Duisburg. Zum 1. Mai übernehmen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg städtische Immobilien-Management. Auch der neue Chef der 200 IMD-Beschäftigten steht fest.
Zum 1. Mai haben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) die Verwaltung der städtischen Immobilien und rund 200 Beschäftigte des IMD übernommen. Sie betreuen künftig den Großteil des kommunalen Gebäudebestandes, darunter Schulen, Verwaltungsgebäude, Feuerwachen und Kultureinrichtungen.
Der neue Geschäftsbereich Immobilien gliedert sich bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg in drei Bereiche: Gebäudemanagement, Baumanagement und Technische Gebäudeausstattung und ergänzend einen Stabsbereich Sonderprojekte.
Winand Schneider übernimmt Planung und Bau bei der Gebag
Der bisheriger IMD-Geschäftsführer Winand Schneider (63) ist zum Monatswechsel als zweiter Geschäftsführer zur Gebag gewechselt. Die städtische Baugesellschaft hatte bereits im vergangenen Jahr die Bewirtschaftung der städtischen Kinder- und Jugendeinrichtungen übernommen. Sie sind im Sondervermögen Kita (SVK) gebündelt.
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In den kommenden vier Jahren werde Schneider die Geschäftsführung im technischen Bereich, insbesondere für den Bereich „Planen und Bauen“ sowie die Stabsabteilung „Einkauf“ übernehmen, teilte die Gebag mit. „Ich freue mich, dass wir unsere vielfältigen Aufgaben künftig zu zweit schultern und dass uns ein absoluter Fachmann in Sachen Duisburger Immobilienwirtschaft verstärkt“, so Bernd Wortmeyer, fortan Vorsitzender der Geschäftsführung.
Neuer Leiter des IMD kommt aus der privaten Immobilienwirtschaft
Die Leitung des neuen Geschäftsbereichs Immobilien soll bei den WBD ab dem 1. September 2024 Björn Metzler übernehmen. Der gebürtige Essener, der in Oberhausen lebt, bringt langjährige einschlägige Erfahrung mit. Die Karriere des 44-Jährigen begann nach dem Studium (Wirtschaftsrecht/Immobilienwirtschaft) 2004 bei Kiefer & Zehner (Objektmanagement, Köln). Weitere Stationen waren der Bauverein Wesel (2009-2012), der Reiseveranstalter Alltours (bis 2014), als der noch am Duisburger Innenhafen ansässig war sowie die Aldi-Immobilienverwaltung (bis 2021). Zuletzt war Metzler für die BME Germany Holding (u.a. Bauking), einer Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Dortmund tätig.
Ein Büro am IMD-Domizil am Burgacker muss der neue Geschäftsbereichsleiter dort nicht mehr einrichten. Der Umzug ins H2-Office-Gebäude am Innenhafen ist für den Anfang des vierten Quartals 2024 geplant. Das Gebäudemanagement bezieht dort in unmittelbarer Nachbarschaft der Wirtschaftsbetriebe Büroflächen, die zuvor von Aldi angemietet waren.
80 Prozent der IMD-Beschäftigten wechseln von der Stadt zur WBD
Mit der Neuordnung hat der überwiegende Teil der vormals insgesamt rund 400 IMD-Beschäftigten das Angebot zum Wechsels aus der Kernverwaltung in die städtische Tochtergesellschaft akzeptiert. Die 151 Schulhausmeister sind künftig dem Amt für schulische Bildung zugeordnet, damit verbleiben nur rund 50 Mitarbeitende bei der Stadt. Sie übernehmen neue Aufgaben in anderen Verwaltungsbereichen.
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„Neben vielen technischen und organisatorischen Projekten ist für uns die Integration der Beschäftigten des neuen Bereiches Immobilien von großer Bedeutung“, betont WBD-Geschäftsführer Thomas Patermann. „Wir werden für alle Mitarbeitenden eine ganze Reihe von internen Veranstaltungen anbieten. Ich selbst möchte möglichst viele der neuen Mitarbeitenden persönlich kennenlernen.“
Digitales Kataster: IMD weiß noch immer zu wenig über seine Gebäude
Ziel sei es, „den Geschäftszweig kontinuierlich weiterzuentwickeln und Potenziale ausschöpfen“. Erster Schwerpunkt der Arbeit werden die Schulen sein, so Patermann weiter: „Hier gilt es, für alle Schulformen nachhaltig spürbare Verbesserungen zu erreichen.“ Ein zentrales Projekt bleibt die erstmalige systematische Erfassung des Ist-Zustandes der zu verwaltenden Immobilien. Ein solches digitales Kataster ist die Basis für die effektive Bewirtschaftung – die Arbeit daran zieht sich bereits seit Jahren.
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Der Anspruch der WBD, mit ihren Dienstleistungen für Zuverlässigkeit und Qualität zu stehen, gelte künftig auch für das IMD, betont Patermann. „Dabei sind wir uns bewusst, dass dies nicht über Nacht geschehen kann, da wir zunächst die Grundlagen für eine bestmögliche Bewirtschaftung der Immobilen schaffen müssen.“
Große Herausforderungen: Schulen, Theater, energetische Sanierung
Die Herausforderungen sind gewaltig: Neben den dringend erwarteten Schulraum-Erweiterungen steht die Sanierung oder der Teilneubau des Theaters an. Eine nicht minder große Herausforderung ist die energetische Sanierung des teilweise maroden Bestandes mit Blick auf die kommunale Klimaneutralität, die Duisburg bis 2035 schaffen will.