Duisburg-Großenbaum/Duissern. 6,3 Millionen Euro investiert der Bund für neue Lärmschutzwände in Duisburg. Worauf sich die Anwohner in den Stadtteilen nun einstellen müssen.
Es soll leiser werden in Duisburg: Die Deutsche Bahn (DB) errichtet im Stadtteil Großenbaum und nördlich des Hauptbahnhofs neue Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von mehr als 1,5 Kilometern. Die DB beginnt mit dem Bau der Wände ab Juli 2023. Die Fertigstellung ist für Ende 2023 geplant. Schon jetzt mussten aber Bäume gefällt werden.
Insgesamt fließen rund 6,3 Millionen Euro in den Schallschutz in Duisburg. Der Lärmschutz war von Anwohnern lang erwartet worden, schließlich sollen in ein paar Jahren wesentlich mehr Züge zwischen Köln und dem Ruhrgebiet fahren – und somit auch durch Duisburg pendeln. Dass nun Bewegung in die Sache kommt, hat etwas mit Fördermitteln zu tun, die der Bund zur Verfügung stellt.
29 Bäume werden in Duisburg-Duissern gefällt
Aktuell werden entlang der Blumenthalstraße in Duisburg-Duissern 29 Bäume gefällt. „Für die Standfestigkeit von Lärmschutzwänden sind immer Tiefgründungen notwendig. Diese werden im Erdreich befestigt und bilden das Fundament der Wand. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und dem weiten Wurzelbereich der Bäume könnten unter diesen Umständen keine Tiefgründungen errichtet werden. Der Bau der Schallschutzwände wäre unter diesen Voraussetzungen nicht möglich“, erläutert ein Bahnsprecher.
Die Bahn werde aber für Ersatz sorgen. Das Pflanzen der kleineren Bäume soll dann nach der Fertigstellung der Wände erfolgen. Die Wand selbst bestehe aus Aluminium-Elementen – im Bereich der Straßenüberführungen würden transparente Varianten eingesetzt. „Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden.“ Anwohner in Duissern würden aber rechtzeitig zum Start der Maßnahme informiert. Die Vorarbeiten haben keine Auswirkungen auf den Zugverkehr.
Bund springt ein, wenn die Bahn nicht investieren muss
Grundsätzlich ist die Bahn nur gezwungen in den Lärmschutz zu investieren, wenn auch Veränderungen an der Infrastruktur stattfinden. Doch nicht überall, wo der Takt der Bahn erhöht werden soll, ist das auch nötig. Deshalb springt in diesem Fall der Bund ein.
Das Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ wird seit 1999 vom Bund gefördert. Damit wurde die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Über 1,8 Milliarden Euro wurden seither in die Lärmsanierung von bundesweit über 2.100 Kilometern Schienenstrecke und rund 65.500 Wohneinheiten investiert. Allein im Jahr 2021 wurden über 44 Kilometer Schallschutzwände fertiggestellt und rund 150 Millionen Euro ausgegeben. Bis 2030 soll die Lärmsanierung mehr als die Hälfte aller Anwohner an bestehenden Schienenwegen vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlasten.
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Die Lärmsanierung ist eine freiwillige Leistung des Bundes. Gefördert werden Schallschutzwände sowie schalldichte Fenster und Lüfter in Gebäuden. In Einzelfällen werden auch Dämmungen von Außenfassaden und Dächern teilfinanziert. Da die Lärmsanierungsmaßnahmen eine Wertsteigerung des Objektes bedeuten, tragen die Eigentümer ein Viertel der Kosten.
>> Arbeiten im Süden ab 2025
Ab 2025 sollen übrigens auf einer Strecke von 6,2 Kilometer neue Schallschutzwände zwischen Düsseldorf-Angermund und der Haltestelle Im Schlenk entstehen. Die Zahl der Gleise wird von zwei auf vier erhöht. Das hat zur Folge, dass der S-Bahn-Haltepunkt in Rahm komplett neu gebaut wird. Auch sind Änderungen an einigen Brücken notwendig. Zwischen Großenbaum und Buchholz ist die Strecke bereits sechsgleisig.