Duisburg. Duisburg hat Probleme beim Kauf der nötigen Grundstücke für die Südtangente. Das hat Konsequenzen für die Anbindung von Großenbaum an die A 524.
Eigentlich sollte der Straßenbau bereits begonnen haben: Die Südtangente, die das Gewerbegebiet Großenbaum-Süd an die Autobahn 524 anbinden soll, sollte ab Sommer 2023 gebaut werden. Doch es gibt Probleme beim dafür nötigen Grundstückskauf. Der Bau der Südtangente wird sich dadurch verschieben – mindestens bis 2025.
Südtangente: Duisburg hat Probleme beim Grundstückskauf
Eigentlich wollte die Stadt Duisburg schon 2021 die letzten Grundstücksverhandlungen abschließen. Zwei Jahre später hakt es immer noch daran. „Die Vertragsverhandlungen stellen die Stadt Duisburg vor enorme Herausforderungen“, sagt Stadtsprecher Maximilan Böttner. Um die Südtangente bauen zu können, müsse Duisburg zehn Grundstücke erwerben, die fünf verschiedenen Eigentümern gehören. Hinzu kommen laut Böttner zwei Pächter. „Bisher konnten drei Kaufverträge geschlossen werden.“
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Bei den übrigen sieben Grundstücken wird das noch dauern. Hintergrund ist der RRX: Die dafür nötigen beiden neuen Gleise baut die Deutsche Bahn dort, wo heute die Beckerfelder Straße entlangführt. Die ist allerdings bisher die einzige Straße, über die das Gewerbegebiet Großenbaum-Süd erschlossen ist. Deshalb muss statt der Beckerfelder Straße ein Ersatz her, um die Firmen zwischen Beckerfelder Straße und Zur Kaffeehött auch weiterhin anzubinden. Aber: Es „war seitens der Deutschen Bahn ursprünglich kein Ersatz für die jetzige Beckerfelder Straße geplant“, sagt Böttner.
Duisburg und Deutsche Bahn arbeiten an Ersatz für die Beckerfelder Straße in Großenbaum
Daraus ziehen die betroffenen Anlieger Konsequenzen: „Die betroffenen Anlieger werden erst dann die Vertragsverhandlungen mit der Stadt fortsetzen, wenn die Erschließung geklärt ist.“ Mehr als ein dutzend Firmen mit rund 400 Arbeitsplätzen sind auf den Bau der Südtangente angewiesen. Die Stadt gehe „dieses Thema gemeinsam mit der Deutschen Bahn an“.
Erst, wenn die Grundstücksfragen geklärt und die Kaufverträge unterschrieben sind, kann der Bau der Südtangente ausgeschrieben werden. Eine gute Nachricht hat Böttner: „Entsprechende Mittel stehen bereits zur Verfügung.“ Erstmals nenne die Stadt den Preis der Südtangente: Sechs Millionen Euro soll sie voraussichtlich kosten.
Südtangente kostet sechs Millionen Euro – frühestens 2027 Anbindung an A 524
Geld, das zu einem großen Teil die Anlieger aufbringen müssen. Sobald die Südtangente fertig ist, müssen sie bezahlen: Das Baugesetzbuch schreibt vor, dass 90 Prozent der Erschließungskosten einer neu gebauten Straße von den Anwohnern zu finanzieren sind. Das betrifft alle Grundstücke, die durch die neue Straße erschlossen werden. Wie viele Anlieger davon betroffen sind, dazu macht Duisburgs Verwaltung keine Angaben. Man befinde sich aber seit Jahren mit ihnen im Gespräch.
Bis die Rechnung ausgestellt wird, bleibt den Betroffenen noch Zeit: Derzeit rechnet die Stadt mit dem Beginn des Straßenbaus im Jahr 2025 – je nachdem, wie lange sich die Grunderwerbsverhandlungen hinziehen. Der Bau selber soll 2,5 Jahre dauern. Frühestens 2027 könnte der Verkehr also von der A 524 über die Südtangente ins Gewerbegebiet Großenbaum-Süd fahren.
>> SÜDTANGENTE: VORBEREITENDE ARBEITEN SIND WEITGEHEND FERTIG
- Vorbereitet ist der Bau der Südtangente bereits weitgehend: Kampfmitteluntersuchungen, Bodenuntersuchungen und Vermessungsarbeiten sind abgeschlossen.
- Je nach Baumaßnahmen könnten noch Rodungsarbeiten nötig werden, teilt die Stadt mit. Dafür werde es entsprechende Ersatz- und Ausgleichspflanzungen geben.
- Erst nach dem Grunderwerb können die Wirtschaftsbetriebe den Kanalbau angehen. Dieser muss vor den Straßenbauarbeiten durchgeführt werden.