates St. Vitus (von links nach rechts): Regina Museler, Heinz Peelen, Dagmar Nieke, Stefan Hetterscheidt, Michaela Muhr, Carsten Holtkamp. Es fehlt Patricia Grieving-Arntz.
Die Steuerungsgruppe des Pfarreirates St. Vitus (von links nach rechts): Regina Museler, Heinz Peelen, Dagmar Nieke, Stefan Hetterscheidt, Michaela Muhr, Carsten Holtkamp. Es fehlt Patricia Grieving-Arntz. © NRZ | Peelen

„Wer etwa eine Homepage gestalten kann, könnte sich um den Internetauftritt der Gemeinde kümmern“, nennt van Doornick ein Beispiel. Es gibt aber auch viele weitere, mögliche Tätigkeitsfelder, in denen Gemeindemitglieder aktiv werden können. Immer gesucht werden zum Beispiel Talente für Lektorendienste, die Leitung von Wortgottesdiensten, zum Wallfahrten organisieren, Predigen, Beerdigungen leiten und vielem mehr.

Erarbeitet hat im Übrigen eine Arbeitsgruppe den Pastoralplan. Diese setzte sich aus Dagmar Nieke, Michaela Muhr, Regina Museler, Carsten Holtkamp, Pfarrer Theo van Doornick, Stephan Hetterscheidt, Heinz Peelen und Patricia Grieving-Arntz zusammen. Die beiden Gemeindeberater vom Bistum Münster, Reiner Rosenberg und Simone Althoff, standen bei Bedarf unterstützend zur Seite. Natürlich wurde auch die Gemeinde in den Prozess eingebunden.

Vorschläge der Gemeinde eingearbeitet

Im Rahmen des Pfarrfestes Ende August 2014 wurden die Besucher nach ihre Wünschen und Hoffnungen zur künftigen Gestaltung der Pfarrei gefragt. Mit der Verteilung des Weihnachtspfarrbriefs im November 2014 startete eine Flyeraktion mit Fragen, was sich die Gemeindemitglieder konkret wünschen. Es fand ein intensiver Austausch mit Vereinen und Gruppierungen statt.