Isselburg. . In Isselburg soll jetzt ein Blick auf die gesamte Schulentwicklung geworfen werden. Jeder einzelne Grundschulstandort muss durchleuchtet werden.

Seit mittlerweile 20 Jahren gehört Dr. Theodor Beine dem Rat der Stadt Isselburg an. Ein Thema hat den Fraktionsvorsitzenden der SPD in all den Jahren stets begleitet: Schule. Immer wieder hätten Sanierungen, Um- und Ausbauten angestanden.

OGS muss ausgebaut werden

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„Jetzt müssen wir wieder viel Geld aufwenden, weil unter anderem die OGS ausgebaut werden muss, weil die Grundschule in Werth saniert werden muss und so weiter“, sagte Dr. Beine während seiner Haushaltsrede bei der jüngsten Ratssitzung. „Da ist es richtig, dass wir einmal einen Blick auf die gesamte Schulentwicklung in baulicher Hinsicht werfen und nicht Jahr für Jahr neue Ergänzungen beschließen müssen.“

Dr. Beine fordert Ende der Stückwerkstechnik

Diese Stückwerkstechnik müsse aufhören, forderte der SPD-Fraktionschef. „Unsere Schulgebäude sind alle nach herkömmlichen Mustern gebaut worden, weil man nicht absehen konnte, was sich – vor allem auch im pädagogischen Bereich – an neuen Entwicklungen ergeben könnte. Flexibilität ist gefordert, bei uns aufgrund der engen Bauvorschriften aber oft nicht möglich.“

„Es ist wahrscheinlich, dass die Schulentwicklung auf Ganztagschulen hinausläuft. Wir sind ja inzwischen in Europa das einzige Land, das an der Halbtagsschule festhält und nur langsam Öffnungen ermöglicht. Für den Ganztagsbetrieb sind unsere Schulen nicht gebaut, und das wird wohl leider so bleiben“, so Dr. Beine weiter.

Häusler begrüßt Ersatzschule in privater Trägerschaft

„Wollte man sie wirklich auf einen aktuellen pädagogischen und sozialen Ansprüche genügenden baulich-technischen Stand bringen, müssten wir sie abreißen und völlig neu aufbauen. Leider nicht möglich. So müssen wir mal hier, mal da etwas ändern. Das könnte anders gehen. Vielleicht kann das beabsichtigte Gutachten uns da einen Weg aufzeigen. Das Geld dafür ist gut angelegt“, meinte Dr. Beine.

Was wird aus dem Standort Stromberg?
Was wird aus dem Standort Stromberg? © Erwin Pottgiesser

Frank Häulser betonte für seine Fraktion, dass die CDU die Gründung einer Ersatzschule in privater Trägerschaft begrüße. Anders sei hingegen die Sachlage bei den Grundschulen.

Eventuell Grundschulen zusammenziehen

„Es ist für Rat und Verwaltung nicht zu erkennen, ob die jetzigen Gebäude in den nächsten Jahrzehnten entwicklungsfähig und somit auch zukunftsfähig sind. Deshalb hat unsere Fraktion dazu eine grundsätzliche Diskussion angestoßen und unterstützt die Beauftragung eines ganzheitlichen Entwicklungskonzept unserer Grundschullandschaft. Dabei muss jeder einzelne Standort durchleuchtet werden“, so Häusler.

Aus diesem Entwicklungskonzept sollen dann auch gegebenenfalls Konsequenzen gezogen werden. „ Außerdem muss gleichzeitig neutral betrachtet werden, ob es nach der Analyse aller Standorte Sinn macht, Grundschulen zusammenzuziehen oder zu verlagern. Auch das Hauptschulgebäude sollte dabei in die Überlegungen einbezogen werden“, erklärte der Christdemokrat.

Hermann Gebbing fordert solide Finanzierung

Vor allem aus finanzieller Sicht betrachtete Hermann Gebbing (FDP) die

Hermann Gebbing (FDP) fordert eine realistische Finanzierung für die Privatschule.
Hermann Gebbing (FDP) fordert eine realistische Finanzierung für die Privatschule.

mögliche Bildung einer Privatschule: „Nicht noch einmal darf die Stadt Isselburg in einer Kurzschlussentscheidung Millionenbeiträge locker machen für eine Schule, die schon nach wenigen Jahren ausläuft.“

Die Privatschulinitiative müsse daher eine realistische Finanzierung ihres Projekts vorlegen. Gebbing appelierte stattdessen, das mehr Gelder in die Grundschulen investiert werden.

Uwe Übelacker drängt auf eine schnelle Entscheidung

Für Uwe Übelacker (Grüne) ist es wichtig, dass die Entscheidung, ob es eine private weiterführende Schule am Standort Stromberg geben wird, relativ schnell fällt, da am Gebäude ein hoher Sanierungsbedarf bestehe:

Uwe Übelacker (Grüne).
Uwe Übelacker (Grüne).

„Es ist keinem Bürger begreiflich zu machen, dass wir heute mit hohem finanziellen Aufwand dieses Gebäude sanieren, um es in 2022 nach Schließung der Hauptschule abzureißen. Daher plädiere ich dafür, bis zum Sommer eine definitive Antwort einzufordern.“

„Ich weiß, dass das eine ambitionierte Zeitvorgabe darstellt, allerdings kann man an der Entscheidung für die Toilettensanierung schon sehen, unter welchen Problemen man nun steht, wenn es um eine sinnvolle und auch finanziell tragbare Lösung geht“, meinte der Grünen-Fraktionschef.