Duisburg-Hamborn. Der Botanische Garten in Hamborn ist ein beliebtes Ausflugsziel. Jetzt greifen Kunst und Klimaschutz ineinander – auch wegen Fridays for Future.
Der Botanische Garten in Duisburg-Hamborn ist, besonders bei schönem Wetter, ein beliebtes Ausflugsziel – und lockt jetzt am Wochenende zusätzlich mit einer Kunstausstellung und einem Infostand zum Klimaschutz.
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Neuerdings baumeln in der Orangerie an der Kurfürstenstraße Fischporträts von der Decke. Faszinierend sind die rechteckigen, semitransparenten Acrylscheiben mit den Kunstwerken. „Ich kenne all diese Fische persönlich, ich bin Hobbytaucherin und habe gemeinsam mit meiner Schwester all diese Fotos gemacht und malerisch porträtiert“, sagt Marayle Küpper.
Rund 30 Künstler stellen jetzt im Botanischen Garten in Duisburg-Hamborn aus
In dem luftigen Glashaus hängen tatsächlich dutzende Acrylbilder von teilweise bedrohten Fischarten, die ein gemeinsames Labyrinth bilden und die Besucher durch eine bedrohte, weit entfernte Welt führen. „Ich finde, die Fischporträts sind auch Abbilder von uns, und wenn wir durch das ganze Mikroplastik den Lebensraum der Meere zerstören, dann zerstören wir auch uns“, erklärt sie ihre Installation. Doch auch knapp 30 weitere örtliche Künstlerinnen und Künstler präsentieren ihre Werke anlässlich der Umwelttage rund ums Thema Wasser und wollen am Wochenende mit den Besuchern ins Gespräch kommen.
Klaus Reimer stellt seine Steinmetzarbeiten im Botanischen Garten aus, Cornelia Schweinoch-Kröning ihre Bilder. Sie bekommt ihre Inspiration aus der angespannten Situation auf Lanzarote, wo Flüchtlinge und Urlauber aufeinandertreffen.
Ähnlich aufgebaut ist die Idee von Ute Nowak; riesige knallbunte Stoffbilder konkurrieren farblich mit den Wildblumenwiesen im Hintergrund. „Ich wollte das Meer und all das Schöne in den Ozeanen darstellen. Meine Kunst soll positiv beeinflussen, mit dem erhobenen Zeigefinger erreicht man gar nichts.“ Dieses Statement unterstreichen viele der am Wochenende anwesenden Künstler. Sie wollen mit ihren Arbeiten gute Laune wecken und spielerisch auf das Thema Wasser aufmerksam machen.
Tonnenschwere Sandwellen sollen auf den Klimawandel aufmerksam machen
Dagegen sieht Mila Langbehn ihren Beitrag in einem anderen Licht. Sie installiert schon seit Tagen ihre beeindruckenden Sandwellen auf der leicht abschüssigen Wiese unter den großen Ahornbäumen. Zwei Grad heißt ihre Installation, für die sie gut acht Tonnen Sand eingesetzt hat, bereitgestellt von den Wirtschaftsbetrieben. „Ich möchte mit den Sandwellen auf den Klimawandel aufmerksam machen, der ja auch immense Auswirkungen auf den Wasserkreislauf hat.“
Die Ausstellung bietet jedoch nicht nur etwas fürs Auge. Denn am Fuße der der Sandwellen wartet ein Infostand auf Besucher. Dort erläutern die Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ die Dynamik der Kipppunkte. Sie freuen sich am Samstag auf lebhafte, gerne auch kontroverse Diskussionen. Das Wochenende mit Natur, Kunst und Politik, lockt am Samstag, 10. Juni, von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag, 11. Juni, von 11 bis 18 Uhr nach Duisburg-Hamborn in den Botanischen Garten.