Grietherbusch/Bienen. . Die Außenstelle des Zoologischen Instituts der Uni Köln plant einen Umzug von Grietherbusch nach Bienen. Neubau in Bienen wird konkreter.
In der Außenstelle Grietherbusch des Zoologischen Instituts der Universität Köln wird seit Anfang der 1970er Jahre wissenschaftlich geforscht, also seit fast fünf Jahrzehnten. Das 50-jährige Jubiläum wird die Außenstelle, in der vor allem zu Projekten rund um die Rheinaue und zu Fisch-Populationen geforscht wird, aber mit ziemlicher Sicherheit an anderer Stelle feiern. Denn seit 2012/2013 gibt es Pläne, die Außenstelle an der Niederstraße 3 in Bienen anzusiedeln. Womit sie direkter Nachbar des dortigen Kreis-Naturschutzzentrums (NZ) wird.
Unterlagen liegen beim Kreis und zwei Ministerien
Ende vergangenen Jahres wurden die Pläne nach langen Vorverhandlungen bei den drei Landesministerien für Wissenschaft, Bau und Finanzen der Baubehörde des Kreis Kleve zugeleitet, seit Februar liegen die Unterlagen parallel erneut beim Wissenschafts- und beim Bauministerium, die sie - nach Sichtung - erneut dem Finanzministerium weiterleiten werden. Mit einer Genehmigung wird im nächsten halben Jahr gerechnet. Danach sollen die Gewerke an hiesige Handwerker vergeben werden. Es wird von einer Bauzeit von einem Jahr ausgegangen.
Zunächst war Prof. Borcherding vom Neubau wenig angetan
Zunächst war Außenstellen-Leiter Prof. Dr. Jost Borcherding keineswegs von der Idee eines Neubaus und Umzugs angetan gewesen. „Der Vorschlag kam von Dr. Ulrich Werneke, dem Geschäftsführer des NZ Bienen“, erinnert er sich. Das war kurz vor Weihnachten 2012. Werneke machte Borcherding den Vorschlag, seine Außenstelle auf das NZ-Gelände zu verlegen, dort, wo damals noch die marode Scheune von Haus Weegh stand.
„Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon seit 25 Jahren hier in Grietherbusch, es waren jede Menge Emotionen mit dem Gebäude und dem Gelände verbunden“, erinnert sich Borcherding. Am folgenden Tag schon kam der Sinneswandel. „Ein Neubau ist zehnmal besser als hier in diesem maroden Gebäude weiterzumachen“, war dem Wissenschaftler bewusst. Zumal die Außenstelle im Überschwemmungsgebiet liegt. „Bei den Hochwassern 1993 und 1995 stand im Gebäude das Wasser ein Meter hoch“, erinnert er sich.
Gebäude wird exakt den Bedürfnissen angepasst
Außerdem: Hatte man in den 1970er Jahren die Aufgaben in einem bestehenden Gebäude versucht dem Raumkonzept überzustülpen, so wird jetzt eine Außenstelle gebaut, die exakt den Bedürfnissen der Forscher und Nutzer funktional angepasst sein wird. Kostenvolumen: knapp unter vier Millionen Euro.
Das neue Gebäude soll zweigeschossig gebaut werden. Im Erdgeschoss ist eine Küche für die Kursteilnehmer vorgesehen, ein Speise- und Aufenthaltsraum (knapp 45 m²), ein Seminarraum (65 m²) sowie Büroräume für Borcherding, für die sechs Studenten, die hier forschen wie auch für einen Gastforscher. Daneben sind Lagerräume und ein Hausmeisterraum geplant. Und natürlich Sanitäreinrichtungen. Ganz wichtig: Moderne Laborräume und solche für die Fisch-Aquarien.
Was im Obergeschoss realisiert wird
Im Obergeschoss des Klinkerbaus sind vier Vierbettzimmer für Teilnehmer von Kursen vorgesehen, zwei für deren Kursleiter. Daneben können hier sechs Examenskandidaten wohnen. Diese sollen in Zweibett-Zimmern untergebracht werden. Alle Räume haben, was in Grietherbusch nicht der Fall ist, sanitäre Anlagen, zwei Räume werden barrierefrei sein.
<<<KLIMAFREUNDLICHES BAUEN
Natürlich werden auch Photovoltaikanlage, Wärmepumpe und Regenwassernutzung realisiert.