Helderloh. . Nach zähem Duell setzte sich Markus Burghammer als neuer Schützenkönig von Helderloh-Heeren-Herken durch. Sein Gegner war ein guter Freund.
Rund 160 Schützen des Allgemeinen Schützenvereins Helderloh-Heeren-Herken traten am 1. Mai hoffnungsvoll an, um die begehrten Trophäen des grauen Holzvogels zu ergattern. Aber nur zwei von insgesamt 360 Schützenmitgliedern hatten sich entschieden, um die Regentschaft des Schützenvereins zu schießen.
Nach 210 Schüssen war der Adler zerlegt
Tobias Oostendorp und Markus Burghammer ließen sich fast viereinhalb Stunden Zeit, den zähen Rumpf des Vogels zu zerlegen. Mehr als 300 Kugeln verfeuerten die beiden Freunde, bis letztendlich Markus Burghammer zum finalen Schuss ansetzte und der Rumpf von der Stange fiel.
Zunächst galt es jedoch, die Zielsicherheit der Schützen beim Preisschießen zu testen. Nach insgesamt 210 Schüssen war der „Adler“ bis auf den Rumpf zerlegt. Über ihren Erfolg freuten sich Michael Neerfries (Kopf), Markus Burghammer (rechter Flügel), Herbert Joormann (linker Flügel), Simon Grommisch (Zepter) und David Eimers (Reichsapfel).
Publikum kommentiert zähes Königsduell
Mit den diesjährigen Festveranstaltungen lässt sich der Schützenverein viel Zeit – eine Woche. Viel Zeit verging ebenfalls, bis die Bewerberliste für das Königschließen geschlossen wurde und viel Zeit nahmen sich auch die Königsbewerber während des teilweise zähflüssigen Wettkampfes, der von spontanen Zwischenrufen aus dem ungeduldigen Publikum kommentiert wurde: „Schießt ihr mit Luftpatronen!“ – „Die schießen den ganzen Kugelfang kaputt, statt den Vogel zu treffen.“ Und: „Trinkt lieber Wasser! So wird das nichts.“
Königsaspiranten agierten als Team
Erst spät – zu spät – entschied sich ein weiterer Schütze, noch in den Wettbewerb um die Königswürde einzugreifen, doch damit waren weder die Bewerber, noch der Vorstand einverstanden.
Als Team traktierten die beiden Königsanwärter den Rumpf, gaben sich freundschaftlich „fachkundige Ratschläge“ für den nächsten Schuss und hatten sichtlich Freude am Königsduell.
Neuer Schützenkönig hat bereits Amtserfahrung
Lange dauerte es, bis der ramponierte Holzvogel seinen Widerstand aufgab. Nur das Glück an der Vogelstange entschied, wer am Freitagabend während die Krönungsballes als neuer König des Vereins mit den wertvollen Insignien ausgezeichnet wird und damit die Regentschaft übernimmt.
Der 36 Jahre alte Landmaschinenmechaniker Markus Burghammer, verheiratet und Vater eines Jungen, verfügt bereits über ausreichende Erfahrungen als Schützenkönig, war er doch vor Jahren schon König in Ringenberg und im vergangen Jahr Vizekönig von Helderloh-Heeren-Herken. Trotzdem konnte er sein Glück kaum fassen.
Frau des Konkurrenten wird neue Königin
„Ich habe einfach gesagt, ich schieß jetzt in den Schwanz“, kommentierte
er seinen finalen Schuss. Seinen Mitbewerber und Freund tröstete er mit den Worten: „Ich kann nichts dafür.“ Keinesfalls enttäuscht zeigte sich Tobias Oostendorp. „Es war ein fairer Kampf.“ Seine Freude drückte er mit einer herzlichen Umarmung des neu gekürten Schützenkönigs aus.
Einen besseren Beweis für die erfolgreiche „Teamarbeit“ kann es kaum geben. Bereits am Samstag hatte Markus Burghammer Pia Oostendorp, die Ehefrau seines Mitbewerbers gefragt, ob sie „seine“ Königin“ werden würde. „Ja, habe ich gesagt und jetzt bin glücklich, dass es geklappt hat“, sagte sie strahlend.
Nach dem Krönungsball am Freitagabend endet das diesjährige Schützenfest am Samstag mit einem Vize- und Kinderkönigschießen und dem abendlichen Festball.
>>>EHRUNGEN VOR DEM KÖNIGSSCHIESSEN
Mit der silbernen Ehrennadel des Schützenverbandes wurden Dieter Venhuis (Zugführer), Andreas Joormann (Tambourmajor) und Klaus Verholte (Mitglied des Tambourkorps) vor dem Vogelschießen ausgezeichnet.