Emmerich. . Die neue Contargo Rhein Waal Lippe GmbH ersetzt die RWT GmbH und betreibt künftig die Häfen Emmerich und Emmelsum. Vertrag unterzeichnet.

  • Zufriedene Gesichter bei der Port Emmerich GmbH, der Contargo GmbH und auch bei Bürgermeister Hinze
  • Die beiden Geschäftsführer der neuen Gesellschaft heißen Michael Mies und Ralf Gerlach
  • Kooperation hilft Emmerich aus der Bredouille, weil die Erweiterung so schnell nicht verwirklicht werden kann

Ein Feuerwerk wurde zur Feier des Tages zwar nicht abgefackelt, aber immerhin brannten alle vier Adventskerzen im Konferenzsaal bei den Stadtwerken. Dort wurde nach mehrmonatigen Verhandlungen der Vertrag unterzeichnet, mit dem die in Emmerich gut bekannte Rhein Waal Terminal GmbH (RWT) zur Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH wird.

Die Gesellschaft betreibt ab Jahresbeginn 2017 den Emmericher Containerhafen und das von Contargo wachgeküsste Terminal Emmelsum (Voerde), wo bisher noch kein Container bewegt wurde. Sitz der neuen Gesellschaft ist Emmerich, von wo aus zentrale Aufgaben wie Disposition und Verkauf für beide Standorte gemanagt werden.

Auch in Emmerich entstehen neue Jobs

Die Zahl der Mitarbeiter wird auf 54 aufgestockt, auch in Emmerich (bislang 40) entstehen neue Jobs.

Port Emmerich bleibt zwar Eigentümerin von Hafengelände und Infrastruktur, doch die unternehmerische Führung liegt künftig bei Contargo, das zu 37,6 % neben Port Emmerich an der RWT beteiligt war, nun aber zur Hälfte. Die Geschäftsführer sind Michael Mies (Emmerich) und Ralf Gerlach (Contargo); der bisherige RWT-Geschäftsführer Udo Jessner widmet sich strategischen Aufgaben.

Emmelsum hilft Emmerich aus der Klemme

Emmelsum hilft Emmerich aus der Klemme: Denn das seit Jahren boomende Terminal in Emmerich kann auf die Schnelle den dringend notwendigen Ausbau nicht realisieren und nun die Frachtströme besser verteilen. Die Kooperation erhöht zudem die Marktpräsenz, und die Kunden erhalten eine größere Ausfallsicherheit.

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Jessner erläutert die Arbeitsteilung so: „Während das neue Terminal Emmelsum vor allem als Umschlagplatz für das Ruhrgebiet interessant ist, profitiert Emmerich durch seine Nähe zu den Niederlanden.“ Und dort wird weiter in die Logistik investiert. Allein im Montferland werden 56 Hektar an Logistikflächen entwickelt – immer mit Blick auf den Emmericher Hafen. Zumindest beim regionalen Containerverkehr erwartet die Branche weitere Zuwachsraten.

Der Förderantrag für die neue Containerbrücke ist beantragt

Derweil gehen die Planungen für die Terminalerweiterung in Emmerich weiter. Auf der dem Hafenbecken gegenüberliegenden Seite soll einmal die dritte Containerbrücke errichtet werden, um die prognostizierten steigenden Umschlagzahlen abwickeln zu können. Der Förderantrag ist gestellt. Doch bis auf dem naturgeschützten Eiland die ersten bunten Büchsen umgeschlagen werden können, dürfte viel Wasser den Rhein hinunterlaufen.

Der Umschlag in Emmerich ist 2016 zum ersten Mal seit Jahren rückläufig und dürfte bei 115 000 TEU enden. Grund war ein Frachtausfall durch die vorübergehende Sperrung des Bahnhofs.

>> DAS CONTARGO UND DAS TERMINAL EMMELSUM

Contargo gehört zum Rhenus-Konzern und betreibt mit 900 Leuten 25 Container-Terminals europaweit. 2015 schlug man 2,3 Millionen TEU (Standard-Containergröße) um und erzielte einen Umsatz von 405 Mio. Euro.

Das Terminal Emmelsum legt Anfang 2017 los. Auf 46 000 qm sollen künftig 60 000 TEU umgeschlagen werden. Dort gibt es einen gebrauchten Kran, einen Stapler, zwei Bahngleise und ein modernes Gefahrgutlager.