Duisburg. Die Sekundarschule Am Biegerpark hat einen Wetterballon in die Stratosphäre geschickt. Das Experiment ist eins von 34 Projekten an der SAB.

Bis fast in den Weltraum wird er fliegen, wenn alles gut geht: Die Sekundarschule Am Biegerpark (SAB) hat am Mittwoch einen Wetterballon Richtung Stratosphäre geschickt. Das Experiment ist Teil der laufenden Projektwoche.

Wetterballon der Sekundarschule Am Biegerpark platzt in 35.000 Metern Höhe

„Momentan platzt er über Bottrop und landet in Dorsten“, sagt Lehrer Dominik Posern. Zwei Stunden lang, gerechnet vom Start um 10 Uhr vom Schulhof der SAB, steigt der mit Helium gefüllte Ballon in den Himmel. Vier Meter pro Sekunde kommt er dabei dem Weltall immer näher, bis er in der äußersten Schicht der Erdatmosphäre, der Stratosphäre, platzt. „Platzen wird er in 35.000 Metern“, ergänzt Posern.

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Bis dahin dehnt sich sein Umfang umso weiter aus, je weiter der Luftdruck sinkt – die Luft wird dünner, der Ballon dicker. Den sinkenden Luftdruck dokumentiert eine Sonde in einer angehängten Box, auch die Temperatur wird gemessen. Außerdem schießt eine Kamera an Bord Bilder – im Vordergrund: ein Plastikmännchen mit dem SAB-Logo.

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„Sehen, wie die Erde von oben aussieht“ – darauf freut sich Luca Dubois besonders. Der 13-Jährige aus der 7b ist Teil der Projektgruppe von 30 Schülern, die dem Wetterballon zum Start verholfen haben: Sie haben die Box gebaut für Kamera und Sonden, Flügel daran angebracht, das Kabel für den Fallschirm befestigt, erzählt Luca. „Ich find’s sehr cool.“

Schüler der SAB werten Daten des Wetterballons aus

Der Fallschirm sorgt dafür, dass das Paket mit der Sonde keinen Sturzflug macht, sondern eine sanfte Landung hinlegt, in Dorsten oder Umgebung. Dorthin fahren dem Ballon ab 12 Uhr an diesem Tag zwei Lehrer hinterher. „Dann gehen wir auf die Suche und holen das Teil zurück“, erzählt Dominik Posern. Schließlich sollen die Daten an der Schule ausgewertet werden, am Donnerstag ist es so weit.

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Am Mittwoch startet unter dem Jubel der Schüler erstmal der Ballon. „Ich hab’ nicht gedacht, dass wir die Genehmigung kriegen, aber das war kein Problem“, sagt Schulleiter Pavle Madzirov mit Blick auf den nahe gelegenen Flughafen Düsseldorf und in den Himmel, über den gerade ein Flugzeug zieht.

Projektwoche an der SAB: 34 Projekte für über 800 Schüler

Zwei Stunden Flugzeit, und danach noch mal eine halbe Stunde Landephase dauert es, bis die Sonde den Boden wieder erreicht, hoffentlich unbeschadet und mit vielen Daten und Fotos an Bord. Dann wäre das Projekt Wetterballon ein Erfolg. Eines von 34 Projekten, die derzeit an der Sekundarschule laufen: „Unser Leben, unsere Schule“ lautet das diesjährige Motto der Projektwoche.

Am Wetterballon der Sekundarschule Am Biegerpark ist ein Fallschirm befestigt, damit die Box mit Kamera und Sonde sicher wieder landen kann.
Am Wetterballon der Sekundarschule Am Biegerpark ist ein Fallschirm befestigt, damit die Box mit Kamera und Sonde sicher wieder landen kann. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Jeder der deutlich mehr als 800 Schüler konnte sich für ein Projekt seiner Wahl entscheiden. Eine Gruppe hat zum Beispiel das Einmaleins auf die Treppenstufen gemalt, eine andere hat sich Comics gewidmet, wieder andere haben sich mit Yoga beschäftigt oder Modellflugzeuge gebastelt. Alle sind beteiligt, auch die Schüler der Vorbereitungsklassen. „Einer aus meiner Klasse blüht da gerade richtig auf, der kann plötzlich sprechen“, freut sich Lehrerin Jana Erdmann.

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Ob vom Projekt Wetterballon oder aus einem anderen, die Schüler nehmen etwas mit, ist Schulleiter Madzirov überzeugt. „Eigentlich müsste immer Projektwoche sein. Die lernen hier zehnmal mehr als im regulären Unterricht.“

>> PROJEKT WETTERBALLON AN DER SAB

  • Am Projekt Wetterballon waren 30 Schüler der Klassen 7 bis 9 beteiligt.
  • Die Kosten von über 500 Euro trägt der Förderverein der Sekundarschule Am Biegerpark.
  • Der Ballon könnte ein Testballon für zumindest ein weiteres Projekt dieser Art gewesen sein: „Eventuell wollen wir das noch mal machen“, kündigt Lehrer Dominik Posern an. Eine Dauereinrichtung soll es aber nicht werden. „Irgendwann ist die Luft auch raus.“