Emmerich. . Die BGE hat eine Neubewertung des Steintor-Areals beantragt. Die Stadt Emmerich schlägt nun vor, dem Antrag nicht zu folgen. Die Politik berät.

Muss das Steintor-Areal neu bewertet und künftig als Teil der Innenstadt betrachtet werden? Dies hatte im Januar die BGE beantragt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung befasst sich damit in seiner Sitzung am Dienstag, 19. März, 17 Uhr, im Ratssaal des Rathauses.

Die Stadt hat eher Parkplätze im Sinn

Die Verwaltung schlägt vor, den Antrag der BGE abzulehnen. Solche Analysen habe die Stadt bereits im Zuge der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) 2025 und des Einzelhandelskonzeptes vollzogen.

Laut ISEK soll der Geistmarkt verkehrlich entlastet werden. Das Steintor-Areal böte die Option für Parkplätze „vor den Toren“ der Innenstadt, „um den Parksuchverkehr zu verringern und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen“, so die Verwaltung.

Die Hauptgeschäftslage soll geschützt werden

Im Einzelhandelskonzept wurde zudem festgestellt, dass die Innenstadt bereits heute über eine sehr große Ausdehnung verfüge. Für ein Mittelzentrum ungewöhnlich groß. Die Prüfung von Einzelhandelsansiedlungen am Steintor habe ergeben, dass davon abzusehen sei.

Warum? Es würde die Hauptgeschäftslagen Kaßstraße und Neumarkt möglicherweise schädigen. Auch sei der Geistmarkt als angrenzende Lage nicht mehr schwerpunktmäßig dem Einzelhandel zuzuordnen. Eine Belebung der Steinstraße, die derzeit als Nebenlage klassifiziert ist, sei unwahrscheinlich.

Kaufland möchte nach wie vor zum Steintor-Areal

„Zusammenfassend ergibt sich, dass das Steintorgelände städtebaulich und funktional als Einzelhandelsstandort nicht geeignet ist. Auch der projektierte Bau der Rettungswache ändert nichts daran, dass die verbleibende Fläche gemäß der oben genannten städtebaulichen Entwicklungskonzepte entwickelt werden soll. Die Notwendigkeit einer Anpassung der vom Rat beschlossenen städtebaulichen Entwicklungskonzepte ergibt sich somit nicht“, heißt es abschließend.

Die BGE hatte ihren Antrag damit begründet, dass mehr als ein Jahr nach der Verabschiedung von ISEK und Einzelhandelskonzept keine greifbaren Ergebnisse am Neumarkt, am ehemaligen Wemmer & Janssen-Gelände und am Steintor sichtbar seien.

Wie berichtet hat Kaufland eine Option auf die Brachfläche und möchte hier einen Supermarkt bauen. Dies würde trotz des Baus der Rettungswache passen, ist aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht möglich.