Duisburg. Bei ihrem Jubiläumsschützenfest feiert die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Buchholz ihre 100-jährige Tradition und eine lebhafte Geschichte.

Die Buchholzer St. Sebastianus Schützenbruderschaft ist in Festtagsstimmung. Und das zu Recht. An diesem Wochenende feiern die Schützen zusammen mit den Buchholzern und vielen Gästen ihr 100-jähriges Bestehen.

Michael Schilling, erster Brudermeister, ist stolz auf seine Schützengemeinschaft: „Wir sind gut aufgestellt, haben rund 360 Mitglieder, die sich in elf Kompanien und drei Gruppierungen aktiv am Vereinsleben beteiligen. Dazu kommt noch unsere Schießsportabteilung und unsere Schützenjugend mit 60 Mitgliedern.“

Zwei Jubiläen bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Buchholz

Aber nicht nur die Bruderschaft hat ein Jubiläum zu feiern, vergisst Schilling nicht zu erwähnen. Seit genau 50 Jahren sind nämlich auch Frauen und Mädchen in der Bruderschaft dabei. Waren es zu Beginn noch wenige Frauen (zumeist Mädchen der Schützenjugend), die offiziell Mitglieder der Bruderschaft wurden, so sind es heute mehr als 100, die sich in vier Kompanien und einer Gruppe organisiert haben.

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Das Königsschießen war bis vor drei Jahren auch bei den Buchholzern noch eine reine Männerdomäne. Aber auch hier hat man die Zeichen der Zeit erkannt, denn seit 2022 können auch Schützinnen um die Königswürde schießen.

80 Gründungsmitglieder im Jahr 1924 – erster König im Jahr 1925

Gegründet wurde die Bruderschaft im Jahr 1924. Im benachbarten Huckingen gab es längst eine aktive Schützenbruderschaft, das ließ auch in Buchholz den Wunsch aufkommen, ebenfalls eine Schützenvereinigung, die auf kirchlich-traditionellen Wurzeln beruht, ins Leben zu rufen.

Der noch amtierende Schützenkönig Jürgen Hermann wird am Wochenende abgelöst.
Der noch amtierende Schützenkönig Jürgen Hermann wird am Wochenende abgelöst. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Wilhelm Klasen, der auch in den ersten zehn Jahren nach der Gründung das Amt als Erster Brudermeister ausübte, war dabei die treibende Kraft. Er erreichte, dass sich damals knapp 80 Männer in die Gründungsliste eintrugen. Ein Jahr nach der Gründung konnte bereits das erste Schützenfest gefeiert werden, der erste König war Heinrich Bongartz, dem Katharina Böhner als Königin zur Seite stand.

Wie viele andere Organisationen wurden auch die Schützenbruderschaften unter der Naziherrschaft im Jahr 1936 aufgelöst. Aber bereits nach dem Ende des Krieges gab es bei den St. Sebastianern einen Neuanfang. 1947 bestiegen mit Johann Suhren und Wilhelmine Becker das erste Nachkriegs-Königspaar den Thron.

Um das „100-Jährige“ standesgemäß zu würdigen, haben sich die Buchholzer Schützen etwas Besonderes einfallen lassen. Seit Januar gibt im monatlichem Rhythmus zahlreiche Veranstaltungen, wie den Neujahrsempfang, ein offenes Sportschießen, eine große Baumpflanzaktion, einen historischen Rundgang durch Buchholz und weitere Aktivitäten.

Am Jubiläumswochenende selbst gibt es erstmalig einen Ökumenischen Gottesdienst in der Jesus-Christus-Kirche an der Arlberger Straße (Sonntag, 26. Mai, 10 Uhr). Ein Spektakel verspricht auch der Sternmarsch (15 Uhr) von gleich sieben Musikkapellen zu werden, die sich auf dem Norbert-Spitzer-Platz zu einem anschließenden Gemeinschaftskonzert zusammenfinden. Im Anschluss findet der große Jubiläums-Festumzug statt.