Duisburg-Baerl. Die Bürgerinitiative „Baerler Busch ist bedroht“ aus Duisburg wirft dem Regionalverband Ruhr Greenwashing vor. Darum geht es in der Kritik.
Greenwashing wirft die Bürgerinitiative „Baerler Busch ist bedroht“ dem Regionalverband Ruhr (RVR) vor. „Die stellen alles, was sie machen, deutlich positiver dar als es ist“, lautet der Vorwurf, der seit Jahren erhoben wird. Jetzt kritisieren die Mitglieder die vom RVR neu aufgestellten Infotafeln für den Waldinfopfad und haben eine eigene Tafel an der Ecke Orsoyer Allee 111/Schlotweg auf einem Privatgrundstück installiert. Daneben gibt einen Kasten mit Flyern, auf denen erklärt wird, was nach Ansicht der Initiative alles schiefläuft.
Eigentlich sei das ja eine gute Idee mit den Tafeln, heißt es. Wenn nicht dadurch ein „geschöntes Bild der realen Situation im Baerler Busch vermittelt, und ein Greenwashing der eigenen forstwirtschaftlichen Aktivitäten“ betrieben würde. Zu den einzelnen Tafeln wird Stellung genommen. Zum Beispiel zur Info über „Wald ist Vielfalt“. In der Natur komme im Wald eine flächige Verjüngungsphase nur selten, etwa nach Windwurf oder Waldbrand, heißt es im Flyer der Initiative.
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Die sogenannte Optimalphase sei ein rein forstwirtschaftlicher Blick auf erntereife Baumbestände, die die Forstwirtschaft anstrebe. „In der Natur fallen Bäume aufgrund von Alter oder Schäden von selbst und sind ein wertvoller Bestandteil im Ökosystem Wald“, argumentieren die Gegner der Bewirtschaftung.
Kritik am RVR: Sind alte Bäume im Baerler Busch in Duisburg selten?
Durch natürliche Vermehrung stünden Bäume in allen Altersphasen verstreut im Wald. „Wirklich alte Bäume findet man im Baerler Busch sehr selten. Alte Bäume sind gemeinhin groß und nehmen anderen Bäumen laut RVR Platz zum Wachsen weg. Wissenschaftlich gesichert ist, dass diese alten Bäume durch ihre Stärke und Größe kleinere und jüngere Bäume schützen und den Boden vor dem Austrocknen bewahren“, teilt die Initiative mit.
Außerdem sei der Kronenumfang alter Bäume und ihre Anzahl an Blättern für die Sauerstoffbildung und das Mikroklima sowie ihre weitreichenden Wurzeln für den Wasserhaushalt des Waldes enorm wichtig. Tafel für Tafel nimmt sich die Initiative vor und stellt ihre Meinung dagegen. Besitzer des Baerler Busches ist RVR-Ruhrgrün, ein Eigenbetrieb des RVR.
Die Bürgerinitiative informiert auf ihrer Tafel, dass über die Arbeit des RVR das Ruhrparlament beschließt und deren Vertreter direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden. Wie der Baerler Busch genutzt und bewirtschaftet werde, sei daher auch Haltung und Ausdruck politischer Entscheidungen.