Duisburg. Nach Bränden fragen sich Duisburger, wann es mit dem St. Vincenz und dem Schwesternwohnheim weitergeht. So steht es um die Baugenehmigung.
Wie geht es weiter mit dem Duisburger St. Vincenz Hospital und dem angrenzenden Schwesternwohnheim? Das denkmalgeschützte Krankenhaus verkommt zusehends. Nachbarn berichten, wie Junkies und Dealer dort ein- und ausgehen. Von außen ist zu sehen, dass in dem Gebäude an der Bleek einige leer stehende Räume mit Matratzen ausgestattet wurden. Eigentlich sollte dort keiner Zutritt haben, doch Scheiben sind eingeschlagen, ein Bauzaun wird immer wieder zur Seite gerückt. Ein Nachbar beschreibt: „Die Ratten feiern hier Partys.“
Mehrfach hat es in dem Gebäudekomplex bereits gebrannt. Zuletzt wurde ein Obdachloser aus dem Schwesternwohnheim gerettet. Im Januar wurde dort ein Toter gefunden – eine Mordkommission ermittelt, zwei Tatverdächtige aus der Obdachlosen-Szene sitzen in Untersuchungshaft.
Für Anwohner stellt sich längst die Frage, wie es an dieser Stelle weiter gehen soll. Zur Erinnerung: Fokus Development will dort mehrere hundert Wohnungen bauen. Bereits 2019 wurden erste Entwürfe für das rund 15.500 Quadratmeter fassende Areal in bester Innenstadtlage vorgestellt. Passiert ist seither – nichts.
Stadt Duisburg zum St. Vincenz: „Es liegt noch kein Bauantrag vor“
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Eine Nachfrage unserer Redaktion bei der Stadt Duisburg lässt nun befürchten, dass der Zustand auch noch einige Zeit so andauern könnte.
So hatte Andrej Pomtow, Geschäftsführer von Fokus Development, erklärt, dass es dort weiter gehen könne, sobald die Stadt eine Baugenehmigung erteilt habe. Dann könnte das Schwesternwohnheim abgerissen werden. Allerdings, so erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels, liege der Stadt aktuell noch gar kein Bauantrag für das Projekt vor. „Für beide Grundstücke, das St. Vincenz-Hospital sowie für das danebenliegende Schwesternwohnheim gibt es mehrere gültige positive Bauvorbescheide. Bisher wurde durch den Investor noch kein Bauantrag eingereicht, daher konnte bisher keine Baugenehmigung erteilt werden.“
Fokus Development: Arbeiten an einer detaillierten Planung
Diesen Stand der Dinge bestätigt auch Pomtow auf Nachfrage: „Uns liegt für das Baufeld mit dem Schwesternwohnheim ein positiver Bauvorbescheid vor. Auf dieser Grundlage wird aktuell die Planung weiter detailliert und vertieft und als Bauantrag bei der Stadt eingereicht.“
Mit der Stadt sei vorbesprochen, dass die Genehmigung danach „zeitnah erfolgen soll und kann.“ Die Baugenehmigung, heißt es von Seiten der Stadt, schließt dann auch die Genehmigung für den Abriss des Schwesternwohnheims ein. Konkreter ist der Zeitplan nicht zu fassen.
Nachbarn, die sich von dem Projekt eigentlich eine Aufwertung ihres Viertels erhofft hatten, unken, dass bis zum Baustart dahin wohl noch einige Male die Polizei anrücken wird.