Duisburg. Mit dem Umweltmarkt sind die Duisburger Umweltwochen gestartet. Bis zum 23. Juni geht es um das Thema Wasser. Warum die Umweltwochen Mut machen.
Frank Werners ist am Samstag auf dem Umweltmarkt in der City unbestritten der Hahn im Korb. „Keiner hat so viele Mädels wie ich“, lacht er siegesgewiss und zeigt neben sich auf den Bienenschaukasten. Dort krabbeln gut 2000 seiner Damen emsig um- und übereinander, setzen die Waben instand, kümmern sich um die Königin und tun das, was man eben so macht, wenn man Hausarrest hat. Das Flugloch ist selbstverständlich geschlossen, wenn Großfamilie Werners auf Infotour geht.
An neugierigen Besuchern mangelt es dem passionierten Imker, den viele von seinem Honigfahrrad her kennen, an seinem Stand nicht. „Die Bienen sind immer ein toller Einstieg, um über die Natur und damit auch den Umweltschutz zu reden. Und genau deshalb bin ich heute hier. Jeder kann im Kleinen etwas erreichen.“
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Das sieht auch Elke Marxheimer aus Mündelheim so. „Ich bin nicht extra wegen des Umweltmarkts gekommen, aber es ist toll, sich spontan beraten lassen zu können.“ Besonders gefallen hat ihr der Stand des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), denn sie wollte sich sowieso einmal schlaumachen, wie man sein Fahrrad mit der diebstahlsicheren Lasergravur versehen kann.
Das Thema der Duisburger Umweltwochen 2023: Wasser
Zugegeben, eigentlich agieren die Duisburger Umweltwochen dieses Jahr unter dem Thema Wasser, da man muss schon sehr kreativ sein, um den Bogen zum Fahrrad oder zur Bienenhaltung zu schlagen. Aber Natur und Umwelt sind natürlich auf einen funktionierenden Wasserkreislauf angewiesen, ohne den säßen wir auch direkt am Rhein in der Wüste.
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Kerem Alidlmaz weiß das ganz genau und gibt sich ein paar Meter weiter viel Mühe, um den Passanten zu erklären, warum in dem kleinen Einmachglas mit Watte und Kresse in seiner Hand am Deckel Kondensationströpfchen zu sehen sind. „Die Wälder emittieren Sauerstoff und Wasser. Diese Feuchtigkeit ist ganz wichtig für unseren Wasserhaushalt. Wenn wir alles abholzen, dann kippt das System, es wird total trocken, und nichts kann mehr wachsen“, erläutert er einem älteren Ehepaar. „Klar weiß ich, dass wir Klimawandel haben, aber dass Pflanzen nicht nur Sauerstoff, sondern auch Wasser in die Luft abgeben, ist mir neu“, erklärt der ältere Herr und dreht sich staunend zum großen Schaubild links von ihm um. Dort ist zu lesen, wie viel Wasser benötigt wird, um einen einzelnen Hamburger, einen Computer oder ein Auto zu produzieren. Unfassbare Zahlen, wenn man anfängt, sich das Ganze in Schwimmbadproportionen vorzustellen.
30 Infostände auf dem Umweltmarkt – das Signal: Jeder kann etwas tun
Über 30 Infostände reihen sich an diesem Samstag bei wunderschönem Wetter aneinander. Neben dem nahezu komplett vertretenen linkspolitischen Spektrum informieren die Stadtwerke die Besucher über die Wasserqualität vor Ort, die bekannten Umweltschutzorganisationen laden zum Bälle werfen ein, und auch die Kleingärtner klären fleißig über die richtige Bodenpflege im Beet auf. „Man muss immer darauf achtgeben, dass die Pflanzen sich auch untereinander verstehen. Zwiebeln harmonieren wunderbar mit Karotten, und Tomaten lieben Basilikum“, erklärt Roland Pawelczyk. Er ist Fachberater des Duisburger Kleingartenvereins und hält häufig Vorträge zum Thema Tomaten und Co.
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Die Auftaktveranstaltung der Duisburger Umweltwochen zum Thema Wasser mahnt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger oder menetekelt mit düsteren Prognosen. Sie informiert die Besucher auf unterhaltsame Weise und unterbreitet niederschwellig Vorschläge, wie jeder Einzelne ein paar Schritte in die richtige Richtung gehen kann.
DUISBURGER UMWELTWOCHEN
- Eine Aktion zum Zigarettensammeln, ein Vortrag zu ökologischer Kriegsführung oder zu Biotopen in Duisburg: Die Umweltwochen 2023 haben gerade erst begonnen.
- Bis zum 23. Juni gibt es ein abwechslungsreiches Programm.
- Alle Veranstaltungen gibt es auf duisburg.de