Elten. . Der Eltener Spargeltag ging mit Führungen auf den Höfen van Bebber und Derksen und kulinarischen Genüssen der Gastronomie über die Bühne.
Schlange stehen um das derzeit heiß begehrte Gemüse in den Hofläden zu ergattern ist keine Seltenheit. Auch gestern nicht – zum traditionellen Eltener Spargeltag. Neben vielen Gastronomiebetrieben bis ins Sauerland versorgen die Derksens von ihrem Hof am Alten Beeker Weg viele Endverbraucher – wie am Sonntagmorgen.
Während der Spargelbauer mal eben schnell eine Bestellung für das Eltener Wirtshaus telefonisch annimmt, erzählt er von den holzigen Enden des Edelgemüses: „Aber die haben wir nicht.“ Obwohl stets in Kochbüchern darauf hingewiesen werde, dass man die abschneiden müsse. Es sei schon ein „Unding“ diese dem Kunden mit zu verkaufen.
Heiner van Bebber freut sich über Temperatur-Sturz
Einmal um den Eltenberg herumgefahren – und Mountainbike-Truppe hinter sich gelassen, steht an der Probstei 20 eine Gruppe von Erwachsenen. Mit dabei auch einige Kinder. Spargelbauer Heiner van Bebber erklärt, dass man froh sei, dass es nach den Ostern kühler geworden sei: „Wenn es zu früh heiß ist, hat die Spargelpflanze zum Schluss der Ernte keine Lust mehr.“
Ein besonderes Augenmerk wirft Sohn Fabian (14) auf die kleinen Besucher, die an der Führung teilnehmen. Ganz nach der Devise: „Nicht so viel reden, mehr machen“, weiß der Schüler, den man, „wenn viel in der Spargelerntezeit los ist“, schon mal auf dem Trecker am Wochenende oder in den Osterferien erlebt. Wohl der kleinste Teilnehmer ist Liam Malik, der sich schon mal mit den Hügeln der Spargelkulturen anfreundet. Und mal so in den rohen Spargel reinbeißt.
Malteser-Mischling zeigt sich als Spargel-Fan
Hingegen darf der große Bruder Victor mit Papa Christians Unterstützung und Anweisung von Fabian van Bebber blind in den Boden stechen. Zum Vorschein kommt das „weiße Gold“. Da spielt für den Spargelstecher in spe keine Rolle, dass es von oben wie aus Kübeln schüttet. Begleitet wird die Gruppe von Hofhund Jule. Der Malteser-Mischling scheint eine wahrer Spargel-Liebhaberin zu sein.
Apropos Liebhaber, die konnte man den vier teilnehmenden Gastro-Betrieben in Elten finden. Neu mit dabei ist das Wirtshaus, dass etwa, so Mariëlle Teunissen „Mini-Haxe mit Spargel und Honig-Senfsoße“ anbietet.
Daumen hoch – Spargel-Speisen kommen gut an
Kerstin Pichler vom erst vor Kurzen eröffneten Restaurant Capitan Cook an der Klosterstraße kann die Schnitzel und Rumpsteak-Varianten wärmstens empfehlen. Sie zieht zugleich ein Fazit seit Eröffnung: „Es kommt langsam. Es muss sich ja erst herumsprechen, dass wir da sind.“
Hingegen brummt es beim Hotel Wanders. „Wir hatten jede Menge Vorbestellungen“, so Bettina Wanders. Ehemann Theo ergänzt: Die Karte böte alleine derzeit elf verschiedene Spargelvariationen. Daumen hoch zum Konsum des beliebten Gemüses heißt es in den Ratsstuben. „Ob mit Fleisch, Fisch oder auf unserem beliebten Flammkuchen – alles mit Spargel kommt gut an“, so Manuela Winkelmann.
>> ES GEHT AUCH OHNE CHEMIE ERFOLGREICH
Ein bisschen stolz ist Winfried Derksen schon. Denn allen Unkenrufen und guten Ratschlägen zum Trotz setzt der Spargelhof seit dem vergangenen Jahr nicht mehr auf Herbizide und Fungizide. Schädlings- und Unkrautvernichtungsmittel sind tabu. Auch wenn die Bearbeitung der Felder schon arbeitsintensiver sei, weiß der Landwirt. „Du kannst mit Qualitätseinbußen rechnen“, hatte man ihm im Vorfeld immer wieder erklärt.
Doch mitnichten. „Wir haben noch nie so einen guten Spargel wie in diesem Jahr gehabt,“ strahlt Derksen und freut sich über den regen Zulauf.