Duisburg. Die Kattas im Zoo Duisburg haben süßen Nachwuchs. Katharina ist Mutter geworden. Die Besucher erleben die Tiere ohne Barriere und sehr nah.

Im Zoo Duisburg wächst ein kleiner Katta auf. Noch blickt der Nachwuchs mit verträumten Augen umher, kuschelt sich eng an die Brust von Mutter Katharina und verschläft die meiste Zeit des Tages, informiert der Tierpark am Kaiserberg. Gerade einmal eine Woche ist das jüngste Mitglied der Lemuren-Familie alt.

Damit Revierleiter Philip Goralski die Aufzucht aus der Nähe verfolgen kann, bringt der Tierpfleger den Kattas ihre Lieblingsspeise mit: Heuschrecken. „In den ersten zwei bis drei Wochen tragen die Weibchen ihre Jungen in der Leiste zwischen Oberschenkel und Bauch. Da muss man schon etwas Leckeres mitbringen, damit man mal einen Blick auf den Nachwuchs werfen kann“, sagt der Tierpfleger. Das Geschlecht des Jungtieres wird der Zoo daher erst dann wissen, wenn das Kleine agiler und auf dem Rücken der Mutter umhergetragen wird.

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Zoo Duisburg: Bei Lemuren ist Aufzucht immer Teamwork

Quietscht das Jungtier ist Alarm: Dann kommen alle Weibchen angelaufen, hektisch beschnüffeln sie den Nachwuchs. „Kattas sind sehr soziale Tiere“, erzählt Goralski. Bei der Aufzucht spielen nicht nur die Mütter eine wichtige Rolle, sondern auch kinderlose Weibchen. Auf diese Weise wird der Zusammenhalt gefördert und der Umgang mit Jungtieren erlernt.

Daher dürfen auch die anderen Weibchen das jüngste Familienmitglied regelmäßig putzen. Nur Hermann muss das innige Treiben mit Abstand beobachten. „Wie bei Kattas üblich, ist das Männchen das rangniedrigste Tier der Gruppe und hat wenig zu melden“, weiß der Tierpfleger.

Besondere Beobachtungen auf begehbarer Katta-Insel

Im Zoo Duisburg leben die Kattas auf einer begehbaren Insel. Hier lassen sich die Tiere ohne Barriere beobachten. Während Gäste auf Wegen den Lebensraum der Kattas erkunden, klettern die Lemuren auf Bäumen umher oder lassen sich im hohen Gras die Sonne auf den Bauch scheinen. Das charakteristische Merkmal der Kattas ist ihr langer, schwarz-weißer Ringelschwanz. Wandern die Tiere am Boden, tragen sie ihn hoch aufgerichtet. Damit halten Kattas Kontakt zu ihren Artgenossen und verlieren sich nicht aus den Augen.

Kattas leben ursprünglich auf Madagaskar. Hier durchstreifen die Tiere in Familiengruppen den Wald und offene Savannengebiete. Nur es werden immer weniger. Lebensraumverlust, Holzeinschlag, Jagd und der illegale Wildtierhandel setzen den Beständen zu.

Solche Begegnungen sind im Zoo Duisburg üblich: Ohne Barriere können Besucher die Tiere beobachten. 
Solche Begegnungen sind im Zoo Duisburg üblich: Ohne Barriere können Besucher die Tiere beobachten.  © Mathias Appel