Rees . Der Biologe Sebastian Wantia zeigte Kindern, woran sie Fischotter erkennen. Auf dem Wahrsmannshof begaben sie sich anschließend auf Spurensuche.

Auf eine spannende Spurensuche begaben sich nun ein dutzend Kinder zwischen acht und zwölf Jahren auf dem Wahrsmannshof. Zusammen mit dem Biologen Sebastian Wantia vom Naturschutzzentrum Kleve wollten sie in Erfahrung bringen, wie man die Spuren eines Fischotters erkennt.

Im Innenraum des Hofes standen ein ausgestopfter Biber und ein Fischotter auf dem Tisch. „Worin unterscheiden sich denn die beiden Tiere?“, wollte der Biologe von den Kindern wissen. Die Kinder erkannten, dass der Fischotter unter anderem viel kleinere Zähne hat als der Biber.

Tierische Fußabdrücke aus Gips

Elen, links, und Lotta bestaunen einen ausgestopften Fischotter, den der Biologe Sebastian Wantia mitgebracht hatte.
Elen, links, und Lotta bestaunen einen ausgestopften Fischotter, den der Biologe Sebastian Wantia mitgebracht hatte. © Thorsten Lindekamp

Danach holte Sebastian Wantia verschiedene Fußstempel von unterschiedlichen Tieren aus dem mitgebrachten Koffer.

Die Kinder füllten Sand in ein kleines Schälchen und drückten mit den Tierstempeln in den Sand. Manche wählten einen Fuchs, andere einen Dachs und wieder andere Kinder den Fischotterstempel aus.

Kot in Behältern mitgebracht

Vorsichtig gossen sie den angerührten Gips aus einer Tüte heraus auf die Fußabdrücke. Nach der Veranstaltung durften die Kinder die selbst erstellten Fußabdrücke mit nach Hause nehmen.

Der Biologe Sebastian Wantia erklärte den Kindern, dass die Fischotter ihr Revier mit ihrem Kot markieren. Den Kot hatte er in kleinen Behältern mitgebracht, so dass die Kinder den Kot riechen können. Auch der Biologe selbst riecht nach dem Kot, wenn er draußen auf der Spurensuche nach einem Fischotter ist.

Kinder spielen Fischotter auf Nahrungssuche

Die Kinder lernen spielerisch mit verbundenen Augen, wie sich ein Fischotter orientiert.
Die Kinder lernen spielerisch mit verbundenen Augen, wie sich ein Fischotter orientiert. © Thorsten Lindekamp

Anschließend spielte Wantia mit den Kindern draußen ein Spiel, in dem die Kinder selbst einen Fischotter spielen. Sie gingen mit verbundenen Augen auf Nahrungssuche und mussten die selbst-gebastelten Fische auf aufgestellten Stühlen ertasten. Dabei durften die Kinder das Gebiet des Fischotters, abgegrenzt durch ein Seil, nicht verlassen. Ansonsten mussten sie einen gefangenen Fisch wieder abgeben. Denn wenn der Fischotter zu weit von seinem zu Hause ist, bekommt er wieder Hunger.

Zum Abschluss der Veranstaltung gingen die Kinder mit dem Biologen zu einem Tümpel am Reeser Meer und fingen verschiedene Tiere mit dem Casher. Dann mussten die Kinder raten, ob der Fischotter die Tiere wohl essen würde. Auch hierbei erwiesen die Kinder ein gutes Gespür.

Fischotter könnten zum Kreis Kleve wandern

Selbst gebastelte Papierfische in einer Kinderhand.
Selbst gebastelte Papierfische in einer Kinderhand. © Thorsten Lindekamp

„Anders als der Biber, der viel stationärer lebt, ist der Fischotter ein stark wanderndes Tier“, erklärt Sebanstian Wantia. Der Biologe hofft, dass der Fischotter in naher Zukunft von der niederländischen Seite herüber in den Kreis Kleve wandert.

In den Niederlanden habe es 2002 in den Provinzen Overijssel und Flevoland Auswilderungen von Fischottern gegeben. „Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich die Fischotter in Richtung der Grenze zum Kreis Kleve hin begeben“, sagt der Biologe.

Grenzüberschreitendes Netzwerk

Das Naturschutzzentrum Kleve ist Mitglied im Interreg-Projekt Grün-Blaue Rhein Allianz. Diese Projekt ist ein Zusammenschluss von neun verschiedenen deutschen und niederländischen Verbänden und Vereinen, die ein grenzüberschreitendes Netzwerk für den Naturschutz entlang des Rheinkorridors aufbauen möchten. Im Fokus stehen dabei Tiere wie der Fischotter oder andere wandernde Fische wie der Stör.