Duisburg. Wer an einer der häufigsten Krebsarten erkrankt, kann nun auf das erste Onkologische Zentrum in Duisburg zählen. Was die Behandlung auszeichnet.

Eine gute Nachricht für das Bethesda und für viele Krebspatienten: Das Hochfelder Krankenhaus im Ev. Klinikverbund Niederrhein (EVKLN) ist nun als erste Klinik in Duisburg von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Onkologisches Zentrum zertifiziert worden. Grundlage für den Titel ist eine hohe Anzahl von Resektionen (Entfernungen von Organen mit Tumorbefall) mit überdurchschnittlicher Qualität.

Erstes Onkologische Zentrum in Duisburg: Geballte Kompetenz im Kampf gegen Krebs

Unter dem Dach des Onko-Zentrums bündelt das Bethesda nunmehr die zum Teil bereits seit vielen Jahren zertifizierten Zentren für Darm-, Lungen-, Brust- und Pankreaskrebs sowie das gynäkologische Krebszentrum. Weil es auch Praxen für Strahlentherapie und Nuklearmedizin sowie eine hauseigene Apotheke für die Zubereitung der Chemotherapie gibt, ist die komplette Behandlung der Patienten an der Heerstraße möglich.

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Eine Ausnahme ist das Lungenkrebszentrum, das jüngst im Verbund der EVKLN-Häuser Bethesda, Johanniter-Krankenhaus Oberhausen und Fahrner Krankenhaus (DU-Nord) zertifiziert wurde. Dessen Patienten werden in der Klinik für Thoraxchirurgie im Duisburger Norden operiert. Tumore an Leber, Nebenniere und Schilddrüse werden ebenfalls im Bethesda operiert und therapiert.

Am Bethesda Krankenhaus in Hochfeld gibt es nun das erste Onkologische Zentrum in Duisburg. Am Samstag, 1. Juni, sind die Duisburger eingeladen, sich ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür über die Arbeit zu informieren.
Am Bethesda Krankenhaus in Hochfeld gibt es nun das erste Onkologische Zentrum in Duisburg. Am Samstag, 1. Juni, sind die Duisburger eingeladen, sich ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür über die Arbeit zu informieren. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Fokus auf modernste Methoden und ganzheitliche Unterstützung der Patienten

„In einem Onkologischen Zentrum müssen 50 Prozent der häufigsten Krebsarten in zertifizierten Zentren und 70 Prozent aller Tumorarten insgesamt behandelt werden“, erklärt Dr. Adurrahman Sagir, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Bethesda. Rund 600 Operationen finden pro Jahr insgesamt statt, davon entfallen rund 400 auf Patientinnen des Brustzentrums und des gynäkologischen Krebszentrums, geleitet von Dr. Harald Krentel, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Gynäkologie.

„Die Anerkennung ist ein wichtiger Meilenstein für uns. Wir sind stolz darauf, dass unsere langjährige Arbeit mit dem Fokus auf modernste Behandlungsmethoden sowie die ganzheitliche Unterstützung unserer Patientinnen und Patienten durch dieses Zertifikat anerkannt wird“, sagt Prof. Dr. Simon Schimmack, der das neue Onko-Zentrum leitet. Er tritt die Nachfolge des langjährigen Chefarztes Prof. Dr. Dietmar Simon an in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, die weit über die Stadt hinaus für ihre Expertise in der Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse bekannt ist.

Psycho-Onkologie: Jeder bekommt ein Angebot zum Gespräch

Zu präzisen Entfernung von Tumoren leistet auch die hauseigene Pathologie im Bethesda einen wichtigen Beitrag. „Wir können Gewebeproben binnen 20 Minuten analysieren lassen und so befallenes und gesundes Gewebe noch während der Operation exakt unterscheiden“, erklärt Dr. Harald Krentel.

Wichtiger Teil der ganzheitlichen Behandlung ist auch die Psycho-Onkologie. Ein Team von psychotherapeutisch geschulten Onkologen und medizinisch versierten Psychologinnen steht den Patientinnen und Patienten zur Seite. „Wer bei uns behandelt wird, bekommt ein Angebot für ein Gespräch“, betont der Sektionsleiter Onkologie, Ralf Hartwig. Das Angebot sei wichtiges Kriterium der Zertifizierung und werde von der DKG überprüft. „Es darf nicht nur auf dem Papier stehen.“

>> BETHESDA IN DUISBURG: TAG DER OFFENEN TÜR AM 1. JUNI

  • Zum Vormerken: Am Samstag, 1. Juni, informiert das Onkologische Zentrum im Bethesda, Heerstraße 219 in Hochfeld, ab 10 Uhr über seine Arbeit.
  • Die Ärzte stehen dort auch Rede und Antwort zu neuen Trends und Fortschritten in der Krebsbehandlung. Dazu zählen etwa Therapien der molekularen Medizin, neue Antikörper-Medikamente (ADC) und Einsatzmöglichkeiten der Immuntherapie, Impfungen gegen bestimmte Krebsarten, Vorsorge und der Stand der Krebsforschung bei der Früherkennung per Bluttest.
  • Die Gäste erfahren die Einsatzmöglichkeiten des Operationsroboters DaVinci – er wird bei der Hälfte aller gynäkologischen Operationen und der Entfernung von Tumoren an der Bauchspeicheldrüse eingesetzt.