Duisburg. Die Gebag verliert mit Sandra Altmann eine Spitzenkraft mit diversen Ämtern im Stadtkonzern. Was sie selbst sagt. Welche Folgen ihr Wechsel hat.

Mit Sandra Altmann verlässt Mitte März eine Spitzenkraft die Gebag, das größte Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg. Altmann, 2023 mit dem Innovationspreis „Immobilienkopf des Ruhrgebiets“ 2023 ausgezeichnet, wird zum 1. Juli 2024 Vorständin der Wohnstätte Krefeld AG. Die 39-jährige Immobilienwirtschaftlerin wird die kommunale Wohnungsbaugesellschaft der Nachbarstadt zusammen mit Bastian Imig führen.

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„Mir ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen, da ich gerne in Duisburg arbeite und sehr dankbar für meinen beruflichen Werdegang hier bin“, sagte Altmann auf Nachfrage der Redaktion. „Nach nun über sieben Jahren ist aber der richtige Zeitpunkt gekommen, den nächsten Karriereschritt zu machen. In Krefeld hat ein tolles Unternehmen eine interessante Stelle ausgeschrieben. Es war übrigens die einzige Stelle, auf die ich mich beworben habe.“

Gebag verkündet personellen Paukenschlag für die Stadt Duisburg

Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, „aber auch beruhigt, weil ich in Duisburg immer in einem kompetenten Umfeld gearbeitet habe“, so Altmann. „Ich bin sicher, dass alle meine jetzigen Aufgaben und Projekte auch in Zukunft bestens weiterbetreut werden.“

Sandra Altmann ist seit 2017 bei der Gebag tätig, zuletzt als Prokuristin und Leiterin des Bereichs „Unternehmensentwicklung und Zentrale Services“. Außerdem übernahm sie diverse weitere Ämter im Duisburger Stadtkonzern: So ist sie seit April 2022 als kaufmännische Geschäftsführerin für die kommunale SD Schulbaugesellschaft Duisburg mbH zuständig. Zudem übernahm die Kölnerin im Januar 2023 zusammen mit Stadtdirektor Martin Murrack die Betriebsleitung des Sondervermögens für den Kinder- und Jugendbereich Duisburg.

Stadtdirektor bedankt sich für die „tolle Zusammenarbeit“

Murrack dankte Sandra Altmann in einer persönlichen Stellungnahme auf seiner Facebook-Seite „für die tolle Zusammenarbeit der letzten Jahre“, so Murrack. „Ohne ihre strukturierte und kompetente Art wären die wegweisenden Strukturen des Sondervermögens Kita und der Schulbaugesellschaft nicht möglich gewesen.“

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Und: „Auch wenn ich ihren Karriereschritt nachvollziehen kann, bedaure ich ausdrücklich, dass wir Frau Altmann anscheinend keine verlässliche Perspektive in Duisburg bieten konnten“, betont der Stadtdirektor. „Mit ihrem Weggang wird eine große Lücke entstehen. Leider geht hier ein starkes Stück der Duisburger Erfolgsgeschichte von Bord.“

MSV-Arena: Geschäftsführerin der Stadionmanagement GmbH

Im Mai 2023 hatte Sandra Altmann außerdem zusammen mit Christopher Mainka die Geschäftsführung der Duisburger Stadionmanagement GmbH übernommen, die als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Gebag zuständig für die Bewirtschaftung der MSV-Arena ist.

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„Wir beglückwünschen Sandra Altmann zu ihrer neuen Position und wünschen ihr alles erdenklich Gute“, erklärte Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer. „Natürlich werden wir ihre Persönlichkeit und ihr Engagement bei der Gebag vermissen, aber die Berufung nach Krefeld ist für Frau Altmann noch einmal ein beeindruckender Karriereschritt, den sie natürlich gehen muss. Wir bedanken uns für die großartige Zusammenarbeit der letzten Jahre.“

Der Weggang Altmanns bringt das Personalkarussell in Duisburg in Schwung. Die Weichen wird der Rat bereits in seiner Sitzung am Montag, 19. Februar, ab 15 Uhr in der Mercatorhalle stellen. So übernimmt Bernd Wortmeyer die kaufmännische Geschäftsführung der Schulbaugesellschaft Duisburg (SD) zum 15. März – voraussichtlich bis zur Regelung der Nachfolge von Altmann bei der Gebag. Sie hatte das Amt bei der SD, die sie gemeinsam mit Robin Eckhardt und Thomas Krützberg führt, vor zwei Jahren von Wortmeyer übernommen.

Christopher Mainka künftig nicht mehr nur für die MSV-Arena verantwortlich

Auch über die Neubesetzung der Betriebsleitung für das Sondervermögen Kinder- und Jugendbereich (SVK) entscheidet der Rat am Montag. Nachfolger von Sandra Altmann soll hier Christopher Mainka werden, der im vergangenen Oktober von Duisburg Sport zur Gebag wechselte. Dort bleibt er nicht nur Abteilungsleiter der Stadionmanagement GmbH, sondern auch ihr Geschäftsführer – und zwar als alleiniger nach Altmanns Abschied. Was die Bewirtschaftung der MSV-Arena betrifft, war bisher schon nur Mainka für das operative Geschäft zuständig.

Bernd Wortmeyer soll fünf weitere Jahre Geschäftsführer der Gebag in Duisburg bleiben.
Bernd Wortmeyer soll fünf weitere Jahre Geschäftsführer der Gebag in Duisburg bleiben. © Duisburg | Martin Möller

Im Rat soll zudem die Verlängerung des Vertrages mit Gebag-Chef Bernd Wortmeyer um weitere fünf Jahre beschlossen werden. Die Zustimmung gilt als sicher. Für den 54-Jährigen, der das Wohnungsunternehmen der Stadt vor zehn Jahren übernahm und aus einer existenziellen Krise führte, ist es die zweite Vertragsverlängerung.

Winand Schneider wechselt vom IMD zur Gebag

Als technischer Geschäftsführer soll Winand Schneider künftig an seiner Seite arbeiten. Der 64-Jährige kommt vom städtischen Immobilienmanagement IMD, dessen Eingliederung in die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) zum 1. Mai der Rat ebenfalls am Montag beschließen soll (wir berichteten). Mit Blick auf den absehbaren Eintritt in den Ruhestand von Schneider soll die Suche nach einem Nachfolger im Gebag-Vorstand bereits beginnen.

Ob und wie die Position der Prokuristin nach dem Abschied von Altmann neu besetzt wird, ist noch nicht entschieden. Es gebe Überlegungen zu einer „internen Neuorganisation“, die aber noch nicht abgeschlossen seien, hieß es dazu am Freitag von Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing.

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