Emmerich. . Marco Guicciardini ist der neue Badleiter des Embricana in Emmerich. Wir stellen ihn vor. Der 43-Jährige hat eine Kursoffensive im Sinn.

Gestatten. Marco Guicciardini. Seit 1. Juni ist der Velberter mit italienischem Hintergrund neuer Badleiter des Embricana. Der 43-Jährige bereitet nicht nur Geschäftsführer Udo Jessner Freude, er wird bestimmt auch bei den Bade- und Sauna-Gästen gut ankommen. Der Meister für Bäderbetriebe ist nämlich ein kommunikativer Typ, der vor Ideen sprudelt.

„Wir sind froh, dass wir in relativ kurzer Zeit die Stelle wieder kompetent besetzen konnten“, sagt Jessner. Er hofft auf einen Super-Sommer. Da sei in stressigen Zeiten eine gute Führung für die über 50 Mitarbeiter wichtig.

Die Geschäftsführer Horst Thyssen und Udo Jessner freuen sich mit Marco Guicciardini (v.l.) einen neuen Badleiter gefunden zu haben.
Die Geschäftsführer Horst Thyssen und Udo Jessner freuen sich mit Marco Guicciardini (v.l.) einen neuen Badleiter gefunden zu haben. © Markus Joosten

Marco Guicciardini begann 1992 seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe in Wuppertal. 1995 fing er bei den Stadtwerken Velbert an: „Da habe ich gelernt in Bädern groß zu werden“, lobt der Vater dreier Kinder die guten Vorgesetzten, die er in der Zeit hatte.

Vor 13 Jahren hat sich der einstige Taekwondo-Leistungssportler zum Ausbilder für Aquafitness weitergebildet. Auch auf Verbandsebene machte sich Guicciardini einen Namen, erarbeitete nach der Flüchtlingswelle 2015 proaktiv ein Konzept zum Umgang mit Migranten im Bad. Der Kontakt zu Flüchtlingen sei eine Art Steckenpferd für ihn, er fühlte sich berufen: „Wir sind die Profis, ich bin Multi-Kulti und ich hatte damals eines der ‘Babylon-Bäder’ in NRW im Griff.“

Mit seinem Konzept ging er bundesweit auf Tour. Wobei diese Problematik fürs Embricana weniger ein Thema ist. Der 43-Jährige gibt Führungskräfteseminare, hat sich im Qualitätsmanagement weitergebildet, um den Bade- und Schwimmbetrieb optimieren zu können. 2015 legte er seinen Meister ab, 2016 schob er gar noch den Betriebswirt nach.

Doch dann war in Velbert kein Platz mehr für ihn. Er hatte eigentlich Richtung Norden geschielt, aber dann kam die Stellenausschreibung in Emmerich: „Emmerich ist fast genau so schön wie die Nordsee“, sagt Guicciardini und hat dabei auch das Umland im Blick. Als Hobby-Surfer und -Segler gebe es auch hier in der Umgebung Möglichkeiten. Die Grenznähe sprach ebenso für eine Bewerbung: „Ich bin Wahl-Holländer.“

Lob für die Kollegen

Für die Zukunft habe der Gedankenaustausch schon angefangen, so Guicciardini. „Ich möchte das Personal hier mal loben: Ein so großes Potenzial mit so einer Arbeitseinstellung habe ich in einem deutschsprachigen Bad noch nicht erlebt.“ Das Betriebsklima sei toll: „Ich fühle mich nach wenigen Tagen schon wie zuhause.“ Es sei zwar „intrinsisch interessiert, mich in Emmerich niederzulassen“, aber vielleicht macht die vorgefundene Situation im Embricana die Entscheidung noch leichter.

Die Eventplanung für 2019 laufe. Es soll eine Kursoffensive geben und das Animationsprogramm könnte ausgeweitet werden. Marco Guicciardini will vorangehen und zitiert Göthe: „Erfolg hat drei Buchstaben: T U N“.

>>DER NEUE SUCHT DIE HERAUSFORDERUNG

Im März wurde wie berichtet der bisherige Badleiter gekündigt, nachdem es wiederholt zu Problemen mit Mitarbeiterinnen gekommen war. Damit beschäftigen sich inzwischen Staatsanwaltschaft und Gericht. Gegenseitige Vorwürfe stehen im Raum.

Bewerbungen auf die Stelle sind „viele eingegangen. Zwei bis drei kamen in die engere Auswahl“, verrät Udo Jessner. Für Guicciardini sprach neben der hervorragenden Qualifikation auch, dass er sich die Herausforderungen suche.