Emmerich. . Bischof Felix Genn bremst Pfarrer Stefan Sühling aus: Er wollte nach der Verpartnerung von Emmerichs Bürgermeister Segen für Liebende ausprechen.
Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze und sein Partner Hubertus Pooth aus Bislich bekommen nicht wie geplant am Samstag nach der Verpartnerung in Emmerich in Bislich im Rahmen eines Gottesdienstes einen „Segen für Liebende“.
Bischof Dr. Felix Genn hat persönlich interveniert. Er hat Bislichs Pfarrer Stefan Sühling untersagt, den geplanten Segen vorzunehmen. „Es geht dem Bistum nicht darum, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft herabzuwürdigen“, erklärt Bistumssprecher Dr. Stephan Kronenburg. Pfarrer Sühling habe sich zudem durchaus um ein gutes Vorgehen bemüht.
Es gab kritische Anrufe in Münster
Ausschlaggebend war nicht der NRZ-Bericht über die bevorstehende Hochzeit. Vielmehr gab es einen Bericht in einer anderen Zeitung, der das Thema theologisch aufgriff. Inhaltlich sei der Bericht zwar differenziert gewesen, wie Bistums-Sprecher Kronenburg erklärt, allerdings sei durch Aufmachung und Überschrift der Eindruck entstanden, es würde eine homosexuelle Hochzeit in der Kirche gefeiert. Was nicht der Fall ist.
In der Folge des Berichts habe es diverse kritische Anrufe in Münster gegeben. Das Bistum möchte betonen, dass es einen Unterschied zwischen dem Sakrament der Ehe und einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gebe. Das Bistum sah sich nicht in der Lage ,eine offenbar fehlgeleitete Diskussion selbst zu entkräften.
Peter Hinze ist ziemlich sauer. Die Trauung in Hüthum findet nun zwei Stunden später statt. Alle Gäste mussten informiert werden. „Man kann nicht schärfer den Eindruck bekommen, dass wir Menschen zweiter Klasse sind. Es werden Hunde, Katzen und Motorräder gesegnet, aber wir sind es nicht wert?“ fragt der bekennende Schwule, der das Wort homosexuell meidet.