Duisburg. Am Rande des Rhein-Parks entsteht ein neues Wohnquartier in Duisburg mit Eigentumswohnungen. Nun beginnen wichtige Arbeiten in Hochfeld.
Seit Jahren wird über das Bau-Projekt „Rheinort“ in Duisburg-Hochfeld, direkt am Rhein-Park gelegen, debattiert. Passiert ist bisher wenig. Nun soll es los gehen. In den nächsten Wochen sollen 40.000 Quadratmeter Boden saniert werden. Die Firma DLE Land Development GmbH will das Areal zu einem urbanen Arbeits- und Wohnquartier entwickeln. Insgesamt misst die Fläche 240.000 Quadratmeter. Die Arbeiten sollen noch im Januar beginnen. Der Bereich ist bereits eingezäunt.
Der Beginn der Bodenarbeiten soll sich in den Zeitplan für die Organisation der Internationalen Gartenaussttellung (IGA) einreihen. Der Rhein-Park ist einer von drei so genannten Zukunftsgärten, die ein Besuchermagnet sein und auch das Umfeld im Stadtteil Hochfeld aufwerten sollen.
Hochfelder befürchten ein Luxus-Quartier am Rande des Rhein-Parks
Daran hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik gegeben – viele Hochfelder fürchten, dass Hochfeld von der IGA und dem Quartier Rheinort nicht profitieren werden und sich eher im Luxus-Quartier eine Parallelgesellschaft entwickelt. Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne zeigte sich in der Vergangenheit indes stets überzeugt von dem Projekt: „Dieser Standort wird aus sich heraus eine hohe Kraft entwickeln.“
Dr. Simon Kempf, Geschäftsführer der DLE Land Development GmbH, betont: „Die Entwicklung von Rheinort ist für die DLE ein spannendes Transformationsprojekt, das die Stadt Duisburg bei ihrem Vorhaben unterstützt, das ehemals industriell geprägte rechte Hochufer des Rheins in ein attraktives und lebenswertes Quartier umzuwandeln.“ DLE-Projektleiter Nicolas Sauerwein ergänzt: „Für unsere Projektplanung stellen die Themen Städtebau, Entwässerung und Bodensanierung die wichtigsten Säulen dar. Der zeitnahe Beginn der Sanierungsarbeiten markiert den Grundstein für alle weiterführenden Aktivitäten auf dem Plangebiet.“
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Vor den Arbeiten liegt im Wortsinne ein Berg voll Arbeit: Der Untergrund des Geländes ist wegen der industriellen Vornutzung und eines Ausgleichs von Höhenunterschieden teilweise durch enorme Aufschüttungen gekennzeichnet. „Die Aufschüttungsmächtigkeiten schwanken von wenigen Dezimetern bis hin zu über 15 Metern“, erklärt Sauerwein. Verfüllt wurden Schlacken, Aschen, Bauschutt, Bergematerial, Schotter „in unterschiedlicher granulometrischer Zusammensetzung“.
Wohnungen, Gewerbeflächen und Schulen sollen entstehen
Die DLE ist im Sommer 2022 ins Projekt Rheinort eingestiegen. Zuvor hatte das Immobilienbüro Stolberger & Trampenau die künftigen Wohnungen vermarktet und schon erste Interessenten- und Wartelisten für Rheinort geführt. Diese Vormerkungen sind obsolet. „Zum aktuellen Zeitpunkt werden keine Wartelisten geführt“, so Sauerwein.
Zudem vermarkte die DLE selbst keine Wohnquartiere. „Als Unternehmen begleitet die DLE Kommunen im gesamten Entwicklungsprozess – vom Ankauf bis hin zur Grundsteinlegung. Dabei werden alle relevanten Akteure mit in den Prozess eingebunden und gemeinsamen mit Anwohnern und Investoren Konzepte erarbeitet, die den individuellen und ortstypischen Bedarfen gerecht werden“, beschreibt Sauerwein die Vorgehensweise. Die DLE erwirbt also große gemischt genutzte Grundstücke, teilt sie in kleinere Flächen auf und betreut diese bis zur Baureife. Anschließend werden die Areale dann an andere Entwickler übergeben.
In dem Quartier „Rheinort“ sind 70 Prozent des Bereichs für Wohnbau und 30 Prozent für Gewerbe vorgesehen. Welche Gebäudetypen dort entstehen werden, ist wohl noch nicht in Stein gemeißelt. Für die neuen Bewohner sollen zwei Kitas, eine Grundschule und eine Gesamtschule entstehen. Der Bau der Wohnungen solle parallel zum Bau von Kindergarten und Schule verlaufen.