Duisburg. Die A59 ist zwischen Duisburg-Marxloh und Fahrn gesperrt. Für viele Autofahrer bleibt nur, sich durch die Stadt zu quälen. So groß ist das Chaos.

Nur wenige Minuten nach der verspäteten Sperrung der A59 zwischen Marxloh und Fahrn in Richtung Dinslaken sind die Auswirkungen auf den innerstädtischen Straßen zu spüren. Rund um die Rhein-Ruhr-Halle stehen schon mittags die ersten Autofahrerinnen und Autofahrer im Stau.

Sabine Wittschonnke will eben auf dem Weg nach Hause etwas bei Ikea erledigen. Keine gute Idee, wie sie sagt: „Normalerweise brauche ich von Ikea zu meiner Wohnung auf der Kaiser-Friedrich-Straße nur fünf Minuten. Jetzt waren es 25 Minuten. Ich frage mich ja, warum die Stadt an solchen Tagen nicht zumindest auf den größten Staustrecken die Grünphase der Ampeln verlängert.“ Als sie sich durch den Verkehr quält, ist es erst 14 Uhr – ein Vorgeschmack auf das, was Stunden später im Berufsverkehr los ist. Denn da geht zum Beispiel in Marxloh nichts mehr.

Sperrung der A59 führt teils zu Verkehrschaos auf Straßen im Duisburger Norden

Die Auszubildende Sena Çalisir will nach der Schule vom Berufskolleg an der Walther-Rathenau-Straße in ihren Ausbildungsbetrieb an der Kaiser-Wilhelm-Straße fahren. Die Strecke ist gerade mal einen Kilometer lang. „Normalerweise fahre ich höchstens zehn Minuten. Diesmal war ich anderthalb Stunden unterwegs“, berichtet sie.

Auf vielen Ausweichstrecken im Duisburger Norden ging im Berufsverkehr nichts mehr. Geduld war gefragt.
Auf vielen Ausweichstrecken im Duisburger Norden ging im Berufsverkehr nichts mehr. Geduld war gefragt. © Çalisir

Ab etwa 15.15 Uhr steht der Verkehr in Marxloh fast still. Am Willy-Brandt-Ring Stoßstangen dicht an dicht, die Weseler Straße zeitweise ein einziger Stau bis Walsum. „Es sind sogar schon Autos über die Kaiser-Wilhelm-Straße und Kaiser-Friedrich-Straße gefahren“, berichtet ein Anwohner. Verbotenerweise – beides sind Fußgängerzonen.

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„Es ist klar, dass es bei einer solchen Sperrung zu Staus kommt“, kommentiert Polizeisprecher Jonas Tepe das Geschehen. „Aber die Situation ist nicht dramatisch. Bisher gab es keine Notwendigkeit, dass wir regelnd eingreifen mussten.“ Ähnlich sieht das auch Tobias Zoporowski, Sprecher der Autobahn GmbH: „Den Umständen entsprechend ist alles ruhig.“ Da mögen viele Autofahrer zu einer anderen Bewertung der Verkehrslage kommen.

Und was war auf der A59 vor dem gesperrten Stück los? Da meldet der WDR zu den üblichen Stoßzeiten sechs bis sieben Kilometer Stau ab der Innenstadt. Deshalb versuchen offenbar viele Autofahrer durch die Stadt in den Norden zu kommen. Auch das ist eine zähe Angelegenheit: Am späten Nachmittag geht es auf dem Sternbuschweg, der Schweizer und Meidericher Straße nur sehr zäh voran. Der Stau auf der A59 schrumpft erst um 18.15 Uhr auf drei bis vier Kilometer, um 19.40 Uhr soll er sich laut WDR endlich aufgelöst haben.

Die Walsumerin Bärbel Systermann hat einen großen Umweg auf sich genommen, um von ihrer Arbeit in Wanheimerort nach Hause zu kommen: „Ich bin bis nach Orsoy und dann mit der Fähre nach Walsum übergesetzt. Da bin ich wenigstens durch schöne Landschaft und mit dem Schiffchen gefahren statt auf der A59 im Stau zu stehen“, berichtet sie. In Walsum stellt sie erleichtert fest, dass die Autobahnsperrung offenbar keine Auswirkung auf ihren Stadtteil hat: „Hier ist der übliche Verkehr.“

>> Autobahn ist noch bis Montag, 13. November, zwischen Marxloh und Fahrn gesperrt

  • Eigentlich sollte die A59 in Richtung Dinslaken am Montag, 6. November, schon um 10 Uhr zwischen Marxloh und Fahrn gesperrt sein. Durch Verzögerung bei der Verkehrssicherheitsfirma war sie aber erst um 13.10 Uhr komplett zu.
  • Geöffnet werden soll die Stadtautobahn am Montag, 13. November, um circa 5 Uhr. Eine Umleitung über die A42, A3 und die B8 ist laut Autobahn GmbH eingerichtet.
  • Eine zweite Sperrung Richtung Dinslaken ist nach Angaben der Autobahn GmbH vom 20. bis zum 27. November geplant.