Duisburg. Mehrere beliebte Trödelmärkte in Duisburg finden 2024 seltener statt. Deutlich trifft es den Hafentrödel. Auch die Trödel-Gebühren steigen.
Die Flohmarkt-Saison in Duisburg ist gestartet, am 3. April lockte mit dem Mittwochströdelmarkt der erste von Duisburg Kontor organisierte Trödel in den Sportpark. Die Stadttochter ist gleich für fünf regelmäßig stattfindende Flohmärkte verantwortlich. Doch ein Blick auf den Kalender verwundert: Im Vergleich zum Vorjahr sind 2024 deutlich weniger Termine geplant.
Gleich an sieben Wochenenden war im vergangenen Jahr auf der Mühlenweide der Hafentrödel in Ruhrort geplant. Von April bis Oktober gab es somit im Vier-Wochen-Rhythmus zahlreiche Schnäppchen und Schätze zu entdecken. 2024 sieht das anders aus: Lediglich an zwei Wochenenden (im Juli und September) wird mit Blick auf den Rhein auf der Mühlenweide getrödelt.
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Anderer Ort, das gleiche Szenario: Der Rheinpark-Trödelmarkt in Hochfeld hat 2023 an vier Wochenenden stattgefunden, für dieses Jahr kündigt Duisburg Kontor lediglich zwei Termine an. Beide Märkte werden seit 2018 von der Stadttochter verantwortet (Infobox).
Hafentrödel und Rheinpark: Warum es weniger Termine gibt
Wie Duisburg Kontor auf Nachfrage erklärt, hat die Reduzierung der Termine mehrere Gründe. Zum einen ist die Stadttochter nicht Eigentümerin der genannten Veranstaltungsflächen, sodass Duisburg Kontor nicht immer Zugriff auf die Areale habe. „Wie jeder andere Veranstalter ist auch Duisburg Kontor verpflichtet, die Nutzung der Flächen für die Trödelmärkte jeweils zu beantragen“, erklärt ein Sprecher.
Liege bei der entsprechenden Dienststelle der Stadtverwaltung dann bereits ein Antrag eines anderen Antragstellers für den gleichen Termin vor, komme dieser zum Zuge und der Kontor-Antrag werde abgelehnt, heißt es weiter. Dies habe bisweilen dazu geführt, dass Trödelmärkte nicht immer am jeweils vorgesehen Termin haben stattfinden können.
Zum anderen sei die Reduzierung eine Folge von „massiv gestiegenen Kosten für die Trödelmärkte“, erklärt der Sprecher. Das betreffe vor allem die beiden Standorte Mühlenweide und Rheinpark. „Die Kostensteigerungen im Veranstaltungsgewerbe und den verwandten Branchen betreffen auch die Trödelmärkte, sodass insgesamt von einer Erhöhung der Kosten im Vergleich zu 2019 zwischen 60 und 100 Prozent ausgegangen werden kann“, erklärt ein Kontor-Sprecher.
Gebühren steigen: Trödeln in Duisburg wird teurer
Für die Stadttochter als Veranstalterin entstehen Kosten durch die Bereitstellung und den Betrieb von Sanitäreinrichtungen. Auf der Ausgabenseite steht ebenfalls das Personal für Sicherheit, die Bewachung sowie den Sanitätsdienst. Kosten verursachen zudem die Beschilderung, Werbung und die zu entrichtende Sondernutzungsgebühr. Der Aufwand für die Durchführung der Märkte variiere jedoch leicht von Standort zu Standort.
Um die Kosten zu decken, hat sich Duisburg Kontor entschieden, die Teilnahmegebühren für den Verkauf auf den Trödelmärkten zu erhöhen: Die Gebühr ist pro laufendem Meter Standfläche und im Sinne einer „inflationsbedingten Anpassung“ um zwei Euro angehoben worden, erklärt ein Sprecher.
Die Erhöhung gilt für private und gewerbliche Anbieter. So kostet der laufende Meter für Privatpersonen auf dem Altmarkt-Trödel nun zehn statt acht Euro. Die Teilnahmegebühren seien in den vergangenen Jahren konstant gewesen, seit der Übernahme der Märkte durch Duisburg Kontor (Infobox) habe keine Preisanpassung stattgefunden, so ein Sprecher.
>> Trödelmärkte von Duisburg Kontor
- 2013 hat Frische-Kontor, die Vorgänger-Gesellschaft von Duisburg Kontor, den Sportpark-Trödelmarkt übernommen.
- Ein Jahr später hat Frische-Kontor den Altmarkt-, Schlachthof- sowie Mittwochströdel ins Leben gerufen.
- 2017 stellte Duisburg Kontor den Schlachthof-Trödelmarkt ein.
- Im Jahr 2018 hat Duisburg Kontor den Rheinpark-Trödelmarkt sowie den Ruhrorter Hafentrödel übernommen.