Duisburg-Nord. Seit die A 59 im Duisburger Norden gesperrt ist, quälen sich Autofahrer durch die Stadt. An einer Stelle konnte die Polizei den Stau entschärfen.
Die A 59 ist zwischen Marxloh und Fahrn in beide Richtungen tagelang komplett gesperrt – da ist ein Verkehrschaos vorprogrammiert. So ist es auch gekommen. Seit die Achse im Norden dicht ist, berichten Autofahrer genervt über ihre Erlebnisse beim Versuch, von A nach B zu kommen. Vor allem Pendler müssen starke Nerven bewahren.
„Von Marxloh nach Hause 30 Minuten für drei Kilometer gebraucht – und das nicht etwa im Berufsverkehr, sondern gegen 15 Uhr“, schimpft ein Röttgersbacher. Er berichtet von Lkw, die nicht vor- und zurückkommen und wichtige Kreuzungen blockieren.
Beidseitige Sperrung der A 59 zwischen Duisburg-Marxloh und Duisburg-Fahrn sorgt für Chaos
Eine Marxloherin, die jeden Tag mit dem Auto zum Hauptbahnhof fährt, erzählt, dass sie schon am frühen Morgen um 5.40 Uhr nicht mehr richtig vorwärtskommt. „Für Strecken, die sonst eine Minute dauern, braucht man dann schon zwölf.“ Zurück hat sie 50 Minuten für die zehn Kilometer benötigt. „Nachmittags schaffe ich das sonst in 20 Minuten.“ Sie befürchtet, dass der Ton auf Marxlohs Straßen durch die Dauerstaus in den nächsten Tagen noch rauer wird.
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Besonders aussichtslos scheint die Lage für Autofahrer, die ihr Glück über Seitenstraßen versuchen. „Da heute kaum noch jemand akzeptiert, dass Kreuzungsbereiche frei zuhalten sind, haben Fahrzeuge aus Seitenstraßen praktisch kaum noch Chancen, voranzukommen“, beobachtet eine Anwohnerin der Weseler Straße. Auf dem Teilstück zwischen Abfahrt A 59 und Beginn der Brautmodenmeile staut der Verkehr sich schon an normalen Tagen – jetzt geht offenbar kaum noch etwas.
Polizeibeamte aus Marxloh und Hamborn haben den Verkehr kurzerhand geregelt
Polizeisprecher Daniel Dabrowski berichtet, dass Beamte der Wachen Hamborn und Marxloh bereits am Samstag im Spätdienst aktiv geworden sind und den Verkehr geregelt haben – teils ganz klassisch mit Handzeichen, aber auch mit Streifenwagen.
Aber natürlich können auch die Polizisten nicht viel ausrichten, wenn der komplette Verkehr von der Autobahn auf innerstädtische Straßen ausweichen muss. Laut Autobahn GmbH des Bundes sind jeden Tag zwischen 92.600 und 104.400 Kraftfahrzeuge auf der A 59 unterwegs. Diese Zahlen stammen aus 2016 – heute dürften es sicher noch mehr sein.
Ampel in Fahrn hat eine neue Taktung bekommen – seitdem fließt der Verkehr besser
„Bei diesem großen Verkehrsaufkommen momentan auf den Straßen im Norden können wir den Verkehr nicht anders regeln“, bedauert Dabrowski. Allerdings kann die Polizei an Stellschrauben drehen – und hat das auch bereits getan. „Unsere Beamten haben festgestellt, dass der Verkehr, der von Norden kommend in Fahrn abgeleitet wird, besonders schlecht abfließt. Auf unsere Anregung hin wurde die Ampel umgestellt“, so der Pressesprecher. Das bestätigt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe: „Die Ampel ist jetzt öfter und kürzer grün.“ Laut Angaben der Polizei dauert es jetzt nur noch 60 statt 90 Sekunden, bis eine neue Grünphase startet.
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Diese Maßnahme hat offenbar gewirkt – zumindest an dieser Stelle geht es jetzt schneller. „Stand jetzt funktioniert es. Unsere Beamten werden immer mal wieder vorbeischauen, ob das so bleibt und temporär eingreifen, wenn es nicht mehr klappt“, so Dabrowski.
Die Polizei appelliert an Autofahrer, noch vorausschauender zu fahren als sonst. Bedeutet: Vielleicht doch lieber die nächste Grünphase einer Ampel abzuwarten statt in eine Kreuzung hineinzufahren und zu hoffen, dass es schon gut geht. Nur so sei zu verhindern, dass es zu zusätzlichen Behinderungen kommt, weil ein Lkw oder Pkw mitten auf einer Kreuzung steht und nicht weiter kann.
Eine gute Nachricht ist sicher, dass es bisher offenbar noch nicht zu mehr Unfällen gekommen ist. Allerdings hat die Polizei ihre Daten noch nicht ausgewertet.
>> Sperrung der A 59 dauert noch bis Montag, 7. August, 5 Uhr
- Die A 59 wird noch bis Montag, 7. August, 5 Uhr, zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Marxloh und Duisburg-Fahrn komplett gesperrt bleiben.
- Der Grund für die insgesamt zehntägige Sperrung der 1,4 Kilometer langen Strecke: Die Autobahn GmbH Rheinland repariert nach eigenen Angaben 30 Fahrbahnübergänge.