kleve/emmerich. Peter Kossen will die Arbeitsbedingungen von osteuropäischen Arbeitern verbessern. Die Klever Katholiken sind auf seiner Seite.

Prälat Peter Kossen aus Lengerich, der ehemals Pfarrer in Emmerich war, hielt nun einen Vortrag bei der Vollversammlung des Kreiskomitees der Katholiken im Kreisdekanat Kleve. Darin prangerte er unwürdige Arbeitsbedingungen von osteuropäischen Arbeitskräften an, die hier leben und arbeiten.

Peter Kossen prangert Untätigkeit der Kirche an

Insbesondere in der Fleischindustrie, aber auch in anderen Bereichen, würden diese Menschen ausgenutzt, menschenunwürdig untergebracht und müssten bis zur Erschöpfung arbeiten, berichtete Kossen. Zudem umgingen die Arbeitgeber Mindestlöhne mit Werkverträgen und überhöhten Mieten, die sie selbst einstrichen.

Den Arbeitern fehle es sowohl an Sprachkenntnissen, als auch an Kenntnis ihrer rechtlichen Möglichkeiten. Sie hätten keine Chance sich zu wehren. „Was tut die Kirche für Gerechtigkeit und gegen moderne Sklaverei?“ wollte Kossen wissen.

Klever Katholiken stehen hinter Kossen

Tatsächlich gebe es von kirchlicher Seite bisher weder kritische Stellungnahmen noch konkrete Maßnahmen, monierte der Klever Vorstand des Kreiskomitees der Katholiken nun in einer Pressemitteilung. „Dabei ist es die ureigenste Botschaft des Evangeliums, sich für Wehrlose und Ausgebeutete einzusetzen, Ungerechtigkeiten anzuprangern und eine Öffentlichkeit zu schaffen, die Missstände sieht und sich dagegen empört“, heißt es darin.

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Unter dem Namen „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ hat Prälat Peter Kossen einen Verein gegründet,um die Missstände zu bekämpfen. Das begrüße der Vorstand des Kreiskomitees. Er wünsche Kossens Verein Erfolg, breite Unterstützung und „dass sich offizielle katholische Gremien mit ihm solidarisieren.“

Kreiskomitee wünscht sich eine öffentliche Stellungnahme

Das Kreiskomitee der Katholiken im Kreisdekanat Kleve vermisse außerdem eine öffentliche Stellungnahme der deutschen Bischöfe. „Ein deutliches Wort von ihnen würde die vorbildliche Arbeit von Prälat Kossen und seiner Mitstreiter anerkennen und effektiver machen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.