In Emmerich initiierte Pro Kultur eine Stolperstein-Aktion zum Gedenken an die Reichspogromnacht. In Rees waren zwei Zwangsarbeiter zu Gast.

Emmerich/Rees. Zum 80. Mal jährte sich die Reichspogromnacht. Zur Erinnerung leuchteten am Freitag wieder die Stolpersteine vor den Wohnhäusern der ehemaligen jüdischen Mitbürger in der Stadt. Schüler der Gesamtschule haben in Begleitung ihres Lehrers die Kerzen entzündet.

Im Rahmen einer Gedenkfeier im PAN erinnerte Irene Möllenbeck, die Vorsitzende der Bürgeraktion Pro Kultur, noch einmal an die Geschehnisse vom 9. November 1938. Und mehr noch. „Gedenkstunden“, so Möllenbeck, seien wichtig „und sollten uns ermutigen, aktiv die gegenwärtige Gesellschaft tolerant und weltoffen mit zu gestalten.“

Rund 90 Bürger waren in Rees mit dabei

Die beiden ehemaligen ZwangsarbeiterJan de Louter (links) und Albert Gerritse gedachten in Rees der Verstorbenen.
Die beiden ehemaligen ZwangsarbeiterJan de Louter (links) und Albert Gerritse gedachten in Rees der Verstorbenen. © Christian Creon

Mit den beiden Überlebenden Jan de Louter (li.) und Ap Gerritse waren zwei ehemalige Zwangsarbeiter zum Gedenken an ihre in Rees verstorbenen Mitgeknechteten erschienen. Zum 10. Mal gedachten Reeser Bürger, etwa 90 an der Zahl, gleichzeitig auch den durch die Nazis verfolgten und getöteten jüdischen Mitbürger.

Es sei verständlich, ob der Schuld, die Deutsche auf sich geladen hätten, Scham und Übelkeit zu empfinden, so der Reeser Pfarrer Michael Eiden. Niederländer und Deutsche legten nach Gebeten Kränze am Mahnmal nieder.