Emmerich. . Die Emmericher Bürgergemeinschaft feierte ihren 25. Geburtstag im Schlösschen Borghees. Hier wurde auch eine besondere Ehrung vorgenommen.
Es war im März 1994 als sich viele in der Villa Haus Sonneck die Türklinke in die Hand gaben. Auch Pressevertreter. Mit ihrem wienerischen Charme weihte Gudrun Beckschaefer im einzigartigen Galerieraum alle unter dem Siegel der Verschwiegenheit ein, was schon bald Wirklichkeit werden würde.
Nachdem Gatte Christian Beckschaefer aus der CDU vor Ort austrat, war er bereit für Neues: die Geburt der Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE). „Wer sich 25 Jahre in der kommunalpolitischen Arena behauptet und etabliert hat, der hat Durchhaltevermögen, der hat Geber- und Nehmerqualitäten bewiesen“, attestiert Festredner Norbert Kohnen am Sonntagmorgen im Schlösschen Borghees.
Seit 20 Jahren drittstärkste Kraft im Rat
Der ehemalige NRZ-Redaktionsleiter fragte sich, ob bei immer noch zweistelligen Wahlergebnissen es sich nicht nun um eine Volkspartei handele. „Wenn man sieht, dass andere mit nur noch zwischen 15 und 20 Prozent dafür gehandelt werden.“
Ein klares Ja für die seit 20 Jahren drittstärkste Kraft im Rat als lokale Volkspartei, die „heute nicht mehr nur ein bloßes Sammelbecken der Unzufriedenen, die CDU und SPD einen Denkzettel verpassen wollen“, sei. Das ließ den BGE-Vorsitzenden Joachim Sigmund noch einen Kopf größer werden.
Eine relevante politische Säule
Auch Bürgermeister Peter Hinze (SPD) war voll des Lobes: „Zusammenfassend aus einem Ad-hoc-Bündnis sechs Monate vor den Kommunalwahlen entstanden, ist sie eine relevante politische Säule geworden. Ich halte es für gut und wichtig, dass es eine politische Gemeinschaft wie die BGE gibt.“
1994 war das Jahr der Einführung von Bürgerbegehren und -entscheiden in NRW und der Bürgermeister-Direktwahlen, so der Düsseldorfer Justiziar der Bürgergemeinschaft, Rechtsanwalt Robert Hotstegs: „Ich glaube, Sie sind nicht von ungefähr zu diesem Zeitpunkt gegründet worden.“ Die BGE gebe den Bürgern ein Sprachrohr. „Bleiben Sie unbequem. Ich komme in 25 Jahren wieder.“
Fläschchen Hochprozentiges der Dornicker Destille
Bei so viel Lob, wird einer der Gründer Norbert Gies, der Sonntag 92 geworden wäre, sich vor Freude die Hände im Himmel gerieben haben. Und die anwesenden Gründungsväter Heiner Abbing, Dieter Koditek, Frank Kühn, Dieter Staffeld und Christian Beckschaefer erhielten – passend zum Motto der Matinée „25 Jahre BGE und wir brennen immer noch“ – ein Fläschchen Hochprozentiges der Dornicker Destille.
Undenkbar wäre es wohl vor 25 Jahren gewesen, dass ein CDU-Stadtverbandsvorsitzender Blumen und Ehrungen nach dem Zwist zum Auto von Christian Beckschaefer getragen hätte. Bert Gricksch machte es gestern. Wer weiß, vielleicht gibt es ein CDU-BGE-Bündnis nach der Kommunalwahl. Gemunkelt wird Vieles.
Ehrung für das Ehepaar Beckschaefer
In Anerkennung ihres Engagements wurden die Eheleute Beckschaefer BGE-Ehrenmitglieder. Wer Gudrun Beckschaefer kennt, der weiß, dass sie es nicht so mit Ehrungen hat. Und just lobte sie ihren „Bautrupp“, der Geist der stets bei Aktionen da war.
Lebe das Leben (Viva la Vida) von Coldplay und Adele-Songs gab Valerie Veeman von der Kreismusikschule auf dem Saxophon zum Besten. Beim anschließenden Büffet sorgte die Egeländer Gruppe des Blasorchesters Praest für Stimmung.