Emmerich. . Das Projekt Neumarkt in Emmerich weckt das Interesse von Investoren. Die CDU-Fraktion im Rat spricht sich für Edeka mit Action und Rossmann aus.
Die Chancen stehen gut, dass Emmerich im neuen Wohn- und Geschäftshaus einen Edeka-Markt bekommt. Nämlich Brüggemeier, der bereits sechs Märkte im Kreis Kleve betreibt. Die Emmericher CDU hat Kontakt mit Investor Josef Schoofs aufgenommen, um die Zukunft der Neumarktes zu diskutieren. Nun spricht sie sich für diese Lösung aus. „Mit dem Gesamtpaket würde wieder Leben in die Innenstadt kommen. So kann das Projekt noch zum Erfolg werden“, sagt Matthias Reintjes, CDU-Fraktionschef.
„Schoofs wird zwei Päckchen vorstellen“, erklärt Ratsmitglied Botho Brouwer. Lösung A: Ein Edeka-Markt auf 1380 m². Für zwei weitere Flächen gebe es vier Interessenten – Rossmann, Action, Futterhaus und Woolworth. Die CDU favorisiert hier Rossmann auf 700 m² und Action auf 550 m², was sie Schoofs auch mitgeteilt hat.
Lösung B: Die Rückkehr eines Rewe-Marktes am Neumarkt und die Ansiedlung des Discounters Penny. Dies hätte aber wahrscheinlich die Folge, das Rewe das Rheincenter verlassen würde, wo sich der Elektro-Markt Expert samt Action ansiedeln könnte. „Das würde Abbing & Bolk an der Steinstraße schwächen“, nennt Brouwer einen Nachteil. Ferner müsste für diese Lösung der Bebauungsplan geändert werden, da dieser derzeit für Lebensmittel eine nicht so große Fläche vorsieht, dass Rewe und Penny sich ansiedeln könnte. Für Lösung A wäre keine weitere politische Entscheidung nötig.
Im Rheincenter hat Müller jüngst verlängert
Ein weiteres Argument pro Brüggemeier sei, dass schon heute 20 Prozent der Kundschaft im Klever Markt aus Emmerich kämen. Keine Aussage kann die CDU dazu machen, ob Harald Müller, Betreiber des Rewe-Marktes im Rheincenter, auch derjenige wäre, der im Neumarkt den Rewe betreiben würde. Im Rheincenter hat Müller jüngst verlängert und habe sechs Jahre Vertrag.
Die SPD spricht sich allerdings für die Lösung B aus. „Uns ist es wichtig, am Rheincenter nicht ein Loch entstehen zu lassen. Qualitativ sehen wir zwischen Rewe und Edeka keinen Unterschied“, sagt Fraktionschefin Andrea Schaffeld. Die BGE, so Fraktionschef Joachim Sigmund, kenne die Optionen noch nicht und könne entsprechend noch keine Stellungnahme abgeben.
Es bleibt bei den Plänen eine Caritas-Sozialstation und 69 Wohnungen zu bauen. Die Frische Arena wäre mit einem Vollsortimenter, der selbst auch Bäcker, Metzger und Co. vorhält, nicht mehr nötig. Medi Max habe seine Expansionspläne begraben und komme definitiv nicht nach Emmerich, so die CDU.
Moralischer Deal für die Kaserne
Eine moralische Verpflichtung sieht die CDU auch in ihrem Votum für Edeka: Wenn an der Kaserne mal ein großer Supermarkt neben Aldi entstehen kann – der Bedarf muss ja erst nachgewiesen werden, indem dort Wohnbau im großen Stile errichtet wird –, dann bekommt der Betreiber die Unterstützung, der auch das vermeidlich schlechtere Geschäft am Neumarkt realisiert, unterstreicht Brouwer.
>> Eine echte Belebung für Emmerichs Innenstadt - Ein Kommentar von Marco Virgillito:
Der Neumarkt könnte doch noch ein großer Impulsgeber für die Emmericher Innenstadt werden. Das bisherige Konzept hätte diesen großen Wurf heute nicht mehr erreichen können – die Planung ist schlichtweg überholt. Das Trio Edeka, Action und Rossmann würde eine echte Belebung für die City mit sich bringen. Schade ist nur, dass Investor Josef Schoofs dies nicht schon deutlich eher realisiert hat. Denn eines muss klar sein: Einen florierenden Handel wird es in Emmerich bis zum Ende der Kaßstraße nicht mehr geben. Man sollte sich auf den Kern um den Neumarkt konzentrieren. Und auf die Kaserne in Zukunft.