Emmerich. . Die Strom-, Gas- und Wasserpreise bleiben bei den Stadtwerken Emmerich 2019 stabil. Welche Neuerung die Frühschwimmer im Embricana treffen wird.

Während vielen Bürgern in der Region in diesen Tagen Schreiben von ihrem Energieversorger ins Haus flattern, dass die Preise steigen werden, können die Kunden der Stadtwerke Emmerich (SWE) durchatmen. Die Preise für Strom, Gas und Wasser bleiben in 2019 stabil.

Und das obwohl die Einkaufspreise an der Börse von 20 Euro/Megawattstunde (mWh) in 2016 auf 55 €/mWh in 2018 deutlich gestiegen sind. „Wir bleiben der günstigste Grundversorger in der Region“, freut sich Geschäftsführer Udo Jessner. Hier zahle sich die Einkaufspolitik der Vergangenheit aus: „Wir haben uns getraut, mehr Strom einzukaufen, als die Preise niedrig waren.“ Somit bleibe der Strompreis bei 25,5 Cent/Kilowattstunde brutto zuzüglich des Jahresgrundpreises von 92,82 Euro, so Ingo Sigmund, Vertriebsleiter. Sechs von neun Grundversorger der Region erhöhen in 2019 die Preise.

Gute Chancen auf neue Kranbrücke

Beim Gaspreis halten die SWE an sechs Cent/kWh brutto plus 80 Euro Jahresgrundversorgung fest. Hier sind die Einkaufspreise von 15 €/mWh in 2016 auf 21 €/mWh gestiegen. Die Stadtwerke sind regional betrachtet nicht Spitze, aber weit vorne.

Die Wasserpreise bleiben bei 1,93 Euro/Raummeter brutto.

Ein wachsendes Geschäft für die SWE ist das Contracting, bei dem der Nutzer nur für die Wärme bezahlt und ansonsten von einem Rund-um-sorglos-Paket profitiert. So betreibe die SWE im Contracting Gasheizungen für größere private Objekte: „Wir bauen und bedienen die Gasheizungen“, so Jessner. Weitere Modelle, etwa an Schulen, gebe es mit der Stadt Emmerich. Fast alle Gastronomien der Rheinpromenade werden mit Gasheizstrahlern versorgt, die günstiger sind als Heizpilze. Auch zwei Blockheizkraftwerke im Embricana und im Willibrord-Gymnasium betreuen die SWE.

„Mein Sonnenstrom“ kommt gut an

Ein „richtig erfolgreiches Projekt“ sei „Mein Sonnenstrom“, bei dem seit Anfang 2018 schon 20 Photovoltaik-Anlagen in Emmerich verbaut wurden. Auch für Mietwohnanlagen werden PV-Anlagen betreut. Hier gebe es eine 24-Stunden-Wartung – die Fehlermeldung kriege die SWE noch bevor der Kunde die Wärme vermisse, schildert Sigmund.

Der Hafen: Die Bahnlinie nach Basel ist nach dem Einbruch eines Tunnels bei Karlsruhe 2017 eingestellt worden. „Da ist eine Umsatzstütze weggefallen“, sagt Jessner. Zu 50 Prozent habe man dies kompensieren können. Erfreulich sei, dass der Hafen in Emmelsum, mit dem Emmerich ja kooperiert, im zweiten Betriebsjahr schon zu zwei Dritteln ausgelastet sei. 2017 wurden in Emmerich 120.000 TEU umgeschlagen. Ein ähnlicher Wert wird bis Ende des Jahres erwartet. Plus der Umschlag in Emmelsum.

Hafenerweiterung schreitet nur langsam voran

Die Hafenerweiterung auf der Landzunge schreitet nur langsam voran. Im Dezember wird ermittelt, welche Fragen gutachterlich zu beantworten sind: „Da ist noch ein langes, dickes Brett zu bohren“, wagt Jessner keine Prognosen.

Die ältere der beiden Kranbrücken, die 22 Jahre alt ist, wird sehr wahrscheinlich mit Fördermitteln ersetzt werden können. Dafür und für die Verstärkung der Kranbahnschienen stünden die Chancen auf eine fünf Millionen Euro hohe Förderung gut, hat Jessner erfahren.

>> BADLEITER HAT GEKÜNDIGT

Marco Guicciardini hat als Embricana-Badleiter zum 30. November gekündigt. Die Betriebsleitung hat derweil Anke Kawohl übernommen. Mit einer neuen Ausschreibung könnte es zu einer Aufgabenteilung kommen, so Jessner. Kawohl könnte die technische Betriebsleitung behalten. Die Eventplanung könnte ein neuer Mitarbeiter übernehmen. „Die Events sind immer mehr gefragt. Vielleicht macht eine Aufgabenteilung Sinn“, meint Udo Jessner.

Bei einer angekündigten Tageshöchsttemperatur von bis zu fünf Grad Celsius wird das größere Außenbecken abgedeckt bleiben. „Wir verpulvern sonst in der Zeit Energie, die für 200 bis 300 Einfamilienhäuser reicht“, schildert Jessner, der sich auf Kritik einiger Frühschwimmer einstellt. Das kleine Becken bleibe geöffnet. Die Zahl der Badegäste könnte nach 190.000 in 2017 in diesem Jahr gesteigert werden. Bei der Sauna wird es sich wohl auf die 34.000 des Vorjahres erneut einpendeln.