Elten. . Am 1. April betreibt der Verein ‘t Eltense Bürgerbad die sehr beliebte Schwimmhalle in Elten seit 25 Jahren. Es ist eine Erfolgsgeschichte.

Elten hat ein Schwimmbad. Es gibt nicht viele Dörfer, die das von sich behaupten können. 1000 Badegäste die Woche zählt es und ist damit top besucht. Ohne den Verein ‘t Eltense Bürgerbad wäre das kleine, aber feine Bad an der Ecke Berg-/Seminarstraße längst Geschichte. Am 1. April seit genau 25 Jahren kümmert sich der Verein darum, dass die Menschen in Elten Wassersport betreiben können.

Der Kneipp-Verein Elten ist der größte Nutzer des Eltener Bürgerbades. Der Verein hält diverse Wassersportangebote vor.
Der Kneipp-Verein Elten ist der größte Nutzer des Eltener Bürgerbades. Der Verein hält diverse Wassersportangebote vor. © Kneipp-Verein

Von Anfang an engagiert ist Theo Berntsen. Er ist seit eh und je der 1. Vorsitzende. Er erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Der Kreis Kleve als unterste Aufsichtsbehörde hatte der Stadt Emmerich auferlegt zu sparen. Ein Schwimmbad ist teuer.“ Also sollte es an diese freiwilligen Ausgaben gehen, zumal hier ein vierköpfiges Team um Schwimm-Meister Benno Jansen angestellt war.

„Sohni“ Wernicke rief eine Bürgerversammlung ein

Es war der damalige Ortsvorsteher „Sohni“ Wernicke, der sich wehrte. Er rief eine Bürgerversammlung im Hotel Wanders ein. 145 Bürger kamen und hörten den Vorschlag eines Bürgers, einen Verein zu gründen.

Die Idee nahm Fahrt auf. Ein doppelte Nutzung wurde angepeilt: Die Stadt sollte sich um die schulische Nutzung kümmern, der Verein um die außerschulische, berichtet Theo Berntsen.

Die Schulen bangten um ihren Schulsport

Ein besonderes Interesse an der Zukunft des Bades hatte neben Theo Berntsen als damaliger Rektor der Luitgardis-Grundschule auch Dieter Kaarl als Leiter der Luitgardis-Hauptschule. „Ohne das Bad wäre ein Sport-Unterricht allein in einer Turnhalle für beide Schulen nicht mehr möglich gewesen“, schildert Berntsen. Zu der Zeit hatte allein die Grundschule zehn Klassen.

Am 1. November 1993 kam es zur ersten Gründungsversammlung, zu der schon 60 Interessierte kamen. In der Folge wurde tatsächlich der Verein gegründet. Stadt und Verein unterzeichneten eine Nutzungsvereinbarung. Am 1. April 1994 nahm der Verein seine Arbeit auf.

‘t Eltense Bürgerbad zählt mehr Mitglieder als je zuvor

„Wir hatten uns das Ziel gesetzt, 200 bis 300 Mitglieder zu gewinnen“, sagt Berntsen. Die Marke wurde weit übertroffen – bis zum heutigen Tag. Mit 820 Mitgliedern ist der Höchstwert erreicht.

Die Mitgliedsbeiträge werden bewusst niedrig gehalten: 20 Euro pro Jahr, ermäßigt 14 Euro, Familien zahlen 40 Euro. Wer schwimmen will, kauft sich eine Zehnerkarte für 20 Euro, Kinder zehn Euro. Auch günstig. Einnahmen entstehen ferner durch die Verpachtung von Schwimmzeiten an Vereine für 40 Euro die Stunde.

Wassertemperatur: Ein Grad mehr macht viel aus

Beliebt bei Jung und Alt ist das Eltener Bürgerbad, dessen Boden höhenverstellbar ist.
Beliebt bei Jung und Alt ist das Eltener Bürgerbad, dessen Boden höhenverstellbar ist. © Kneipp-Verein

Als größter Pächter ist ganz klar der Kneipp-Verein zu nennen. Seit je her ist die Rehabilitations- und Behindertensportgemeinschaft Emmerich an Bord. Auch der Schwimmverein Hellas, die Behindertensportgemeinschaft Rees-Millingen oder die Rheuma-Liga schwimmen in Elten. Nicht nur letztere begrüßen die ein Grad wärmere Wassertemperatur mittwochs und donnerstags besonders, seit das Bewegungsbad im Spital geschlossen wurde.

Beiträge fallen an für die Sporthilfe (Versicherung), den Westdeutschen Schwimmverband und den Kreissportbund. 16.000 Euro im Jahr werden für laufende Kosten an die Stadt überwiesen. Hausmeister Frank Neumann ist bei der Stadt angestellt, er hat auch das Know-How in der Bädertechnik.

Mit Hubboden und Kran ausgestattet

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„Die Reinigung machen wir auf unsere Kosten. Auch des Wassers“, erklärt Berntsen. Kleinere Reparaturen und Anschaffungen stemmt der Verein selbst. Bei größeren Maßnahmen wie vor zwei Jahren als die Lüftungsanlage für über 100.000 Euro repariert werden musste, springe die Stadt ein, schildert der Vorsitzende, der die „gute Zusammenarbeit“ lobt.

Ein Plus ist übrigens auch der Kran, mit dem etwa behinderte Gäste zu Wasser gelassen werden können. Der Boden kann verstellt werden von 0 bis 1,80 m Wassertiefe.

Benno Jansen ist seit 1969 mit dem Bad verbunden

Öffentlich zugänglich ist das Bürgerbad montags 16-19 Uhr, dienstags 17-20 Uhr, donnerstags 17-19.30 Uhr und freitags 16-19 Uhr. Details unter www.buergerbad.com.

Theo Berntsen (li.) ist seit dem ersten Tag 1. Vorsitzender des Bürgerbad-Vereins. Und Beno Jansen wurde 1969 der erste Schwimm-Meister des Bades. Seither engagiert er sich für das Schwimmbad.
Theo Berntsen (li.) ist seit dem ersten Tag 1. Vorsitzender des Bürgerbad-Vereins. Und Beno Jansen wurde 1969 der erste Schwimm-Meister des Bades. Seither engagiert er sich für das Schwimmbad. © Thorsten Lindekamp

In der Jubiläumswoche 1. bis 6. April bekommen die Besucher kleine Aufmerksamkeiten und der Eintritt ist frei für alle. „Da wir als Verein sonst auch nicht öffentlich auftreten, wollten wir keinen öffentlichen Festakt“, erklärt Theo Berntsen.

Neben Berntsen sind Jan Wynands als stellvertretender Vorsitzender und Heinz Wienhoven als Geschäftsführer im Vorstand. Und nicht zu vergessen: Benno Jansen! Der heute 88-Jährige war 1969 der erste Schwimm-Meister des Bades und „lebt seither für das Bad“, so Berntsen. Er ist durchgehend seit 1993 im Vorstand des Vereins tätig und kümmert sich um Organisatorisches und Technisches.