Emmerich. . Der Neubau der Gesamtschule Emmerich am Brink soll mehr Fläche bekommen. Die Politik hat Beratungsbedarf. Das sind die Änderungen im Detail.

Die Gesamtschule Emmerich braucht am Standort Am Brink mehr Platz als gedacht. Der quadratische Neubau soll rund 300 Quadratmeter mehr Fläche bieten. Wie berichtet hat die Politik weiteren Beratungsbedarf und wird erst nach den Sommerferien über die jetzt konkretisierte Planung beschließen. Das hat am Dienstagabend auch der Rat so beschlossen.

Es sind Erfahrungswerte in die Planung eingeflossen

Nadine Bremer, Leiterin des Fachbereiches Jugend Schule Sport, erklärte in der gemeinsamen Sitzung von Schul- sowie Haupt- und Finanzausschuss unmittelbar vor dem Rat, dass nach der theoretischen Planung nun Erfahrungswerte eingeflossen sein: „Es gibt Defizite etwa bei den Flächen für Verwaltung und Lagerung.“

Architekt Simon Gellert von Hausmann-Architekten stellte die Pläne näher vor, die immer noch als Vorentwurf zu sehen seien. Für die Verwaltung fehlten 80 Quadratmeter, rund 220 m² für Lager- und Nebenräume.

die Klassenzimmer werden kleiner

Der Haupteingang des barrierefreien Gebäudes ist an der Wollenweberstraße geplant. Ursprünglich war mal geplant, das Jugendcafé in den Keller zu bauen. Doch man habe sich in der Abstimmung für eine integrierte Lösung entschieden. Also werden im Erdgeschoss das Juca (autark verschließbar), die Küche (am Parkplatz günstig für Lieferanten), die Mensa (auch als Multi-Funktion-Raum nutzbar) und eine Toilettenanlage mit Schulhofanbindung entstehen.

Das Gebäude wird kompakt und damit wirtschaftlicher

In der ersten Etage entstehen Schulverwaltung und Lehrerzimmer sowie Unterrichtsräume. Diese werden statt der ursprünglichen 70 m² mit 62 m² recht klein. „Das ist deshalb vertretbar, weil zusätzliche Differenzierungsräume vorgehalten werden“, sagte Gellert, der aber auch einräumte, dass das Gebäude „sehr kompakt geplant wurde, damit wir es wirtschaftlich erstellen können“. Das Konzept der Unterrichtsraum-Verbünde setzt sich im zweiten Obergeschoss fort. Hier wird die auf einem Teilstück mal geplante Dachterrasse geopfert, um die fehlenden 300 m² zu generieren.

Der Fahrradkeller ist zu teuer

Im Keller wird Platz fürs Lager und für die Technik geschaffen. Auf einen Fahrradkeller für 850.000 Euro wird verzichtet, wobei Schulleiterin Christiane Feldmann in den Plänen dennoch einen oberirdischen Fietsen-Parkplatz vermisst. Ein Licht-Innenhof über alle Etagen ermögliche eine gute Übersicht im Gebäude.

Genaue Kostenschätzung derzeit nicht möglich

Eine genaue Kostenschätzung sei erst möglich, wenn auch Ausstattungen und Material ausgesucht seien. Stand jetzt sei mit rund 14,3 Millionen Euro zu rechnen. 700.000 Euro mehr als noch im Februar gedacht. Während manche Ausschussmitglieder sich schon sorgten, ein Fass ohne Boden mit immer weiteren Kosten vorzufinden, bemühte sich Andrea Schaffeld (SPD) um Versachlichung: „Wir reden hier nicht über die Elbphilharmonie, sondern über eine Schule.“ Dass man vor den Ausschreibungen die tatsächlichen Kosten nicht sicher wissen könne, sei völlig normal.

Thomas Meschkapowitz (Embrica) hätte gerne auch einen Alternativplan vorliegen, der einen Fahrradkeller und die größeren Klassenzimmer einbezieht. Kosten sind für ihn erstmal zweitrangig.

Appell der Schulleiterin: Gemeinsames Ziel im Auge behalten

Schulleiterin Feldmann appellierte an die Politiker, das gemeinsame Ziel im Auge zu behalten. Es sei ohnehin schon nicht leicht eine Schule an drei Standorten zu planen. In die Gebäude Grollscher Weg und Paaltjessteege sei in den vergangenen Jahren „übersichtlich investiert“ worden. Unausgesprochen blieb hierbei die Bitte, am Brink nicht allzu sehr den Rotstift anzusetzen.

<<<FERTIGSTELLUNG IM SCHULJAHR 2021/2022

Der grobe Zeitplan für den Neubau könnte so aussehen: Abriss des bestehenden Gebäudes Anfang 2019, Baustart Mai 2019. Der Umzug zum Gebäude Paaltjessteege erfolgt erst, wenn dort die Umbauarbeiten abgeschlossen sind. Mit einer Fertigstellung Am Brink ist im Schuljahr 2021/22 zu rechnen.