Duisburg. Auf einer ehemaligen Industriebrache entsteht Duisburgs 16. Gesamtschule. Die Kosten für den Neubau steigen. Das sind die Hauptgründe dafür.
Duisburg braucht dringend mehr Schulraum, und zwar schnell: Eine neue Gesamtschule soll auf dem Gelände der ehemaligen Didierwerke in Wanheimerort entstehen. Die ursprünglichen Bau- und Planungskosten wurden jetzt noch mal nach oben angepasst.
In einer Vorlage erklärt die Stadtverwaltung, dass mit Gesamtkosten von fast 127 Millionen Euro gerechnet wird, genauer 126.861.000 Euro. Der Rat der Stadt soll in seiner Sitzung am kommenden Montag darüber entscheiden. Die SD Schulbaugesellschaft wird das Projekt durchführen. Schon bei den Planungskosten musste um über fünf Millionen Euro nachjustiert werden, inzwischen liegen sie bei 9,2 Millionen Euro und sind bereits genehmigt.
Duisburg-Wanheimerort: Sechszügige Gesamtschule auf ehemaligem Industriegelände
Wie berichtet, soll auf der Industriebrache eine sechszügige Schule entstehen, inklusive Fünffach-Turnhalle. Dazu wurde im Vorfeld ein Wettbewerb ausgerufen. Der Siegerentwurf des Architekturbüros RKW aus Düsseldorf setzt auf drei modular nutzbare Lernhäuser, die miteinander verbunden sind und in denen auch zukünftige pädagogische Konzepte umgesetzt werden könnten.
Geplant ist Photovoltaik auf den Dächern, außerdem Geothermie, viel Grün auf dem Schulhof. Das Schulgelände soll an den Radschnellweg RS 1 angedockt werden, der quer durchs Ruhrgebiet verläuft. Außerdem soll hier eine Stadtbahn- und Bushaltestelle entstehen.
Umfangreiche Erdarbeiten wegen der industriellen Vornutzung
Auf dem rund 70.000 Quadratmeter großen Areal wurde einst hochtemperaturfeste Spezialprodukte für die Stahlindustrie hergestellt. Um die Fläche jetzt für eine Schule vorzubereiten, muss laut Stadt umfangreicher Erdreich ausgehoben und entsorgt werden, als es für eine gewerbliche Nutzung nötig gewesen wäre. Außerdem seien Versiegelungsarbeiten nötig, sowie Entwässerungsmaßnahmen.
„Die Mächtigkeit der dort vorgefundenen Aufschüttungen sowie der umfängliche Unter-Flurabbruch macht zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Gründung erforderlich“, schreibt die Stadt und begründet damit weitere Kostensteigerungen. Die Flächen sollen im Herbst an die Stadt übergeben werden. Die Einrichtung und Ausstattung finanziert das Amt für Schulische Bildung direkt, gerechnet wird hier mit 6,6 Millionen Euro.
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Baußmaßnahmen für 18 Schulen
Die Stadt Duisburg nimmt in den kommenden Jahren richtig viel Geld in die Hand, um die Schullandschaft zu modernisieren und auszubauen. Für 18 Schulen wird insgesamt eine Milliarde Euro investiert.
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Die neue Gesamtschule im Duisburger Norden wird bereits im August ihren Betrieb aufnehmen, dann allerdings noch in der ehemaligen Comenius-Hauptschule in Hamborn. Ein Neubau soll auf dem Gelände der ehemaligen Anne-Frank-Hauptschule in Röttgersbach bis Sommer 2026 für 125 Millionen Euro entstehen.