Duisburg. Thyssenkrupp unter Schock: Ein Streit zweier Mitarbeiter ist in einem Messer-Angriff gegipfelt. 59-Jähriger wurde notoperiert. Neue Infos.

In Duisburg-Marxloh ist ein Streit zwischen zwei Thyssenkrupp-Mitarbeitern blutig eskaliert: Auf einem Parkplatz von Thyssenkrupp Steel (TKS) soll ein 23-Jähriger mit einem Messer auf einen 59 Jahre alten Kollegen eingestochen haben. Ein Sprecher des Stahlunternehmens hat den Vorfall bestätigt.

Die Staatsanwaltschaft wertet den Messerangriff am frühen Donnerstagmorgen als versuchtes Tötungsdelikt, eine Mordkommission ermittelt.

Messer-Angriff auf Stahlarbeiter in Duisburg-Marxloh: Tatverdächtiger und Opfer stritten während der Arbeit

Nach Angaben des Präsidiums waren die Männer vor der Gewalttat während der Arbeit in Streit geraten. Die verbale Auseinandersetzung sei zum Schichtende gegen 5.50 Uhr auf dem Firmenparkplatz von TKS an der Borsigstraße im Angriff gegipfelt: Nach bisherigem Ermittlungsstand soll der 23-Jährige ein Messer gezogen und zugestochen haben.

Der Tatverdächtige ließ seinen Kollegen schwer verletzt liegen und flüchtete. Mitarbeitende des Werkschutzes verständigten daraufhin Rettungskräfte der Feuerwehr, kümmerten sich bis zur Ankunft der Sanitäter um den Verletzten.

Ein Krankenwagen brachte den 59-jährigen Duisburger in ein Krankenhaus. Er schwebte wohl in Lebensgefahr und musste notoperiert werden. Am Freitagmittag teilte die Polizei mit, dass sich der Zustand des Mannes stabilisiert habe.

Tatverdächtiger flüchtet mit einem Taxi – Festnahme auf der A59

Die am Donnerstagmorgen sofort eingeleitete Fahndung war laut Polizei schnell erfolgreich gewesen: Einsatzkräfte konnten den Tatverdächtigen in einem Taxi auf der A59 ausfindig machen. An der Anschlussstelle Duissern leiteten sie das Fahrzeug von der Autobahn ab und nahmen den 23-Jährigen fest.

Der Mann habe keinen Widerstand geleistet. Die Beamten stellten ein Messer sicher. Es sei jedoch noch unklar, ob dies die Tatwaffe ist, erklärte ein Polizeisprecher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der 23-Jährige am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ.

„Wir sind tief betroffen. Unsere Gedanken sind bei dem verletzten Mitarbeiter“

Zum Anlass der Auseinandersetzung und zum Tatmotiv machten die Behörden mit Verweis auf die Ermittlungen noch keine Angaben, Thyssenkrupp Steel entsprechend ebenfalls nicht.

Der Schock und die Betroffenheit in der Belegschaft seien nach dem außergewöhnlichen Vorfall groß, sagte ein Sprecher: „Wir können alle nur hoffen, dass es dem Verletzten schnell besser geht.“

Thyssenkrupp hatte seine Angestellten am Donnerstag im Intranet über das Verbrechen informiert. „Heute wurde ein Mitarbeiter unseres Unternehmens nach Schichtende tätlich angegriffen und schwer verletzt“, heißt es in der Mitteilung. „Der Mitarbeiter wird zurzeit im Krankenhaus medizinisch versorgt. Die genauen Hintergründe und Umstände des Tathergangs sind derzeit noch unklar und werden von den zuständigen Behörden und unserer internen Ermittlungseinheit untersucht. Wir sind tief betroffen über diese Tat. Unsere Gedanken sind bei dem verletzten Mitarbeiter und seinen Angehörigen.“

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