Hochelten. . Am Montagmorgen wurde die erste, 20 Meter breite Sichtachse am Eltenberg freigeschnitten. 30.000 Euro kosten die neuen Aussichtspunkte.
Um 11.08 Uhr fällt der letzte Baum zu Boden. Dann ist sie frei: Die etwa 20 Meter breite Sichtachse, die einen uneingeschränkten Blick vom Eltenberg bis nach Emmerich eröffnet. Atemberaubend! Zumindest bei klarem Wetter. Wie Spielzeugtürme erscheinen die Kirchspitzen in der Ferne. Und auch die hohen Pylonen der Rheinbrücke wirken winzig klein. Gestern um 9 Uhr wurde mit der Schaffung der Sichtachsen begonnen. „Und damit auch die Umsetzung eines wichtigen Punktes aus dem Masterplan Hochelten gestartet“, so der Erste Beigeordnete der Stadt, Dr. Stefan Wachs.
Anfang 2013 nahm die Aufstellung des Masterplanes mit Workshops und Rundgängen ihren Lauf. Ein Maßnahmenkatalog wurde erstellt. Hohe Priorität bekamen dabei die Sichtachsen. Und diese sind nun fast umgesetzt. Auch dank der Fördermittel aus dem europäischen Programm Interreg. Denn dafür, dass Besucher und Einheimische nun den Blick vom Eltenberg wieder genießen können, mussten 30.000 Euro investiert werden.
Stämme bleiben liegen
Jens Bartel, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, unterstreicht dabei, dass nicht einfach schonungslos Bäume gefällt wurden. „Damit eine große Eiche weiterhin Bestand hat, haben wir eine geplante Sichtschneise um ein paar Meter verlegt.“ Die umgesägten Baumstämme bleiben auf dem Hang des Berges liegen. Alles andere, so Bartel, sei zu teuer. Zudem würden beim Abtransport der Stämme Furchen entstehen, die möglicherweise den Hang ins Rutschen bringen können.
Daher werden die Stämme ein wenig zersägt und sollen Tieren als Totholz einen Unterschlupf bieten. In regelmäßigen Abständen von fünf bis zehn Jahren – das wird sich noch zeigen – werden die Sichtachsen überprüft und Bäume, die möglicherweise den Blick behindern wieder auf Stock gesetzt.
Eltenberg touristenfreundlich gestalten
Mit der Schaffung der Sichtachsen ist es nicht getan. Die Stadtverwaltung und andere arbeiten gemeinsam weiter an der Realisierung des Masterplanes Hochelten. „In diesem Jahr werden wir uns mit den konkreten Planungen zum Willkommensort Hochelten befassen“, so Dr. Stefan Wachs.
Heißt: Wo könnte eine öffentliche Toilette entstehen? Wo hätte ein Tourismusbüro Platz? Oder: Wie kann der Parkplatz auf dem Berg besser gestaltet werden? Diese und weitere Fragen gilt es 2016 abzuklären. Und konkret zu planen. „Schließlich wollen wir auch einen Kostenrahmen erstellen, um dann mit der Umsetzung starten zu können“, so Jochen Kemkes, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung.