Isselburg. Die Stadt Isselburg will künftig den Winterdienst in Eigenregie durchführen. Dazu benötigt der Bauhof ein neues Salzsilo zur Sole-Herstellung.

Auch wenn eigentlich nun der Sommer vor der Tür steht, beschäftigte sich die Isselburger Politik mit einem eher winterlichen Thema – dem Streudienst. Ralf Wolbring, Leiter des städtischen Bauhofes, möchte den Winterdienst der Stadt Isselburg künftig neu aufstellen und dabei ab dem Winter 2020/2021 auf die Hilfe von Lohnunternehmern verzichten. Diese sind momentan zum Beispiel noch für das Abstreuen der Strecken der Buslinien im Einsatz. Führt die Stadt Isselburg den Winterdienst in Zukunft selbst durch, da ist sich Wolbring sicher, „können Kosten gespart werden“.

Kosten für neues Silo: 65.000 Euro

Doch damit dies auch geschehen kann, braucht der städtische Bauhof zum Beispiel ein Streusalzsilo zur Sole-Aufbereitung. Und so befasste sich die Politik jüngst in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Vergabe und Wirtschaft mit dem Kaufen eines solchen Silos. Nur soviel: Eine Entscheidung gab es noch nicht.

Den Fraktionen fehlten noch wichtige Daten und Fakten. So wird in der nächsten Ratssitzung am Mittwoch, 12. Juni, noch einmal beraten. So hat die Politik zusätzliche Informationen zu den anfallenden Arbeitsstunden der Bauhofmitarbeiter, zur Personalstärke und zu den Kosten des neuen Streusalzsilos gewünscht. Übrigens: Für das neue Streusalzsilo mit Soleaufbereiter steht im Haushalt 2019 ein Ansatz von 65.000 Euro bereit. Trotz der noch notwendigen Beratungen: Es sieht aber gut aus für die Anschaffung des Silos. Mit diesem würde nämlich auf Streusalzsäcke verzichtet werden können, da dann Sole auf die Straßen aufgetragen werden könnte. Das hätte zum Beispiel auch den Vorteil, „dass sich das Beladen der Streufahrzeuge wesentlich verkürzt“, legte der Bauhof-Chef der Politik nahe. Mit einer Fahrt könnten zum Beispiel alle wichtige Straßen gestreut werden.

Zudem würde sich natürlich auch die Arbeit der Bauhofmitarbeiter vereinfachen. Und mehr noch: Das Solegemisch sei effizienter, da es präziser auf die Fahrbahn aufgebracht werden könnte. Zudem spare man Salz. Zur Herstellung von 100 Litern Sole benötige man 30 Kilogramm Salz, rechnete Wolbring vor. „Wir kommen um das Silo und den Soleaufbereiter nicht herum. Fast alle Nachbargemeinden arbeiten inzwischen damit“, so der Bauhofchef.

Kein weiteres Personal nötig

Skeptisch zeigte sich zunächst die Politik, dass die Mannschaft des Bauhofes den Winterdienst wirklich allein stemmen kann. Wolbring hingegen zeigte sich überzeugt: Für die Neuaufstellung des Winterdienstes brauche der Bauhof kein zusätzliches Personal. „Im Gegenteil, zwei Leute könnten sogar noch einspringen“. Ob der Bauhof überhaupt über die Geräte zum Ausbringen der Sole verfüge, wollte Felix Kleideiter (SPD) wissen. „Ja, entsprechende Fahrzeuge seien da“, so Wolbring. Grünen-Chef Uwe Übelacker freute sich über die geplante Umstellung von Streusalz auf Solesalz. „Wir alle wissen, dass Streusalz nicht gut für die Bäume ist“, erklärte er.