Duisburg. Jörg Hansmeyer hat bei der Polizei Duisburg eine wichtige Führungsposition übernommen. Diese Erfahrungen bringt er mit und das sind seine Ziele.
Er ist der neue Chef der größten Direktion der Duisburger Polizei: Jörg Hansmeyer leitet seit August 2023 ein Team von 750 Einsatzkräften. Der 59-Jährige bringt sehr viel Erfahrung mit, auch aus turbulenten Einsätzen.
Wenn man sich derzeit im Polizeipräsidium an der Düsseldorfer Straße nach dem neuen Direktionsleiter umhört, trifft man schnell auf positive Rückmeldungen. Routiniert sei er, führe mit großer Klarheit und sei dabei angenehm im Umgang, beschreiben es die Polizistinnen und Polizisten. Den Großeinsatz zu Silvester übernahm der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr Einsatz direkt selber. Die Taktik seines Stabs ging dabei auf, der Einsatz gilt als Erfolg: „Wenn wir nicht so präsent und gut vorbereitet gewesen wären, wäre mehr passiert“, ist Hansmeyer überzeugt.
Dass auf ihn hier an Rhein und Ruhr große Herausforderungen warten, war ihm vor seinem Dienstantritt klar: Duisburg habe in Teilen mehr Probleme als andere Städte und das in einigen Stadtteilen auch konzentrierter. Für die Polizei bedeute das ganz klar eine Mehrbelastung. Was Hansmeyer imponiert: „Die Kolleginnen und Kollegen gehen das hier mit einer tapferen und geduldigen Mentalität an.“
Polizei Duisburg: Bei Jörg Hansmeyer laufen viele Drähte zusammen
Und seine Direktion ist bei nahezu immer mit im Boot: Der Familienvater ist verantwortlich für den Wachdienst, die Bereitschaftspolizei-Hundertschaft, den Lagedienst, die Einsatzleitstelle, die Bezirksbeamtinnen und -beamten, den Schwerpunktdienst, den Gewahrsamsdienst, die Diensthundeführerstaffel – also im Prinzip fast die gesamte Polizei in Uniform. Dabei muss er sich auf seine Inspektionsleiter und seine Führungsstelle, also sein Netzwerk verlassen können. In seinem eher unscheinbaren Büro im dritten Stock des Polizeipräsidiums laufen viele Drähte zusammen.
Das ist ein deutlicher Unterschied zu anderen Stationen in der Karriere des 59-Jährigen, die 1985 in der Bereitschaftspolizeihundertschaft Schloß Holte-Stukenbrock und anschließend im Objektschutz- und Streifendienst der Polizei Köln begann. Besonders geprägt hat ihn seine Aufgabe als Leiter der Spezialeinheiten der Essener Behörde. In dieser Funktion koordinierte er auch den massiven Einsatz seiner Einheiten nach der Messerattacke im Duisburger John-Reed-Fintessstudio.
Wegen des Terrorverdachts übernahm dort den Vorgaben entsprechend die Essener Polizei als sogenannte Paragraf-4-Behörde. „In diesen Situationen darf man nicht in Hektik ausbrechen, das bringt nichts. Es gibt Routinen, auf die wir uns verlassen können. Trotzdem ist eine solche Lage natürlich besonders.“
EM 2024 als nächste große Herausforderung
Als Direktionsleiter in Duisburg hat Hansmeyer von seinem Vorgänger Ulrich Heuke eine intakte Truppe übernommen. Besondere Aufmerksamkeit will er der Einsatzbewältigung widmen. „Unser Kerngeschäft“, nennt es der Chef der Schutzpolizei. „Haben wir den Einsatz gut organisiert und bewältigt? Da müssen wir uns immer hinterfragen, um gegebenenfalls noch besser zu werden“, sagt der gebürtige Ostwestfale.
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Gleichzeitig weiß Hansmeyer um die angespannte Personalsituation innerhalb der nordrhein-westfälischen Polizei und denkt schon an das bevorstehende Großereignis, die Fußballeuropameisterschaft im Sommer. Vier Spielorte in der Nachbarschaft und eine internationale Bevölkerungsstruktur stellen die Duisburger Polizei vor Aufgaben. Ein Resultat ist eine Urlaubssperre für den betreffenden Zeitraum. „Wir haben die Chance, mit einer sicheren und friedlichen Euro eine Wiederholung der WM 2006 zu schaffen“, hofft der erfahrene Polizist auf einen positiven Effekt.
>>Hansmeyer bringt Duisburg-Erfahrung mit
- Für Jörg Hansmeyer bedeutet der Job in Duisburg auch eine Rückkehr. Hier führte er zwischen 2015 und 2017 eine Polizeiinspektion.
- Sein Vorgänger Ulrich Heuke hatte sich im Sommer 2023 in den Ruhestand verabschiedet.