Duisburg. Nach Randale in den Vorjahren wappnet sich die DVG an Silvester mit diesen Maßnahmen und benennt besorgniserregende Entwicklungen in Duisburg.
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) wird ihre Sicherheitsmaßnahmen im ÖPNV am 31. Dezember deutlich verstärken. Grund dafür sind die Vorkommnisse in den vergangenen Jahren, als es an Silvester immer wieder Angriffe auf Fahrzeuge gab. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste, unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Fahrzeuge haben obere Priorität“, stellt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG, klar.
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Deshalb will das Verkehrsunternehmen im gesamten Stadtgebiet verstärkt Sicherheitspersonal an den Haltestellen einsetzen. Darüber hinaus seien mobile Sicherheitsteams den ganzen Tag, am Abend und in der Nacht im Einsatz und sollen so schnell vor Ort sein, sollte es zu Zwischenfällen kommen. Außerdem wird die DVG auch in den Fahrzeugen verstärkt Sicherheitspersonal einsetzen, um dort Übergriffe zu verhindern. Die DVG betont: Sie werde alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um gegen Angriffe aller Art vorzugehen.
DVG: Mehr Bedrohungen, Beleidigungen und teils auch Übergriffe gegen das Personal
Neben diesen Sondermaßnahmen an Silvester und auch an Halloween hat das Verkehrsunternehmen nach eigenen Angaben gemeinsam mit der Stadt bereits im vergangenen Jahr das Sicherheitspersonal in Bus, Bahn und an Haltestellen verstärkt – eine Reaktion auf die steigende Zahl von Bedrohungen, Beleidigungen und vereinzelt auch tätlichen Übergriffe gegen das Personal.
Die Sicherheitsteams werden demnach im gesamten Liniennetz eingesetzt. „Wir setzen auf eine abschreckende Wirkung für mehr Sicherheit von Fahrgästen und Fahrpersonal“, sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. „Sie werden aber nicht immer an jedem Ort sein können.“
Zudem seien alle Busse und Bahnen der DVG mit Videoüberwachung ausgerüstet. Diese soll zur Abschreckung, aber auch zur Überführung von Tätern beitragen. Per Knopfdruck können die Aufnahmen im Bedarfsfall vom Fahrpersonal gesichert und zur Strafverfolgung an die Polizei übergeben werden. „Zudem erhält unser Fahrpersonal regelmäßig Deeskalationstrainings“, so Naß.
Randale zuletzt an Halloween
Zuletzt hatten an Halloween allerdings auch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen der DVG Jugendliche nicht davon abgehalten, Fahrzeuge mit Eiern zu bewerfen und eine Haltestelle zu zerstören. Die Fallzahlen der Vandalismusschäden sind laut DVG über die vergangenen Jahre insgesamt gestiegen und damit auch die Instandsetzungskosten.
So wurden an Halloween außerdem die Türen an den fahrenden Bahnen aufgetreten, sodass durch diese gefährlichen Eingriffe in den Schienenverkehr Notbremsungen eingeleitet werden mussten. Betroffen waren vor allem die Bahnen der Linie 903, die irgendwann nicht mehr durch Hochfeld fuhren – ebenso wie schon beim Jahreswechsel 2022/23.
Man darf gespannt sein, ob und wie lange die Bahnen diesmal an Silvester durch den Stadtteil fahren. Die Stadt und die Polizei wollen mit mehr Sicherheitskräften in ganz Duisburg gegen Randalierer vorgehen und auch besonders in Hochfeld präsent sein. Neben Streifenpolizisten und der Einsatzhundertschaft werden demnach ebenfalls Beamte in Zivil im Einsatz sein. So sollen Ausschreitungen, die es in der vergangenen Silvesternacht auch in Hochheide in massiver Form gegeben hatte, verhindert werden.
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Im Gegensatz zu anderen Städten wie Köln, Düsseldorf oder Bochum verzichtet Duisburg allerdings auf Böllerverbotszonen. Stadt und Polizei sind sich einig: Ausschreitungen würden so lediglich an andere Orte verlagert.