Rees/Meghelen. . Wind, Regen und stürmische Verhältnisse prägten diesmal das Gedenken an die Rückkehr der Zwangsarbeiter nach Megchelen vor 74 Jahren.

Wind, Regen und stürmische Verhältnisse prägten diesmal das Gedenken an die Rückkehr niederländischer Zwangsarbeiter aus deutscher Gefangenschaft.

Zum zehnten Mal waren erneut zahlreiche Vertreter deutscher und niederländischer Heimatvereine, der Stadt, viele Schüler und Privatpersonen an das Infoportal an den Melatenweg gekommen. Dick Disberg war mit seinem Vater aus Hilversum angereist. „Meine Beteiligung hat mit meinem Vater zu tun. Sein Vater und sein Bruder waren Zwangsarbeiter“, erklärte der 56-Jährige.

Bürgermeister: Gedenken steht im Vordergrund

Mitveranstalterin Tina Oostendoorp sah das mit dem Wetter relativ. „Als wir 2010 zum ersten Mal gelaufen sind, hatten wir auf dem Weg von Sonne, Wolken, Regen, normalen Wind, Orkan bis Schnee alles, was man haben kann.“

Auch Bürgermeister Christoph Gerwers meinte: „Wir sind vernünftig gekleidet, für sie war es damals viel grausamer.“ An diesem Tag stehe etwas anderes als Regen im Vordergrund. „Wir wollen denen gedenken, die den Weg von Rees-Groin aus vor 74 Jahren nach Megchelen gegangen sind.“

Dank an die Organisatoren

Giesbers dankte den Organisatoren für die gemeinsame Vorbereitung und freute sich darüber, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zunehmend gewürdigt wird – zum Beispiel durch den Ehrenpfennig der Gemeinde Apeldoorn.

„Unter dem Motto „Offenheit, Friede, Freundschaft“ wurden die Bemühungen der Stadt Rees gewürdigt, die schreckliche Vergangenheit hinter sich zu lassen und in eine gemeinsame; von Freundschaft geprägte Zukunft zu gehen.“

Im Anschluss an das gemeinsame Gebet mit den Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche legten die Vertreter der Stadt Rees, der Gemeenten Oude Ijsselstreek und Apeldoorn, der Stichting Apeldoorn, der „Leefbarheit Megchelen“ und „Oudheidkundige Vereinigung Gemeente Gendringen“ einen Kranz nieder.

Zwei Überlebende waren mit dabei

Die beiden Überlebenden der Zwangsarbeit - Jan de Lautere und Ap Gerritse - zeigten sich berührt. „Das ist ein besonderer Tag für uns. Das tut uns gut“, dankte de Lautere später persönlich Klaus Lohmann für den Beitrag des Chores TimeOut.

Anschließend machten sich die Anwesenden auf den Weg nach Megchelen, wo das Gedenken fortgesetzt wurde. Trotz Unwetterwarnung kamen rund 30 Schüler des Gymnasiums Aspel. Fünf von ihnen hatten mit Wortbeiträgen an die furchtbaren Zustände des Lagers erinnert und gegenüber den Opfern Bedauern und ihren Respekt bekundet.