Duisburg. Beim Promi-Talk in der Business Lounge der MSV-Arena spricht der Comedian über seinen Herzensverein, seine Hooligan-Zeit – und seine Erkrankung.
Normalerweise ist Markus Krebs der Kumpel-Typ. Einer, neben dem man gerne an der Theke sitzt, lustig und immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Doch der bekannte Stand-Up-Comedian kann auch anders: In der Reihe „Mein Leben in 90 Minuten“ sprach der Duisburger abseits der Comedy über ernstere Themen.
Auf der seltsam groß dimensionierten Bühne in der Business Lounge der Schauinslandreisen-Arena berichtete er der Radio- und TV-Moderatorin Sabine Heinrich von seinem Vater, dem er die Leidenschaft für den MSV Duisburg zu verdanken hat, und von seinem rechten Auge, auf dem er nicht mehr sehen kann.
Markus Krebs: Sonnenbrille ist Folge einer Mumps-Erkrankung
Denn als Kind litt Krebs unter Mumps, musste an den Augen operiert werden. Dabei wurde ein Sehnerv verletzt. Bei seinen Auftritten trägt der Duisburger deswegen stets eine dunkle Sonnenbrille, die zum sichtbaren Markenzeichen geworden ist.
Offen sprach Krebs auch von seiner Diabetes-Erkrankung, wegen der er bereits mehrere Shows abbrechen musste und die ihn nach einem Zuckerschock sogar ins Krankenhaus brachte. „Es ist wie beim MSV eine Einstellungssache – bei mir ist es allerdings Zucker“, erklärte Krebs gewohnt flapsig.
Markus Krebs kassierte mehrjähriges Stadionverbot
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Doch gleich darauf wurde der Witzemeister wieder ernster, berichtete aus seiner Kindheit, als es auf der Schule noch keine Bayern- oder Gladbach-Fans gab, sondern alle die Zebras liebten. Von seinem ersten Spiel im Wedaustadion („Das war 1976, ein 1:1 gegen Bochum“) und von seiner Zeit als Hooligan, in der er ein mehrjähriges Stadionverbot kassierte.
„Wegen Laufens über eine Wiese, mehr war da nicht“, schwört der 53-Jährige, der heute „froh“ ist, wenn er ein Spiel ohne Randale gucken kann. „Und ohne Pyrotechnik, weil ich nix sehe, wenn überall Rauch ist.“
Immer mit dem MSV verbunden
Wegen seines vollen Terminkalenders kann der Comedian heute allerdings nur noch selten live im Stadion dabei sein. Dem MSV bleibt Krebs, der unlängst eine Benefiz-Show zugunsten seines ewig klammen Clubs spielte, aber eng verbunden.
Er ist zwar davon überzeugt, dass die Zebras mit ihrem neuen Trainer „alle restlichen Spiele gewinnen“ werden. Der Abstieg sei aber trotzdem programmiert: „Denn ich fürchte, die anderen Mannschaft da unten in der Tabelle werden nicht mitspielen.“
Auch über seine Jahre als Mitarbeiter und Vize-Leiter in einem Baumarkt berichtete der ausgebildete Groß- und Außenhandelskaufmann; an der Videoleinwand wurden indes seltene Fotos in seinem Partykeller (alles voller Fanschals) oder in seinem Garten (mit MSV-Flagge) gezeigt.
Das Publikum blieb bei alledem beachtlich still, erst in der letzten Viertelstunde drehten die Zuschauer auf. Da präsentierte Krebs seine fünf besten Witze in alter Hau-drauf-Mentalität, und plötzlich war alles wie immer. Denn so kennen und lieben ihn die Fans: als Kumpel-Typ, einen, der immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat.
Mein Leben in 90 Minuten
- Ruhr.Fussball, ein Projekt von „Metropole Ruhr Tourismus“, lädt gemeinsam mit dem Deutschen Fußballmuseum prominente Gäste ein, um mit ihnen „über den Einfluss des Fußballs auf ihr künstlerisches Wirken und Schaffen zu sprechen“. Die dritte und letzte Veranstaltung der Reihe „Mein Leben in 90 Minuten“ fand in der Business Lounge der Schauinslandreisen-Arena statt.
- Moderatorin Sabine Heinrich interviewte den Duisburger Comedian Markus Krebs, außerdem war die Duisburger Fußball-Legende „Ennatz“ Dietz auf der Bühne zu Gast.
- Im Publikum saßen unter anderem die früheren MSV-Spieler Günter Preuß, Michael Bella, Dietmar Linders und Herbert Büssers.