Duisburg. Zwischen den Gleisen stehen sechs neue Türme: Im Hauptbahnhof Duisburg wird das zweite Wellendach montiert. So geht’s auf der Baustelle weiter.
Eines muss man der Deutschen Bahn und den von ihr beauftragten Firmen lassen: Beim Umbau des Duisburger Hauptbahnhofs liegen die Beteiligten im Großen und Ganzen auch nach 16 Monaten weiter im Zeitplan. Trotz des Bauens im Bestand, trotz des Zugverkehrs. Das bestätigt auf Nachfrage ein Bahnsprecher. Auf der komplizierten Großbaustelle wird der Fortschritt dieser Tage wieder besonders sichtbar: Denn auch über dem zweiten Bahnsteig der Gleishalle (Bahnsteig 5: Gleise 10/11) wurde das alte Dach in den vorigen Wochen komplett entfernt – und die Bauarbeiter machen in den nächsten Tagen erneut eine Welle.
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Dach des Duisburger Hauptbahnhofs: Die zweite Welle entsteht
Passagiere können zurzeit über dem gesperrten Bahnsteig 5 die Installation des zweiten Wellenstrangs beobachten: Die acht Stützenpaare für diesen neuen, 150 Meter langen Teil des Dachs sind im Bahnsteig in teils massiven Fundamenten verankert.
In der Höhe sind bereits fünf „Fischbauchbinder“ angebracht (Stand: Dienstag, 12. Dezember): Das sind die stählernen Querträger, an denen das Trapezblech des Dachs und die seitlichen Glasfassaden dort oben befestigt werden.
Neben den beiden gelben, 40 und 50 Meter hohen Kränen auf dem Bahnsteig 5 sind links und rechts des neuen Wellendachstrangs drei rote und drei weiße Gerüsttürme aufgebaut worden.
Diese werden für die bevorstehenden Dach- und Montagearbeiten benötigt. „Die vorübergehenden Stützkonstruktionen zwischen den Gleisen werden nach Abschluss der Arbeiten wieder deinstalliert“, erläutert ein Bahnsprecher.
So geht‘s 2024 weiter auf der Großbaustelle Hauptbahnhof
Wenn dann auch der zweite Bahnsteig ein komplett neues Dach bekommen hat, kann auch zwischen den beiden ersten neuen Wellensträngen – über den Schienen, zwischen den Bahnsteigen 11 und 12 – ein Dach eingezogen werden.
Dieser Schritt soll in der dritten Bauphase, voraussichtlich von April bis Juni 2024, erfolgen. Anders als in der alten Gleishalle sind künftig also auch die Schienen überdacht. Diese etwas kleinere „Zwischenwelle“ wird die Wartenden auf den Bahnsteigen ebenso vor Regen schützen wie die Verglasung der „Fischbaubinder“ an den Dachkanten.
Auch die Glasfassade auf der weiterhin eingerüsteten Ostseite der Gleishalle kann erst eingesetzt werden, wenn Bahnsteig 5 wie Bahnsteig 6 ein neues Dach hat, ab etwa Mitte 2024.
„Bevor wir das Dach mit der Last der neuen Fassade belasten können, müssen aus statischen Gründen erst zwei Wellen des neuen Dachs fertig sein“, erklärte diesen Zusammenhang in der Vergangenheit ein Bahnsprecher.
Auch das gigantische rote Schutzgerüst am Ostausgang bleibt für die Errichtung der Fassade darum bis mindestens Mitte 2024 stehen.
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