Duisburg. Die Baukosten für die IGA 2027 steigen – dabei soll die Schau in Duisburg für ein besseres Image sorgen. So geht es mit den Plänen weiter.
Müssen die Pläne für die Internationale Gartenausstellung 2027 (IGA) abgespeckt werden? Eigentlich soll die Schau Duisburg (noch) grüner machen – und gleichzeitig für ein besseres Image sorgen. Ein wesentlicher Ankerpunkt der ruhrgebietsweiten Veranstaltung soll der Rheinpark in Hochfeld werden. Das ehemalige Industriegelände wird einer von drei Hauptstandorten, an denen Besucher Eintritt bezahlen sollen. Immerhin sollen in den Standort mehr als zehn Millionen Euro investiert werden – so war bisher jedenfalls der Plan. Denn nun laufen den Organisatoren die Kosten davon. Inflation, hohe Material- und Baukosten, insbesondere aber der Fachkräftemangel im Garten- und Landschaftsbau bremsen die IGA-Planer derzeit aus. Von einer „Schrumpfkur“ ist gar die Rede, wenn nicht das Land NRW weitere Fördergelder bereit stelle. In Duisburg machen sich die Organisatoren indes noch keine Sorgen.
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„In Duisburg wird nicht an der Qualität der IGA gespart. Welche Projekte anders sein werden, als ursprünglich gedacht, können wir heute noch nicht sagen. Hierzu können wir uns erst im Herbst 2023 äußern, weil noch nicht alle Rahmenbedingungen klar sind“, erklärt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), die mittlerweile federführend bei der Planung der IGA sind.
Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben schon mehr Mitarbeiter eingestellt
Die Aufgaben der „planerischen, baulichen, gestalterischen und inhaltlichen Erarbeitung und Umsetzung der IGA 2027“ wurden im Juni vom Stadtrat an die WBD übertragen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bisher bei der Stadt beschäftigt waren, seien bereits zu den WBD gewechselt. „Es sind auch schon externe Beschäftigte für die Aufgabe gewonnen und eingestellt worden, die nun nach und nach bei uns anfangen“, beschreibt Silke Kersken. Mit diesen Neu-Einstellungen und mit der Unterstützung von Beschäftigten aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaftsbetriebe werde das Team, das für die IGA in Duisburg arbeitet, verdreifacht.
Die Mitarbeiter setzen dabei die Vorschläge des Landschaftsarchitekturbüros WBP aus Bochum um. Dies hatte bei einem Wettbewerb, wie die IGA in Duisburg gestaltet werden könnte, das Rennen gemacht. Künftig soll der Kultushafen als Naherholungsort dienen. Ein umgestalteter Grüner Ring mit Gärten und Spielflächen soll zum einen die Anbindung Richtung Innenstadt garantieren, zum anderen dafür sorgen, dass der Stadtteil Hochfeld von der Veränderung profitiert. Auf dem, dem Rheinpark gegenüberliegenden, Bonifatiusplatz sollen Ladesäulen für E-Bikes entstehen und Boxen zu Klima- und Mobilitätsthemen informieren. Der alte Wasserturm soll als Landmarke erlebbar werden.
Projekte für die IGA müssen parallel bearbeitet werden – bisher kein Auftraggsstau
„Die meisten Projekte befinden sich im Abschluss der Entwurfsplanung. Allerdings gibt es nicht das nächste Projekt, das umgesetzt wird. Alle Projekte müssen parallel bearbeitet werden, damit sie rechtzeitig fertig werden. So ist beim Grünen Ring der Baubeginn für Herbst 2023 geplant“, ordnet Silke Kersken ein. Probleme mit der Vergabe von Aufträgen gebe es nicht. „Bisher haben wir für alle Gewerke Unternehmen gewinnen können.“
Wie viel Geld genau in den kommenden Jahren verplant wird – und ob sich die Stadt etwaige Mehrkosten beteiligen muss, stehe noch nicht fest. „Konkrete Angaben können wir hierzu erst machen, wenn der Haushalt 2024 in den Rat eingebracht wird“, so Kersken. Insgesamt sei man sich aber sicher, „dass in Duisburg eine sehr gelungene IGA stattfinden wird.“