Duisburg. Rechtsanspruch für den Offenen Ganztag: Warum die SPD-Fraktion ein millionenschweres Rettungsprogramm forderte. Und scheiterte.

Der Rechtsanspruch für einen Platz im Offenen Ganztag tritt erst zum Start des Schuljahres 2026/2027 ein. Im Landtag forderte die SPD-Fraktion bereits jetzt ein Rettungsprogramm.

Grüne und CDU lehnten den Antrag mehrheitlich ab. Der SPD-Landtagsabgeordnete Benedikt Falszewski als Mitglied im Schulausschuss des Landes erklärt dennoch, warum seine Fraktion 100 Millionen Euro für die OGS-Träger in NRW forderte.

Rechtsanspruch auf Ganztagsplätze: Duisburg nicht im Stich lassen

Die Trägerlandschaft werde allein gelassen. Und Duisburg könne die nötigen Investitionen nicht allein tragen, um den Rechtsanspruch in zwei Jahren sicherzustellen. „Handeln Sie endlich und lassen Sie Kommunen wie Duisburg nicht im Stich!“ schreibt Falszewski.

Auch Jacqueline Teichgräber, schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Duisburg und Jürgen Edel, der Vorsitzende des Schulausschusses im Rat der Stadt Duisburg, betonen, dass „die schwarz-grüne Landesregierung uns sowohl finanziell als auch bei der Infrastruktur im Regen stehen“ lässt.

Benedikt Falszewski (re.), SPD-Landtagsabgeordneter, bei der Wahl 2022 mit seinem Amtskollegen Frank Börner.
Benedikt Falszewski (re.), SPD-Landtagsabgeordneter, bei der Wahl 2022 mit seinem Amtskollegen Frank Börner. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die ärgsten Schulstandorte werden mit 28,2 Millionen Euro hergerichtet

Duisburg hingegen mache seine Hausaufgaben. „Wir bauen den Offenen Ganztag sukzessive aus. Im nächsten Jahr werden wir die einzige Kommune in NRW sein, die keine Beiträge für die Ganztagsbetreuung erhebt. Das ist ein Kraftakt für uns. Aber das ist es uns wert“, sagen die beiden Schulpolitiker.

Auch interessant

Wie berichtet, hat die Stadt Duisburg eine Prioritätenliste aufgestellt, nach der die Schulstandorte ertüchtigt werden sollen. Für die Erfüllung des Rechtsanspruchs fehlt es nicht nur an Personal, sondern auch an Räumen und Mensen.

Für 28,2 Millionen Euro entstehen in den kommenden Jahren an besonders prekären Schulen Neubauten, mobile Essensausgaben sollen die Kinder verköstigen, Platz für Hausaufgaben und Spiel muss punktuell auch angemietet werden. Den Großteil finanziert das Land, 4,2 Millionen muss die Stadt selbst beisteuern. Damit wird an vielen Stellen gerade mal der Mindeststandard erreicht. Viele Schulen setzen für die Betreuung notgedrungen auf Multifunktionsräume: Morgens Mathe und Deutsch, nachmittags erst essen, dann spielen.

Auch interessant