Duisburg-Neudorf. In Duisburg-Neudorf entstehen neue Einfamilienhäuser, direkt an Autobahn A3 und Bahngleisen. Die Häuser haben trotzdem einen stolzen Preis. Oder?

Auf den ersten Blick ist das Angebot nicht gerade ein „Schnapper“: Mehr als 550.000 Euro (rund 4000 Euro pro Quadratmeter) soll eine der insgesamt zwölf Doppelhaushälften in Duisburg-Neudorf kosten, die aktuell auf den bekannten Immobilienportalen angeboten werden. Und das, obwohl die Baugrundstücke regelrecht eingezwängt werden: Auf der einen Seite fahren Züge, auf der anderen rauscht die Autobahn.

Neubau in Duisburg-Neudorf: „ Malerarbeiten und Bodenbeläge im Kaufpreis enthalten“

Hinter diesen Zäunen sollen die Neubauten entstehen. Vorne im Bild ist der jetzige Steinbruch-Parkplatz. Schon im Herbst warben große Banner für das Immobilienprojekt.
Hinter diesen Zäunen sollen die Neubauten entstehen. Vorne im Bild ist der jetzige Steinbruch-Parkplatz. Schon im Herbst warben große Banner für das Immobilienprojekt. © Duisburg | Lars Fröhlich

Makler Hans Joachim Knott, der die Immobilien unter dem Motto „Nahe Uhlenhorst und Sportpark Wedau“ im Angebot hat, sieht darin kein Problem. Schließlich gebe es eine „sechs Meter hohe“ Lärmschutzwand, die A3 und Lotharstraße trenne. Von „teuer“ könne auch deswegen nicht die Rede sein. Im Grundpreis sei ein Rundum-Sorglos-Paket enthalten. Die Niedrigenergiehäuser würden schlüsselfertig übergeben und entsprächen der Norm KFW 55. Zum Energiesparen sollen neben einer Wärmepumpe und einer speziellen Dämmung auch hochwertige Fenster beitragen.

„Zu hören ist eher die Koloniestraße als die Autobahn“

Wer in puncto Energieeffizienz noch mehr tun möchte, dem legt Knott die Standards KfW 40 und KfW 40 Plus nahe. „Ab Februar gibt es da auch neue Förderprogramme der KfW.“ So oder so seien sämtliche Malerarbeiten und Bodenbeläge im Kaufpreis enthalten.

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Dass die Neubauten direkt am Café Steinbruch liegen, bereitet dem Makler ebenfalls keine Sorgen. Von der Kneipe würden die Bewohner ebenso wenig mitbekommen wie von der Autobahn, verspricht Knott. „Sie können hinten aufs Grundstück gehen und hören eher die Koloniestraße als die A3“, sagt der Makler. Er ist sicher: Ein Angebot wie auf der Lotharstraße findet man sonst nicht in Neudorf.

Duisburg-Neudorf ist ein begehrtes Wohnquartier

Das Café Steinbruch soll die Bewohner der neuen Einfamilienhäuser direkt nebenan nicht stören, sondern eher wie eine zusätzliche Lärmschutzwand wirken.
Das Café Steinbruch soll die Bewohner der neuen Einfamilienhäuser direkt nebenan nicht stören, sondern eher wie eine zusätzliche Lärmschutzwand wirken. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Denn der Stadtteil ist ein begehrtes Pflaster. Neue Einfamilienhäuser sind rar. Tatsächlich seien einige der Doppelhaushälften schon verkauft, berichtet Knott. Insider aus Duisburg und Düsseldorf hätten schnell zugegriffen.

Tatsächlich gibt es in Neudorf aktuell kaum vergleichbare Neubauprojekte. In jüngster Vergangenheit entstanden in dem Stadtteil vor allem Häuser mit mehreren Wohneinheiten wie das „Olivyo“ in an der Koloniestraße, das 109 barrierefreie Wohnungen vor allem für Senioren und Seniorinnen bietet.

Der Baubeginn an der Steinbruchstraße könnte entsprechend bald starten. Die Doppelhäuser „mit gelungener Raumaufteilung und hohem Wohnkomfort“, wie es im Exposé heißt, sollen auf Grundstücken zwischen 264 und 310 Quadratmetern entstehen. Für den Kaufpreis gibt es 135 Quadratmeter Wohn- plus nochmals 64 Quadratmeter Nutzfläche im Keller. Nicht inbegriffen sind Garagen, Stellplätze oder Carports.

Zwölf neue Doppelhaushälften hat Immobilienmakler Knott zurzeit im Angebot.
Zwölf neue Doppelhaushälften hat Immobilienmakler Knott zurzeit im Angebot. © Visualisierung: Immobilienbüro Knott | Visualisierung: Immobilienbüro Knott

„Price Map“: Das sind die teuersten Straßen in Duisburg Neudorf

  • Laut der sogenannten „Price Map“ auf dem Online-Immowelt gibt es, was die aktuellen Immobilienpreise angeht, in Duisburg ein Gefälle zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Bezirks.
  • Die Preiskarte speist sich aus Daten von Inseraten auf Immowelt.de.
  • Die teuersten Straßen sind demnach (Stand Dezember 2023): Mülheimer Straße (im Durchschnitt 2.578 €/m²), Gustav-Freytag-Straße (2.529 €/m²), Geibelstraße (2.509 €/m²), Lerchenstraße (2.422 €/m²), Brehmsweg (2.422 €/m²), Friedrichsruher Weg (2.418 €/m²), Schönhauser Straße (2.418 €/m²), Zum Drachensteig (2.411 €/m²), Am Waldessaum (2.403 €/m²), Holteistraße (2.370 €/m²).